Weltcup in Kranjska Gora Dürr und Aicher patzen im Slalom folgenschwer
Das Riesentalent Zrinka Ljutic holt sich in Kranjska Gora den nächsten Slalom-Erfolg. Die Deutschen Lena Dürr und Emma Aicher leisten sich zwei so frühe wie bittere Patzer.
Was war das nur für eine Ausgangsposition für Emma Aicher: Von Rang fünf aus ging die 21-Jährige in die Entscheidung beim Slalom in Kranjska Gora in Slowenien. Ihr winkte nun das beste Slalomergebnis der Karriere (bislang Rang sieben in Are im März 2024).
Doppelt raus: Dürr und Aicher passieren ähnliche Malheure
Doch nach nur wenigen Fahrsekunden stieß sie einen Schrei des Entsetzens aus, ruckartig erhob sich die Skirennfahrerin aus ihrer Fahrposition. Aicher fädelte bereits nach wenigen Toren am Sonntagnachmittag (05.01.2025) ein. Schon vor ein paar Wochen in Killington war ihr ein ähnlicher Patzer nach einer guten Ausgangsposition passiert.
Und noch eine bittere Parallele gab es in Slowenien: Denn Deutschlands stärkste Slalomläuferin Lena Dürr war nach einem ähnlichen Malheur bereits im ersten Durchgang ausgeschieden. Im Ziel mussten die beiden den Sieg des kroatischen Riesentalents Zrinka Ljutic mitverfolgen.
Nächster Erfolg für Kroatin Zrinka Ljutic
Bereits vor einer Woche hatte die 20-jährige Ljutic in Semmering gewonnen, nun legte sie den nächsten Erfolg nach. Die Schweizerin Wendy Holdener wurde Zweite (0,16 Sekunden zurück), vor Anna Swenn Larsson aus Schweden (+ 1,19). "Es ist ein Traum", sagte Ljutic zur Sportschau. "So viele Leute sind gekommen. Mein Freund, die Familie, die Fans. Ich bin wirklich glücklich, dass ich den Sieg mitnehmen konnte."
Deutschlands Beste war aufgrund der beiden bitteren Ausfälle überraschend Jessica Hilzinger als 21 (+ 3,58), sie hatte sich als 30. gerade so für den zweiten Durchgang in Kranjska Gora qualifiziert.
Glatte Piste fordert die Skirennläuferinnen
Eisig und glatt war die Skipiste in Slowenien, in den vergangenen Tagen hatte es noch einmal geregnet - und so entstand noch eine kleine Eisschicht auf dem präparierten Schnee. Das war den Slalomläuferinnen am Sonntag durchaus bewusst, schon tags zuvor waren einige Skirennfahrerinnen beim Riesenslalom weggerutscht.
Und obwohl dieses Bewusstsein da war: So eine glatte Piste birgt einfach ihre Gefahren, ist schwieriger berechenbar. Diese Erfahrung musste auch die stärkste deutsche Slalomläuferin Dürr im ersten Durchgang machen. Schon nach dem achten Tor rutschte sie weg - und fiel aus. "Ich habe es selber gar nicht so kapiert. Es ging schneller, als ich überhaupt schauen konnte", sagte sie am Sportschau-Mikrofon.
Dürrs Patzer könnte Auswirkungen auf Saison haben
Es ist ein schmerzhafter Patzer, der nun ihre ganze Saison negativ beeinflussen kann, da in diesem Jahr der Kampf in der Gesamtwertung um die Slalom-Kristallkugel so eng wie lange nicht ist.
Dürr lag vor dem Rennen als Zweite nur 20 Punkte hinter der Führenden Camille Rast. Seit Sonntagnachmittag sind es nun schon mehr als 70 Punkte - auf Ljutic. Das Klassement hat sich verändert.
Holdener, Rast und Ljutic glänzen in Abwesenheit von Shiffrin
Dürrs Ausfall tut also gerade in dieser Saison besonders weh. Denn die eigentlich stärksten Slalomfahrerinnen der Welt, die Vielgewinnerinnen Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova, fehlen beide noch verletzt.
In die Bresche sprangen beim fünften Slalom des Winters nun aber vor allem Ljutic, Holdener oder die Vierte Rast. Dürr musste ihnen dabei im Ziel zuschauen.