Ski Alpin Emma Aicher - Top-Ten-Ausreißer und viel Luft nach oben
Youngster Emma Aicher hat in der laufenden Saison immer mal wieder ihr Potenzial aufblitzen lassen, doch insgesamt fehlt der Allrounderin weiter die Konstanz.
Egal ob Slalom, Riesenslalom, Super-G oder Abfahrt - Emma Aicher ist in dieser Saison wieder in jeder Disziplin am Start. Die 20-Jährige ist das große Talent beim DSV, der sie aktuell noch in allen Disziplinen fördert.
Hohes Startpensum mit 28 Einsätzen
Die breit aufgestellte Nachwuchsfahrerin fährt immer wieder zu guten bis sehr guten Ergebnissen und weckt damit Erwartungen, die sie jedoch nicht erfüllen kann. Sie sei noch in einer Entwicklung, die man im letzten Jahr begonnen habe, hatte Frauen-Chefcoach Andreas Puelacher schon zu Beginn der Saison allzugroße Erwartungen gedämpft. Auch "wo es hingeht, wisse man aber noch nicht ganz genau." Langfristig ist laut Puelacher eine Spezialisierung notwendig.
Aicher kämpft mit dem ins Ziel kommen
Die ist jedoch noch nicht auszumachen. Die Tochter einer Schwedin und eines Deutschen liebt die Abwechslung und fährt mit einem hohen Startpensum - in den bislang 37 alpinen Wettbewerben des Winters war sie 28 Mal am Start - angriffslustig in allen Disziplinen mit.
Dabei schießt sie allerdings auch oft am Ziel vorbei, eine gute Platzierung einzufahren. In der laufenden Saison brachte sie nur zehn Rennen zu Ende. Das Problem: Die 20-Jährige kann ihr Können nicht konstant auf die Ski bringen. "Entweder ist man gut, oder eben gar nicht gut," sagte sie zuletzt im Interview mit Ex-Skirennläuferin Viktoria Rebensburg bei Eurosport über die bisherige Saisonleistung. "Vom Skifahren her finde ich schon, dass es weitergegangen ist." Sie kämpfe allerdings auch damit, dass sie ihre Fahrten überhaupt ins Ziel bringt.
Viel Potenzial, dass nicht immer bis ins Ziel reicht
Am großen Potenzial gibt es derweil keine Zweifel, denn das lässt Aicher nicht nur in den Speedsiziplinen immer wieder, wenn auch nur kurz, aufblitzen. Mit Platz zehn beim Super G in Val d'Isere und als Sechste bei der Abfahrt auf der Corviglia-Piste im Schweizer St. Moritz ist ihr das eindrucksvoll gelungen. Ihr Wunsch: "Ich hoffe, es geht in die Richtung weiter."
Noch wechseln die positiven und negativen Erlebnisse durch. In sechs Abfahrten ist sie drei Mal ausgeschieden und drei Mal in die Punkteränge (6., 23., 24.) gefahren. Im Super-G konnte Aicher sich bei fünf Starts zwei Mal (10.,27.,39.) in den Top 30 einreihen.
Im Riesenslalom auf einem guten Weg
Im Riesenslalom sind die Fußstapfen noch etwas arg groß. Dort ist Aicher derzeit die große Hoffnungsträgerin und soll die große Lücke füllen, die Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg hinterlassen hat. "Im Riesenslalom macht sie Entwicklungsschritte, die passen", so Puelacher. Da werde es aber noch länger dauern, bis sie unter die besten Zehn fahre.
Das sie auf dem richtigen Weg ist, hat sie schon gezeigt: Im kanadischen Tremblant (16.) und im Januar mit Platz 15 in Kranskja Gora gelangen ihr wieder zwei respektable Ausreißer Richtung Weltspitze. Die Bilanz ingesamt ist jedoch auch hier durchwachsen. Nur in zwei von acht Rennen kann sie ein gutes Ergebnis vorweisen. Vier Mal qualifizierte sie sich nicht für den zweiten Lauf und zwei Mal schied sie vorzeitig aus. Auch zwischen den eng gesteckten Slalom-Stangen ist die Ausfallrate hoch. In den neun Rennen der laufenden Saison steht nur zwei Mal (22., 23.) ein Ergebnis zu Buche.
Aicher 51. im Gesamtweltcup
Am Wochenende steht im norwegischen Kvitfjell am Samstag eine Abfahrt und am Sonntag ein Super G an. Dann kann Aicher ihre Bilanz im Saisonendspurt noch nach vorne bringen. Im Gesamtweltcup liegt sie mit 133 Punkten auf Rang 51.. Beste Deutsche ist Lena Dürr (444 Pkt.) als 14.. reiht sich Speedspezialistin Kira Weidle (238) 28 in die Liste der Weltbesten ein.