Siegertrophäe "Goldener Adler" bei der Vierschanzentournee im Skispringen

Zeitplan, Übertragungen, Favoriten Alles Wichtige zur Vierschanzentournee

Stand: 26.12.2024 13:03 Uhr

Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck, Bischofshofen - die Vierschanzentournee ist eins der Highlights der Wintersport-Saison. Zeitplan, TV-Übertragung, Favoriten: Hier gibt es alle Infos zum Klassiker im Skispringen.

Wo finden die Springen bei der Vierschanzentournee statt?

Im Gegensatz zu anderen Sportarten haben die Verantwortlichen bei den Verbänden bislang allen Versuchungen widerstanden, am Format und an den Austragungsorten der Vierschanzentournee herumzudoktern. Seit 1953 findet die Tournee mit vier Springen als deutsch-österreichische Koproduktion statt.

Traditionell mit dem Start in Oberstdorf, gefolgt vom Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Die Entscheidung fällt dann bei den zwei abschließenden Springen in Innsbruck und Bischofshofen.

Wann finden die Springen und die Qualifikation statt?

Die Tournee beginnt am 28. Dezember mit der Qualifikation für das Auftaktspringen in Oberstdorf und endet am Dreikönigstag mit dem vierten Springen in Bischofshofen.
Die Termine im Überblick:

Samstag, 28. Dezember, 16.30 Uhr: Qualifikation in Oberstdorf
Sonntag, 29. Dezember, 16.30 Uhr: 1. Tourneespringen in Oberstdorf

Dienstag, 31. Dezember, 13.30 Uhr: Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen
Mittwoch, 1. Januar, 14.00 Uhr: 2. Tourneespringen in Garmisch-Partenkirchen

Freitag, 3. Januar, 13.30 Uhr: Qualifikation in Innsbruck
Samstag, 4. Januar, 13.30 Uhr: 3. Tourneespringen in Innsbruck

Sonntag, 5. Januar, 16.30 Uhr: Qualifikation in Bischofshofen
Montag, 6. Januar, 16.30 Uhr: 4. Tourneespringen in Bischofshofen.

Wo läuft die Vierschanzentournee, online und im TV?

ARD, ZDF und Eurosport übertragen die vier Springen live im TV.

Auf den Online-Kanälen der Sportschau und in der Sportschau-App gibt es die Qualifikation und das Neujahrsspringen aus Garmisch-Partenkirchen sowie das dritte Springen aus Innsbruck jeweils im Livestream.

Bei sportschau.de und in der Sportschau-App können auch alle vier Springen im Liveticker verfolgt werden, außerdem gibt es Highlight-Zusammenfassungen und Stimmen an jedem Wettkampftag.

Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck, Bischofshofen - alle Daten zu den vier Tournee-Schanzen

Die Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen ist seit dem Ausbau im Jahr 2007 die größte der vier Tournee-Schanzen, mit einer Höhe von 140 Metern und einer Gesamtlänge von 395 Metern. Die meisten Fans kommen jedes Jahr nach Oberstdorf, dort fasst die Schattenberg-Arena mehr als 40.000 Zuschauer. Die Daten zu den vier Schanzen im Überblick:

Oberstdorf, Schattenberg-Arena
Gesamthöhe: 140 Meter
Anlauflänge: 105,5 Meter
Schanzenrekord: Sigurd Pettersen/Norwegen, 143,5 Meter.

Garmisch-Partenkirchen, Olympiaschanze
Gesamthöhe: 149 Meter
Anlauflänge: 103,5 Meter
Schanzenrekord: Dawid Kubacki, 144,0 Meter.

Innsbruck, Bergisel-Stadion
Gesamthöhe: 130 Meter
Anlauflänge: 98 Meter
Schanzenrekord: Michael Hayböck, 138,0 Meter.

Bischofshofen, Paul-Außerleitner-Schanze
Gesamthöhe: 132,5 Meter
Anlauflänge: 125 Meter
Schanzenrekord: Dawid Kubacki, 145,0 Meter.

