Bernd Leo wird nach einem gehaltenen Elfmeter von seinen Mitspielern gefeiert

Achtelfinale im FA Cup Ex-Nationalkeeper Leno wird gegen Man United zum Elferheld

Stand: 02.03.2025 23:05 Uhr

Der FC Fulham hat bei Manchester United das Viertelfinale im FA Cup erreicht - und darf sich dafür in erster Linie bei Bernd Leno bedanken.

Nach den Toren von Calvin Bassey (45.+1) und Bruno Fernandes (71.) ging die Partie im Old Trafford ins Elfmeterschießen - und dort schlug die große Stunde des Torhüters, der von Herbst 2015 bis März 2024 bei 79 Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft im Kader war und in neun Partien zum Einsatz kam.

Leno hielt die Schüsse von Victor Lindelöf und Joshua Zirkzee und sorgte so dafür, dass Fulham mit 4:3 nach Elfmeterschießen Manchester United aus dem FA Cup warf und jetzt unter den besten acht steht. Damit besteht für den Klub die Möglichkeit, den ersten Titel in der Vereinsgeschichte zu gewinnen, im Viertelfinale treffen die "Cottagers" auf Crystal Palace.

Von Bayer Leverkusen über Arsenal zum FC Fulham

Seit der Saison 2022/23 spielt Leno für Fulham, nachdem der Klub aus London zuvor in die Premier League aufgestiegen war. Mit starken Leistungen sorgte der 32-Jährige in seinen beiden ersten Spielzeiten mit dafür, dass der Verein mit dem Abstiegskampf so gut wie nichts zu tun hatte. In dieser Saison gehört Fulham als Neunter mit Chancen auf den Europapokal sogar zu den Überraschungsmannschaften der Liga - und zeigt das auch im Pokal.

Bernd Leno vom FC Fulham nach gehaltenem Elfmeter

Vieles davon hängt mit Leno zusammen, der seine Mannschaft in 13 von 28 Pflichtspielen in dieser Saison als Kapitän anführte und seit dem ersten Tag die Nummer eins im Verein ist, nachdem er vom FC Arsenal für 3,6 Millionen Euro nach Fulham gewechselt war. Vier Jahre zuvor hatten die "Gunners" noch 25 Millionen Euro für Leno, der von 2011 bis 2018 bei Bayer Leverkusen starke Leistungen zeigte und zum Nationaltorhüter reifte, ausgegeben.

Ter Stegen und Leno - beste Feinde im DFB-Team

Seine Karriere im DFB-Team wurde auch von einigen Negativgeschichten überschattet. So war Lenos sehr angespanntes Verhältnis zu Marc-Andre ter Stegen ein großes Thema. Beide hatten gemeinsam die U-Nationalmannschaften durchlaufen, teilten sich auch ein Zimmer - und dort kam es dann zum Konflikt. "Wir hatten mal ein Wortgefecht. Ich habe spät abends telefoniert, er wollte schlafen", sagte Leno einst.

Der Streit endete damit, dass er und ter Stegen noch an diesem Abend getrennt wurden. Später meinte Leno: "Wir sind Konkurrenten. Da ist es logisch, dass wir keine besten Freunde sind. Irgendwann kam es halt dazu, dass wir uns nicht mehr mochten." Ter Stegen, der stets den Vorzug vor seinem Kontrahenten bekam, hielt sich öffentlich zurück, bezeichnete das Verhältnis aber als "unterkühlt".

Leno sagte Nagelsmann vor fünf Monaten ab

Im Oktober 2024 wurde Leno dann erneut zur Nationalmannschaft eingeladen, er sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann, der sich zuvor schon auf Alexander Nübel und Oliver Baumann als Konkurrenten um den Platz im Tor festgelegt hatte, allerdings ab. "Er hat relativ klar gesagt, wie die Lage war, und ich habe relativ offen und ehrlich mit ihm gesprochen. Es gab kein Herumgeeiere, von daher alles gut", sagte Leno hinterher.

Die Tür zur Nationalmannschaft sei dennoch nicht zu, betonte der Torhüter ebenfalls. Aus Sicht des DFB-Teams wäre das aufgrund der Leistungen Lenos in England vermutlich auch nicht angebracht - das hat er nun im FA Cup nochmal eindrucksvoll untermauert.