Andreas Wellinger in Sapporo

Weltcup in Sapporo Skispringen - Wellinger verhindert nächstes Debakel

Stand: 16.02.2025 06:33 Uhr

Die deutschen Skispringer sind auch beim letzten Weltcup-Springen vor der Nordischen Ski-WM hinterhergesprungen. Nur Andreas Wellinger schaffte es in der Nacht zum Sonntag (16.02.2025/MEZ) im japanischen Sapporo in die Top Ten.

Die Ausgangslage nach dem ersten Durchgang war bestens, das Ergebnis mal wieder ernüchternd. Nach dem vierten Platz zur Halbzeit hatte Andreas Wellinger sogar das Podest im Visier. Doch im zweiten Durchgang konnte der Deutsche nicht nachlegen, landete schon bei 121,5 Metern und fiel auf den neunten Platz zurück.

Stephan Leyhe und Felix Hoffmann landeten auf den Plätzen 24 und 26. Für Pius Paschke war bereits im ersten Durchgang Schluss und auch Adrian Tittel verpasste den zweiten Durchgang.

Kobayashi feiert Doppelsieg

Der Mann des Wochenendes war Ryoyu Kobayashi. Der Japaner schnappte sich auch am Sonntag den Sieg. Kobayashi, der am Samstag seinen ersten Saisonsieg feierte, hatte nach dem ersten Durchgang noch zurückgelegen, schlug im Finale aber nervenstark zu und fing den Halbzeitführenden Marius Lindvik (Norwegen) mit 137 Metern noch ab. Lindvik wurde Zweiter. Sein Teamkollege Johann Andre Forfang segelte als Dritter auf das Podest und sorgte für lange Gesichter bei den Österreichern, die normalerweise immer auf dem Podest stehen, diesmal aber auf den Plätzen vier bis sieben landeten.

Grund zur Freude hatte Team Österreich dennoch. Schon jetzt steht fest, dass der Gesamtsieger aus der Alpenrebulik kommen wird. Offen ist nur, ob Daniel Tschofenig, Jan Hörl oder Stefan Kraft am Ende jubeln. Das Trio liegt uneinholbar vorn.

 Ryoyu Kobayashi

Ryoyu Kobayashi feiert in seiner Heimat einen Doppelsieg.

Wellinger - kleiner Hoffnungsschimmer

Vor dem Saison-Höhepunkt kommen also fast alle Top-Nationen in Form - nur die Deutschen nicht. Wellingers zweiter Tag in Sapporo war maximal ein geringer Hoffnungsschimmer. Sein Abwinken und Kopfschütteln nach dem missglückten zweiten Sprung machten die Sorgen deutlich.

Nach den Reisestrapazen - von Willingen ging es innerhalb von zwei Wochen erst nach Lake Placid (USA) und dann nach Sapporo (Japan) - werden sich die deutschen Springer jetzt in der Heimat auf die Ski-WM in Trondheim (27. Februar bis 9. März) vorbereiten. Dort geht es bei Null los, zählt kein Weltcup-Ergebnis, sondern nur zwei Sprünge.

Und wenn es die DSV-Adler in Trondheim zurück in die Weltspitze schaffen, ist auch die lange Durststrecke im Weltcup vergessen. So wie es jetzt die Höhenflüge von Pius Paschke zu Saisonbeginn sind. Es passte irgendwie ins Bild, dass der Routinier als 31. um genau einen Platz die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasste.

Skisprung-Opi Kasai schafft Weltcup-Rückkehr

Auch die japanische Skisprung-Legende Noriaki Kasai schaffte den Sprung in den zweiten Durchgang nicht, überstand aber immerhin die Quali. Der 52-Jährige landete auf dem 45. Platz. Japans "Flugsaurier" hat noch lange nicht genug und hofft noch auf ein Ticket für die Nordische Ski-WM.

Geiger und Raimund bleiben daheim

Ihren Platz im WM-Team haben Karl Geiger und Philipp Raimund sicher, auf die Reise nach Japan verzichteten die beiden DSV-Adler. Stattdessen trainieren sie in Oberstdorf und versuchen, abseits des Weltcup-Trubels, in WM-Form zu kommen.