Selina Freitag in Oberstdorf

Two Nights Tour Deutsche Frauen stürzen im zweiten Durchgang ab

Stand: 01.01.2025 17:52 Uhr

Die deutschen Skispringerinnen haben zum Abschluss der Two Nights Tour am Mittwoch (01.01.2025) in Oberstdorf trotz aussichtsreicher Position zur Halbzeit den Sprung auf das Podest verpasst. Die Tagessiegerin ist auch die Gesamtsiegerin.

Die Slowenin Nika Prevc gewann nach einem starken zweiten Sprung auf 134,5 Meter den Wettkampf und sicherte sich zum zweiten Mal den Gesamtsieg der Two Nights Tour. Rang zwei und drei auf der Schattenbergschanze ging an Anna Odine Ström und Erin Maria Kvandal aus Norwegen.

Selina Freitag fiel als Führende nach dem ersten Durchgang noch auf Rang fünf zurück. Katharina Schmid wurde Vierte. Agnes Reisch zeigte wieder eine starke Vorstellung und kam auf Position sieben, Juliane Seyfarth beendete den Wettkampf auf Platz 16.

Bundestrainer Kuttin hatte mit Podest geliebäugelt

"Es war jetzt zwei Mal knapp, dass wir ein Podium schaffen. In den einzelnen Sprüngen haben wir es schon sehr gut gemacht. Aber wahrscheinlich wollten sie es dann unbedingt und das war im Hinterkopf drin. Und dann hat man gesehen, dass man bei kleinen Fehlern direkt runter ist vom Podium", so Bundestrainer Heinz Kuttin, der abermals die Teamleistung hervorhob. Auch die Leistung von Reisch hob er noch einmal explizit hervor.

"Ich habe die letzten Wochen gut trainiert. Ich wusste, dass ich gut Skispringen kann. Das ich jetzt hier im Wettkampf so starke Sprünge zeige, ist echt grandios", freute sich Reisch selbst über die zweite Top-10-Platzierung im Weltcup ihrer Karriere.

Die Two Nights Tour ist so etwas wie das abgespeckte Gegenstück zur Vierschanzentournee. Die Frauen kämpfen weiterhin um die "Schanzengleichheit" und hoffen, bald auch auf den traditionellen Anlagen in Innsbruck und Bischofshofen an den Start gehen zu können. Hinter Prevc landeten Kvandal und Schmid in der Gesamtwertung auf den Plätzen zwei und drei. Freitag wurde Vierte, Reisch Gesamtsiebte.

Freitag erste und letzte Springerin

Freitag hatte das Springen mit einem K.o.-Duell gegen ihre Teamkollegin Juliane Seyfarth eröffnet. Während sich Freitag mit 131 Metern an die Spitze setzte und diese bis zum Ende des Durchgangs innehatte, konnte sich Seyfarth (116,5 m) über die Lucky Loser einen Platz im Finale sichern.

Reisch, die in Garmisch-Partenkirchen mit Rang vier ihr bestes Weltcup-Resultat erreichte, schaffte es mit 121 Metern locker ins Finale. Schmid hatte am Nachmittag die Qualifikation gewonnen und ging als letzte Springerin vom Balken. Sie trotzte ebenfalls den schwierigen Bedingungen und reihte sich nach 130,5 Metern auf Rang drei ein. Allerdings konnte sie das nicht bestätigen und landete beim zweiten Sprung schon bei 123,5 Meter. Damit fiel sie noch vom Podest.

Freitag war als letzte Springerin noch oben, kämpfte aber mit dem Rückenwind und landete schließlich auch schon bei 120 Metern. Somit muss sie weiter auf ihren ersten Weltcup-Sieg warten. Reisch bestätigte ihre starke Form und zeigte im Finale einen Satz auf 129,5 Meter. Damit blieb sie Siebte. Für Seyfarth ging es im zweiten Durchgang zwei Plätze nach hinten, sie beendete den Wettkampf auf Platz 16.

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Vier DSV-Springerinnen scheitern in der Qualifikation

Dass es letztlich nur vier Springerinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) in die K.o.-Duelle geschafft hatten, lag an der durchwachsenen Qualifikation, bei der es im Gegensatz zu den regulären Weltcups nur 30 statt 40 Athletinnen in den Wettkampf schafften. Nicht alle kamen mit den wechselnden Bedingungen in der Allgäu-Arena zurecht. Für Alivine Holz (94 m/37.), Pia Lilian Kübler (98 m/41.), Emely Torazza (87 m/44.) und Anna-Fay Scharfenberg (88 m/54.) reichte es letztlich nicht.