Riesenslalom in Adelboden Odermatt triumphiert im Hexenkessel - Top 10 für Schmid
Vor frenetischen Schweizer Fans hat Lokalmatador Marco Odermatt beim Riesenslalom in Adelboden ein Feuerwerk abgebrannt und seine Konkurrenz fassungslos zurückgelassen. Drei DSV-Fahrer fuhren in die Punkte, Alexander Schmid sogar in die Top 10.
Obwohl beide Läufe wegen des dichten Schneetreibens auf dem Chuenisbärgli vorab verkürzt worden waren, hatte Dominator Odermatt ganze 1,26 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Norweger Aleksander Aamodt Kilde und den Kroaten Filip Zubcic auf Platz drei (+1,77 Sekunden).
Schon im ersten Durchgang stand der Sieger eigentlich fest. Fast alle Konkurrenten schauten ob ihres riesigen Rückstands im Zielbereich ungläubig in Richtung der Leaderbox zu Odermatt. Seinen Vorsprung von über einer Sekunde verteidigte der 26-Jährige am Nachmittag unter den lautstarken "Odi, Odi"-Rufen der Eidgenossen souverän bis ins Ziel.
Schmid fährt noch in die Top 10
Dank eines guten zweiten Laufs und schlechter werdender Sichtverhältnisse für die Konkurrenz konnte sich Alexander Schmid noch vom 17. auf den 10. Platz (+2,28) verbessern. Auch Fabian Gratz (Altenau) auf Platz 26 (+3,56) und Jonas Stockinger (Herzogsreut) auf 28 (+4,09) fuhren in die Punkte. Stefan Luitz (Bolsterlang) verpasste den zweiten Durchgang ganz knapp als 31..
Neureuther schwärmt: "Alle lieben ihn"
Odermatt hatte mit Startnummer drei einen perfekten ersten Lauf in den Berg gezimmert und einmal mehr seine Sonderstellung unter Beweis gestellt. "Was setzt der da schon wieder runter? Wie direkt kann man in die Tore reinfahren?", fragte ARD-Experte Felix Neureuther im Live-Kommentar: "Alle lieben ihn, den kann man nur gerne haben."
Odermatt dominiert auf allen Ebenen
In Alta Badia vor dem Jahreswechsel hatte Odermatt seinen dritten Sieg im dritten Riesenslalom der Saison gefeiert. Dabei hatte er über eine Sekunde Vorsprung auf seinen größten Konkurrenten Marco Schwarz, der in Bormio allerdings einen Kreuzbandriss mit Meniskusschaden erlitt und für die restliche Saison ausfällt.
Marco Odermatt ist sprichwörtlich das Maß (fast) aller Dinge. Er führt die Wertungen in der Abfahrt, im Super-G und im Riesenslalom an - logischerweise steht er auch in der Gesamtwertung ganz vorne. Im Riesenslalom war er 22 Mal in Folge auf dem Podest.
Alexander Schmid zu vorsichtig
Alexander Schmid wählte zunächst eine verhaltene Fahrweise, der Oberstdorfer hatte bislang im Berner Oberland nicht bei Nebel trainiert und entsprechende Probleme auf der Strecke. "Die Sicht ist schon eine Challenge, aber es ist für alle gleich", sagte Schmid nach dem ersten Lauf der ARD: "Beim Fahren habe ich auch ein bisschen suchen müssen. Aber ich hätte es etwas gerader angehen müssen."
Adelboden "eines der geilsten Rennen"
Dennoch war Schmid begeistert von der Stimmung in Adelboden: "Es ist eines der geilsten Rennen der Saison, gerade wenn man mit Odi so ein Aushängeschild hat."