Biathlon auf Schalke Preuß und Co. wollen deutsche Durststrecke beenden
Nach der kurzen Weihnachtspause geht es für die Biathleten mit der World Team Challenge auf Schalke weiter. Die deutschen Starter wollen nahtlos an den tollen Saisonstart anknüpfen.
Beim Gedanken an die stimmungsvolle Party im Fußballstadion gerät Franziska Preuß ins Schwärmen. "Das ist nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für uns Sportler ein echtes Erlebnis", so die bisherige Überfliegerin des Weltcup-Winters vor der traditionellen World Team Challenge in der Schalker Arena.
Am Samstag wollen Preuß und Co. den rund 50.000 Fans eine große Show liefern, dabei nahtlos an den famosen Saisonstart anknüpfen - und die Biathlon-Euphorie im eigenen Land vor den beiden deutschen Heimspielen in Oberhof und Ruhpolding weiter anheizen.
Vorfreude auf stimmungsvolle Atmosphäre
In Gelsenkirchen, wo die Veranstaltung bereits zum 21. Mal stattfindet, werden die Augen dabei vor allem auf Preuß gerichtet sein. Mit zwei Einzelsiegen, mehreren Podestplatzierungen und dem Gelben Trikot der Gesamtweltcupführenden im Gepäck reist die 30-Jährige mit ordentlich Rückenwind in den Ruhrpott. Für das Spektakel verzichtet die in der Vergangenheit so häufig durch gesundheitliche Probleme zurückgeworfene Biathletin auch auf eine längere Weihnachtspause nach dem kräftezehrenden ersten Drittel der Saison.
Franziska Preuss
"Es ist zwar immer ein gewisses Risiko", so die deutsche Nummer eins, "aber ich will einfach unbedingt noch einmal dabei sein und zusammen mit Philipp ums Podium mitmischen." Gemeinsam mit Philipp Nawrath bildet Preuß eines der zwei deutschen Duos auf Schalke, das sich in den Single-Mixed-Formaten, bestehend aus einem Massenstart und anschließender Verfolgung, mit der internationalen Konkurrenz misst.
Anna Weidel springt für Vanessa Voigt ein
Im zweiten Duo gibt es einen kurzfristigen Wechsel: Vanessa Voigt muss krankheitsbedingt passen. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) mitteilte, wird stattdessen Anna Weidel gemeinsam mit Justus Strelow als Team Deutschland II an den Start gehen. Voigt hatte zuletzt wegen gesundheitlicher Probleme bereits auf den Massenstart beim Weltcup in Annecy-Le Grand Bornand verzichten müssen, in diesem Winter ist sie bereits zweimal aufs Podest gelaufen.
Beide Mannschaften könnten "sportlich eine gute Rolle spielen", sagt Sportdirektor Felix Bitterling, der besonders auf Franziska Preuß und Philipp Nawrath setzt. "Die Leistungen, die die beiden in den ersten Weltcup-Wochen gezeigt haben, und das Trikot der Gesamt-Weltcupführenden sprechen für sich."
Letzter deutscher Sieg vor 8 Jahren
Die Marschroute für das DSV-Team ist dabei klar: Nach dem Erfolg von Simon Schempp und Vanessa Hinz 2016 soll endlich wieder ein deutscher Sieg her. "Mittlerweile sind ja schon acht Jahre vergangen, seit ein deutsches Duo auf Schalke gewinnen konnte. Es wird also höchste Zeit, das zu ändern", gibt sich Philipp Nawrath selbstbewusst: "Ich freue mich wirklich wahnsinnig darauf, nach jeder Runde in diese großartige Stadion-Atmosphäre einlaufen zu dürfen."
Auch Team-Kollegin Franziska Preuß freut sich nach ruhigen Tagen in der Heimat auf ein "cooles Event", auch wenn ihr bewußt ist, dass der Wettbewerb auf Schalke "nicht der ganz typische Biathlon-Wettkampf" ist. Dank des geschlossenen Stadiondachs herrschen vor allem beim Schießen nahezu Laborbedingungen. "Im Stadion ist immer eine Megastimmung, wie man sie nicht oft erlebt. Diese Atmosphäre ist auch der Grund dafür, dass ich unbedingt nochmal mitmachen wollte."
Oberhof und Ruhpolding die nächsten Stationen
Auf Schalke bestreiten die Biathleten zuerst einen Massenstart (18.10 Uhr), ehe es nur kurze Zeit später in die Verfolgung (19.27 Uhr/beides ZDF) geht. Beide Wettkämpfe gehören nicht zum Weltcup.
Nach der World Team Challenge auf Schalke geht es für die deuschen Biathleten mit dem Weltcup in Oberhof (9. bis 12. Januar) weiter. Eine Woche später macht dann Ruhpolding (15. bis 19. Januar) den deutschen Doppelpack perfekt. An beiden Stationen will das DSV-Team an die bisherige erfolgreiche Saison anknüpfen und weiteres Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaften in Lenzerheide in der Schweiz (12. bis 23. Februar) tanken.
Unsere Quellen:
- WDR-Informationen
- Mit Material der Agenturen DPA und SID