Ski Alpin in Madonna di Campiglio Was den Nachtslalom so besonders macht
Der Slalom in Madonna di Campiglio gilt als eines der anspruchvollsten Rennen des ganzen Winters. Nicht nur aufgrund der abendlichen Austragungszeit.
Ein alpines Rennen bei Nacht ist immer etwas Besonderes. Das wird am Donnerstag (22.12.2022) beim sogenannten "Weihnachtslalom" in Madonna di Campiglio nicht anders sein. Es ist zudem das letzte Alpin-Rennen vor den Feiertagen.
Steile Strecke, viel Tempo
Der Nachtslalom in Madonna die Campiglio gehört aber nicht nur aufgrund der ungewöhnlichen Austragungszeit am Abend zu den schwersten Rennen im alpinen Weltcup-Zirkus. Die Strecke ist eine der steilsten im Kalender - bis zu 70 Prozent beträgt die Hangneigung.
Aufgrund des Tempos, welches die Fahrer erreichen, wurde ein Streckenabschnitt sogar nach einem Formel-1-Piloten benannt: die Schumacher-Streif. Hinzu kommen eng gesteckte Stangen auf der als "Schneekönigin" bezeichneten historischen Strecke.
Ältestes Weltcup-Rennen Italiens
Apropos historisch: Das Rennen auf dem Kurs "Canalone Miramonti" ist das älteste Weltcup-Rennen in Italien. Seit 1950 stürzen sich die Skipiloten und -Pilotinnen in Madonna di Campiglio herunter. Das Rennen geht zurück auf drei verschiedene Strecken: Die Abfahrt auf der Paganella, den Riesenslalom im Bondone und den Slalom in Serrada. Irgendwann wurde daraus das "3Tre" in Madonna.
Im Hinblick auf diesen historischen Ansatz bekommt der Sieger heute immer noch das Blitztrikot, das "Maglia Fulmine". Es ist eine Erinnerung an die früheren drei Rennen im Trentino und eine Anlehnung an das gelbe Führungstrikot bei der Tour de France.
Schlechte Erinnerung für DSV-Starter
Damit zurück in die jüngere Vergangenheit: An das letzte Event vor einem Jahr haben die Deutschen um Linus Strasser keine guten Erinnerungen. Strasser selbst schied nach gerade einmal neun Sekunden aus, Anton Tremmel fuhr deutlich hinterher - kein Deutscher stand im Finaldurchgang.
Ein Spektakel wurde es auch ohne den DSV: So lag der Franzose Clement Noel bis zum letzten Tor deutlich auf Siegkurs. Dann das Malheur: Der Franzose rutschte weg, verpasste die letzte Stangen-Durchfahrt und schied aus. Es jubelte Sieger Sebastian Foss-Solevaag aus Norwegen.
Kein Italiener unter den Favoriten
Diese beiden gehören nun wieder zu den Favoriten. Dazu kommen Norwegens Slalom-Dauerbrenner Hendrik Kristoffersen, dessen Teamkollege Lucas Braathen - Sieger des einzigen Slaloms in diesem Winter - oder Mario Feller aus Österreich. Mit Loic Meillard und Kristoffer Jacobsen ist ebenfalls zu rechnen.
Und die Italiener beim Heimspiel? Die waren beim ersten Slalom in Val d'Isere weit weg von der Spitze - der 23-jährige Tobias Kastlunger, der normal im Europacup startet, fuhr völlig überraschend auf Platz zehn und war damit bester Italiener. Tommaso Sala und Stefano Gross waren als 16. und 22. nicht zufrieden. Auf der Hausstrecke soll das anders werden.