Weltcup-Slalom in Val d'Isere Lucas Braathen zündet den Turbo
Der Norweger Lucas Braathen hat den ersten Weltcup-Slalom des Winters in Val d'Isère gewonnen. Linus Straßer verpasste als bester Deutscher die Top Ten.
Das war eine Ansage: Mit dem dritten Weltcupsieg seiner noch jungen Karriere hat Lucas Braathen im ersten Männer-Slalom des Winters im französischen Val d'Isère den arrivierten Läufern um seinen Landsmann Henrik Kristoffersen den Fehdehandschuh hingeworfen. Insbesondere im zweiten Durchgang zündete der 22-Jährige den Turbo und zeigte eine Topleistung. Als Zweiter des ersten Durchgangs ging er als 29. Starter auf die schon ramponierte Strecke und erzielte die Laufbestzeit.
Kristoffersen patzt im zweiten Lauf
Das war auch für seinen Landsmann Henrik Kristoffersen zu gut. Der hatte nach dem ersten Durchgang noch geführt, baute aber schon kurz nach dem Start ein paar kleine Fehler ein, die ihn aus dem Rhythmus brachten. Am Ende fiel Kristoffersen noch auf den sechsten Rang zurück (+ 1,35 Sekunden).
Zweiter in dem spannenden Rennen wurde Manuel Feller (Österreich/+ 0,84) vor dem Schweizer Loïc Meillard (+ 0,98).
"Magischer Moment" für Braathen
"Es ist ein irres Gefühl. Ich hatte eine gute Vorbereitung und bin sehr glücklich. Ich mag Val d'Isère sehr, hier zu gewinnen ist magisch", sagte Braathen nach seinem Sieglauf. "Es war so schön, ich würde hier am liebsten gleich nochmal fahren."
Straßer verpasst die Top Ten
Linus Straßer, nach dem ersten Durchgang, in dem er vor allem im oberen Teil mit Problemen zu kämpfen hatte, auf Rang 15, ging den zweiten Lauf mit einer ganz anderen Körpersprache an. Volle Attacke war angesagt, und natürlich kommt man da nicht fehlerfrei durch. Doch der Münchner, der in diesen Tagen Vater wird, ließ sich auch von kleineren Fehlern nicht aus dem Rhythmus bringen und verbesserte sich immerhin noch auf Rang 14.
Straßer hatte an diesem Wochenende seinen "Frieden schließen wollen" mit der Face de Bellevarde in Val d'Isère, von der er sich bisher stets den Schneid hatte abkaufen lassen: Mehr als die Ränge 16, 45 und 63 waren nicht drin gewesen bei den zehn Starts vor dem Slalom am Sonntag. Was in seiner Spezialdisziplin dann herauskam, "war sicher nicht perfekt", räumte er ein, sagte aber auch: Angesichts seines "Verhältnisses" zu der herausfordernden Piste "bin ich ganz zufrieden".
DSV mit drei von sieben Startern im Finale
Neben Straßer konnten sich auch Anton Tremmel und Sebastian Holzmann einen Platz im Finale der besten 30 sichern. Beide profitierten von einigen Ausfällen, verpassten aber wegen Problemen im unteren Streckenabschnitt eine mögliche bessere Platzierung. Für Tremmel reichte es zu Rang 21 (+ 2,58), Holzmann kam wurde 25. mit 2,96 Sekunden Rückstand.
Adrian Meisens Zeit von 53,17 Sekunden im ersten Lauf hatte nicht fürs Finale der besten 30 gereicht. Alexander Schmid, am Vortag noch Sechster im Riesenslalom, verlor bei den engeren Schwüngen die Balance und rutschte von der Strecke. Fabian Himmelsbach zeigte im oberen Teil eine ordentliche Fahrt, fädelte aber schließlich ein und schied aus. Auch David Ketterers Lauf war früh nach einem Fahrfehler beendet.
Prominente Ausfälle
Die selektive Piste, die schon im ersten Lauf bereits nach wenigen Startern deutlich schlechter wurde, sorgte früh für prominente Ausfälle. So erwischte es den Olympiasieger und Lokalmatadoren Clément Noël, der Vorjahressieger fädelte kurz vor dem Zielhang bei einem Linksschwung ein. Auch Atle Lie McGrath, der in der Vorsaison die letzten beiden Slaloms in Flachau und Méribel gewinnen konnte, musste das Rennen nach einem Einfädler früh aufgeben.
Im zweiten Durchgang erwischte es dann auch Sebastian Foss-Solevaag (Norwegen) und Alex Vinatzer (Italien).