
Slalom-Weltcup Loic Meillard holt sich das Double in Hafjell
Der Slalom-Weltmeister Loic Meillard bleibt auch im norwegischen Hafjell eine Klasse für sich. Wie beim Riesenslalom am Vortag deklassierte der Schweizer die Konkurrenz und raste zu seinem zweiten Weltcup-Sieg in der laufenden Saison.
Er setzte sich um 0,21 Sekunden vor den Zweitplatzierten Atle Lie McGrath aus Norwegen, auf Rang drei landete Lucas Pinheiro Braathen (Brasilien) mit 0,47 Sekunden Rückstand.
Meillard behält die Nerven
Am Sonntag bewies Meillard auch, dass er seine Nerven behalten kann. Noch nie zuvor war es dem 28-Jährigen im Slalom gelungen, die Halbzeitführung in einen Sieg umzuwandeln. Doch mit einem angriffslustigen Lauf schaffte er es, die Bestzeit von McGrath zu knacken, der sich von Rang fünf auf den zweiten Platz verbessern konnte.
McGrath und Pinheiro Braathen sorgen für emotionale Szenen
Im Ziel fielen sich McGrath und sein frührerer Teamkollege Pinheiro Braathen (jetzt Brasilien) in die Arme. Die beiden 24-Jährigen trainierten schon als Kinder im Skiclub miteinander, sind auch privat gut befreundet und freuten sich am Sonntag darüber, wieder gemeinsam auf dem Podium zu stehen. Kurz vor den emotionalen Bildern im Zielbereich ärgerte sich Pinheiro Braathen sichtlich - er war als zwischenzeitlich Zweiter in den Entscheidungslauf gegangen und wollte den ersten Weltcupsieg für Brasilien holen.
Straßer landet auf Rang elf
Der DSV-Athlet Linus Straßer startete unruhig in den zweiten Durchgang. Schon im Starthang leistete er sich mehrere kleine Patzer, der Vorsprung auf den bis dahin Führenden Billy Major (Großritannien) schmolz mit jeder Zwischenzeit. Straßer fiel am Ende von Rang acht auf Rang elf zurück (+1,58 Sekunden).
Straßer räumt gewisse Müdigkeit ein
"Es waren Kleinigkeiten", die gefehlt hätten, so Straßer im Interview im ZDF. Die kleinen Fehler hätten ihn aber "Speed" gekostet. "Das muss in einem Fluß durchgehen", so der Athlet vom TSV 1860 München.
Straßer räumte anschließend eine gewisse Müdigkeit ein. Die Saison habe bis zur WM in Saalbach-Hinterglemm Mitte Februar "viel Kraft gekostet, auch mental", sagte er und ergänzte: "Ich habe sehr zu kämpfen mit mir, dass alles aufrecht bleibt." Im Kampf um den Gesamtsieg im Slalom-Weltcup spielt der Münchner dieses Jahr keine Rolle.
Kampf um Slalom-Kugel bleibt spannend
Beim Weltcup-Finale in Sun Valley werden es drei andere sein, die den Sieg unter sich ausmachen: Der Tagessieger Meillard konnte wichtige Punkte gutmachen und den Gesamt-Zweiten Clement Noel (Frankreich) überholen. Auf den Führenden Henrik Kristoffersen (Rang fünf in Hatfjell) konnte Meillard seinen Rückstand auf 47 Zähler verkürzen. Noel, Meillard und Kristoffersen haben im letzten Rennen in den USA alle noch die Chance auf den Slalom-Gesamtsieg.