Welche deutschen Skispringer sind am Start?

Pius Paschke aus Kiefersfelden, bislang der Überflieger der Saison, führt auch bei der Vierschanzentournee das Team der DSV-Adler an. Außerdem nominierte der Deutsche Skiverband (DSV) Andreas Wellinger (Ruhpolding), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen) und Philipp Raimund (Oberstdorf). Außerdem darf der Junioren-WM-Dritte Adrian Tittel (Aue) dank eines Sonderplatzes antreten.

Markus Eisenbichler (Siegsdorf) schaffte es erneut nicht ins Tournee-Aufgebot, das von sieben auf sechs Springer verkleinert wurde. Der Tournee-Zweite von 2018/19 wird lediglich beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen als Teil der "Nationalen Gruppe" teilnehmen.

Wie wird der Tourneesieger ermittelt?

Der Modus der Vierschanzentournee bietet einige Besonderheiten: Die Punkte aller acht Wettkampf-Durchgänge bei den vier Springen werden addiert, der Springer mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt.

Wie im vergangenen Jahr liegt das Preisgeld für den Gesamtsieg bei 100.000 Franken (108.000 Euro). Für einen Tagessieg gibt es die Standard-Weltcupprämie von 10.000 Franken (10.800 Euro) Insgesamt werden 400.000 Franken (432.000 Euro) ausgeschüttet.

Ungewöhnlich ist die Startreihenfolge im Wettkampf: Anders als im Weltcup springen die Athleten nicht in der umgekehrten Reihenfolge des Gesamtweltcups die besten 30 Springer für den zweiten Durchgang aus. Dafür gibt es 25 K.o.-Duelle, die in der Qualifikation ermittelt werden: Der Beste trifft auf den 50. nach der Quali, der Zweitplatzierte auf die Nummer 49, und so weiter. Die Sieger der jeweiligen Duelle erreichen das Finale, außerdem die fünf Verlierer mit den besten Punktwerten.

Paschke gegen eine Handvoll Österreicher - wer sind die Favoriten bei der Tournee?

Den Weltcupführenden Pius Paschke muss man nach fünf Siegen bei den zehn Weltcupspringen der Saison automatisch zum Kreis der Anwärter auf den Sieg bei der Vierschanzentournee zählen. Auch Bundestrainer Stefan Horngacher nährte die Hoffnungen auf den ersten deutschen Sieg bei der Tournee seit 2001: "Dafür trainieren wir das ganze Jahr. Wir gehen gern als Favorit in die Tournee."

Zuletzt meldete auch Andreas Wellinger mit einem starken vierten Platz bei der Generalprobe in Engelberg wieder Ansprüche an. Im vergangenen Jahr gewann Wellinger in Oberstdorf, musste sich am Ende aber dem Japaner Ryoyu Kobayashi geschlagen geben und wurde Gesamtzweiter.

Beim Rennen um den Gesamtsieg bei der Tournee wird man wohl kaum an den Österreichern vorbei kommen. Von bislang 30 Podestplätzen der Saison gingen 17 nach Österreich. Erster Anwärter auf den ersten österreichischen Tourneesieg nach zehn Jahren ist Daniel Tschofenig. Auch Jan Hörl kommen nach einem Sieg in Engelberg mit viel Aufwind zur Tournee. Mit dem früheren Tournee-Champion Stefan Kraft haben die Austria-Adler immer noch einen einer der besten Springer der Geschichte in ihren Reihen. 

Für Sportschau-Experten Sven Hannawald, der den bislang letzten deutschen Sieg bei der Vierschanzentournee feierte, sollte man außerdem den dreifachen Mannschafts-Skiflug-Weltmeister: Johann Andre Forfang auf der Rechnung haben. Hannawald erwartet in jedem Fall ein enges Rennen: "Ich habe noch nie so eine Spannung gehabt vor der Tournee."