
Ski-WM in Saalbach Brignone im WM-Riesenslalom eine Klasse für sich
Die Italienerin Federica Brignone hat beim Riesenslalom in Saalbach-Hinterglemm die gesamte Konkurrenz in den Schatten gestellt. Lena Dürr wurde starke Neunte.
Sie ballte die Faust und kreischte: Die neue Weltmeisterin im Riesenslalom heißt Federica Brignone. Die Italienerin fuhr am Donnerstag der Konkurrenz davon und sicherte sich mit einem Vorsprung von neun Zehntelsekunden auf die zweitplatzierte Alice Robinson aus Neuseeland die Goldmedaille.
Im Interview im ZDF zeigte sie sich emotional: "Es ist so gut, mein Traum", und dann wechselte Brignone auf Englisch, weil sie "total durcheinander" sei und die deutschen Worte nicht mehr fand. "It's totally amazing", es sei einfach unglaublich. Bronze ging an Paula Moltzan aus den USA, die bereits 2,62 Sekunden zurücklag.
Pechvogel des Tages war Thea Louise Stjernesund aus Norwegen, die einen fulminanten zweiten Durchgang in den Saalbacher Schnee zauberte, Bronze aber um nur eine Hundertstelsekunde verpasste. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und weinte, als sie den minimalen Rückstand auf dem Bildschirm sah.
Dürr überraschend stark
An einem weiteren Sonnentag bei der Ski-WM brillierte auch Slalomspezialistin Lena Dürr. Die Athletin vom SV Germering hatte sich im ersten Durchgang eine gute Ausgangslage (Rang 7) eingefahren, fiel im Entscheidungslauf aber etwas zurück. Am Ende landete sie mit 3,56 Sekunden Rückstand auf Platz neun - so weit vorne hatte sie wohl niemand auf der Rechnung. "Hat unglaublich Spaß gemacht, da unten so empfangen zu werden", sagte Dürr im Ziel.
Das Rennen sei eine "sehr, sehr gute Versöhnung für die letzten zwei Tage, die ich auf dem Hang hatte", gewesen, sagte Dürr. In der Team-Kombi hatte sie noch eine mögliche Medaille aus der Hand gegeben, als sie im Slalom ausschied und auch beim Team-Parallel-Rennen blieben die Deutschen hinter den Erwartungen zurück.
Dürrs großer Auftritt folgt dann am Samstag, in ihrer Spezialdisziplin geht sie als Mitfavoritin an den Start. "Die Vorfreude ist groß", sagte Dürr nach dem gelungenen Auftritt beim Riesenslalom. Die beiden weiteren DSV-Starterinnen Emma Aicher und Fabiana Dorigo fielen schon im ersten Durchgang weit zurück und hatten mit den Top-Platzierungen nichts zu tun.