Marco Odermatt beim Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel

Super-G in Kitzbühel Schwere Stürze überschatten Sieg von Marco Odermatt

Stand: 24.01.2025 15:45 Uhr

Premiere für Marco Odermatt - der Schweizer hat zum ersten Mal ein Weltcup-Rennen auf der Streif gewonnen. Überschattet wurde das Rennen erneut von schweren Stürzen.

Von Marjorie Maurer

Er hat sich seinen Kindheitstraum erfüllt: Marco Odermatt holt sich beim Weltcuprennen auf der berühmt-berüchtigten Streif den Sieg im Super-G (1:13.25m). Odermatt ist Olympiasieger, Weltmeister, dreimaliger Gesamtweltcup-Sieger und Gewinner von 43 Weltcup-Rennen.

Und doch bedeutet dieser Sieg in Kitzbühel so viel für den 27-Jährigen. Als "letztes großes Ziel" bezeichnete er im Vorfeld einen Triumph auf der Streif. Und so zeigte er sich auch während des Rennens: Der Schweizer überragte durchweg, hielt die Linie trotz extrem hohen Tempos und fuhr mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz ins Ziel.

Raphael Haaser lässt aufhorchen

Für eine Überraschung sorgte Raphael Haaser. Der Österreicher kam mit nur elf Hundertstel Rückstand zu Odermatt ins Ziel (+0.11s). Völlig unerwartet ließ der 27-jährige Lokalmatador das Publikum in Kitzbühel jubeln.

Dritter wurde Stefan Rogentin. Der Schweizer war zwischendurch sogar dicht an Odermatts Zeit dran, lag gut in der Linie und kam mit einem Abstand von +0.30s hinter seinem Schweizer Teamkollegen ins Ziel.

Die einzigen beiden deutschen Starter, Romed Baumann als 21. und Luis Vogt als 28., hatten mit den Topplatzierungen wie erwartet nichts zu tun.

Erich Wartusch, Sportschau, 24.01.2025 14:23 Uhr

Schwerer Sturz von Pinturault

Überschattet wurden die Rennen auf der Streif erneut von mehreren schweren Stürzen, das Rennen war häufig unterbrochen.

So stürzte Alexis Pinturault an der Stelle schwer, wo zuvor bereits Lukas Feuerstein ins Straucheln gekommen war. Der Franzose verdrehte sich sein Knie und musste mit einem Helikopter abtransportiert werden. Der 33-Jährige hatte sich erst in der Vorsaison bei einem Sturz in Wengen das Kreuzband gerissen und in diesem Winter sein Comeback gegeben. 

Wie der französische Skiverband FFS am Freitagnachmittag mitteilte, habe der dreimalige Weltmeister und Gesamtweltcupsieger von 2021 im rechten Knie eine schwere "Knochenprellung des inneren Schienbeinplateaus mit einer damit verbundenen Fraktur sowie eine Verletzung des Innenmeniskus" erlitten.

Helikopter im Dauereinsatz

Pinturaults Sturz war der schwerste, aber bei weitem nicht der einzige. Auch Florian Loriot stürzte an der S-Kurve nach dem Seidlalmsprung, die auch Pinturault und Feuerstein zum Verhängnis wurde und konnte die Piste nicht ohne Hilfe aus der Luft verlassen. Otmar Striedinger kam ebenfalls zu Fall, blieb aber weitgehend unverletzt. Auch der viermalige Kitzbühelsieger Dominik Paris stürzte.

Am Samstag kommt es erneut zum Speed-Rennen auf der Streif. Auch da gehört Super-G-Sieger Odermatt zum Favoritenkreis. Der Österreicher Vincent Kriechmayer, der wegen einer Verletzung auf den Super-G verzichtete, wird dann an den Start gehen.