Weltcup in Aspen Odermatt bleibt nach Aufholjagd auf Rekordkurs
Die beeindruckende Siegesserie von Marco Odermatt hält an. Nach Platz drei zur Halbzeit raste der Dominator aus der Schweiz in Aspen doch noch zum Sieg.
Am Ende war alles wie immer: Marco Odermatt hat auch den neunten Riesenslalom in dieser Saison gewonnen. Der Schweizer war am Samstag (02.03.2024) in Aspen (USA) trotz eines schweren Fehlers im zweiten Durchgang nicht zu schlagen. Odermatt gewann vor seinem Landsmann Loic Meillard (+ 0,34 Sekunden) und Timon Haugan (Norwegen/ + 0,58 Sekunden).
Odermatt: Von Platz drei zum Sieg
Zunächst roch es aber nach der ersten Saisonniederlage für Odermatt. Der Schweizer, der am Freitag im ersten Riesenslalom die kleine Kristallkugel perfekt gemacht hatte, ging als großer Favorit an den Start. Doch anders als sonst patzte der Dominator im ersten Durchgang. Er war mehrfach zu spät und erwischte keine Ideallinie.
Im Zielhang leuchtete nicht wie üblich die Bestzeit, sondern nur Platz drei auf: 0,32 Sekunden langsamer als der Schnellste - Alexander Steen Olsen aus Norwegen. Auch die Zeit seines Landsmanns Meillard konnte Odermatt nicht knacken. Der Seriensieger zuckte im Sonnenschein von Aspen enttäuscht mit den Schultern und blies nach der Pause zur Aufholjagd.
Alles-oder-Nichts-Fahrt zum Sieg
Odermatt fuhr im zweiten Durchgang voll auf Angriff und vermied im Steilhang mit unfassbarer Technik einen Sturz und ein frühes Aus. Im Mittelteil drückte der Überflieger dann auf die Tube und wurde immer schneller. Odermatt fuhr phantastisch und stellte die neue Bestzeit auf.
Meillard - Zweiter nach dem ersten Durchgang - meisterte den Kurs ohne größere Schnitzer, kam aber nicht auf Top-Speed und war 0,34 Sekunden langsamer als sein überragender Teamkollege. Der Halbzeit-Führende Olsen fiel nach einem schweren Fehler sogar auf den 17. Platz zurück. So freute sich Haugan (5. nach dem ersten Durchgang) über einen Podestplatz.
Der Norweger Alexander Steen Olsen fiel nach der Pausenführung weit zurück.
Odermatt jagt Stenmark-Rejord
Saisonübergreifend hat Odermatt die vergangenen zwölf Riesentorläufe gewonnen und damit auch die historische Bestmarke von Ski-Ikone Ingemar Stenmark im Blick. Dem Schweden gelangen einst 14 Riesenslalom-Siege am Stück.
Schmid in den Top-15
Freuen durfte sich auch Alexander Schmid. Nach dem Aus am Freitag kam der Oberstdorfer beim zweiten Riesenslalom deutlich besser zurecht und belohnte sich mit dem zwölften Platz. Im Finale fehlte ihm etwas das Tempo. So verlor der beste deutsche Riesenslalom-Fahrer noch einen Rang.
Gratz und Grammel mit verkorksten Finalläufen
Fabian Gratz, der den finalen Durchgang in dieser Saison schon drei Mal denkbar knapp als 31. verpasst hatte, qualifizierte sich als 27., wurde aber im Finale auf die Geduldsprobe gestellt. Weil der Wind heftig über die Strecke fegte, wurde vor dem Deutschen unterbrochen. Dies schien ihn zu irritieren. Gratz verlor nach einem verpatzten Lauf viel Zeit und beendete das Rennen als 25.
Anton Grammel erwischte es noch schlimmer. Als 25. gestartet, fuhr er erst am Tor vorbei und rutschte dann den Hang ins Tal. Es fehlte jeglicher Grip. Damit war der Deutsche chancenlos und mehr als zehn Sekunden langsamer als die Konkurrenz. Weil auf der schwierigen Piste nicht alle gestarteten Fahrer das Ziel erreichten, gab es als 27. noch Weltcuppunkte.
Stockinger scheidet aus
Diese blieben Jonas Stockinger verwehrt. Als einziger der vier Deutschen verpasste er das Finale. Er schied nach einem Fehler im oberen Teil früh aus.