Skeleton-WM in Winterberg Rekordmann Grotheer und Neise feiern nächste Party
Christopher Grotheer hat mit seiner siebten Goldmedaille bei Weltmeisterschaften eine weitere Bestmarke aufgestellt. Durch seinen Sieg im Mixed-Wettbewerb gemeinsam mit Hannah Neise am Samstag (24.02.2024) in Winterberg ist er nun der erfolgreichste männliche Pilot in der WM-Geschichte. Zudem hat er nun genauso viele Titel wie Tina Hermann auf seinem Konto. Auch Bronze ging an Deutschland.
Neise/Grotheer gingen als letztes Team in die Bahn und kämpften gegen die Zeit des britischen Duos Tabitha Stoecker und Matt Weston. Diese hatten zuvor das zweite deutsche Team Jacqueline Pfeiffer und Axel Jungk aus der Leadersbox verdrängt. Neise musste nach der deutlich schlechteren Startzeit im Vergleich zur Britin ihr ganzes Können in der Bahn zeigen und konnte fast eine halbe Sekunde gutmachen. So ging Grotheer mit lediglich drei Hundertstelsekunden Rückstand in die Bahn, schnell konnte er die Zeit wieder ins Grüne springen lassen und fuhr den Sieg souverän nach Hause.
Im Ziel wusste Neise zunächst nicht, was ihre Zeit wert war. Erst durch den Jubel der Zuschauer ahnte sie Gutes. Als die Zeit von Grotheer dann grün wurde, "war ich mir sicher. Es ist einfach richtig geil gewesen", erklärte die sichtlich erschöpfte Weltmeisterin anschließend. Drei Renntage in Folge gibt es bei den Skeletonis nicht so oft. Für Grotheer war es der dritte Mixed-Titel in Folge, immer mit einer anderen Frau an seiner Seite: "Da bin ich ganz schön wechselhaft", schmunzelte der Oberhofer: "Wir sind einfach ein super Team!" Nach der Siegehrung wolle man dann das "ein oder andere alkoholische Getränk" zu sich nehmen und auf die erfolgreichen Tage anstoßen.
Jubel bei den Freunden Pfeiffer und Jungk
Auch das zweite deutsche Team, bestehend aus Jacqueline Pfeiffer und Axel Jungk, durfte am Ende jubeln. Dabei gab es beim Start von Pfeiffer zunächst Irritationen, da eine Strafzeit angezeigt wurde. Diese wurde aber nach Studium der Bilder schnell wieder zurückgenommen. Dank einer sauberen Fahrt legte sie den Grundstein für die zwischenzeitliche Bestzeit, die Jungk mit einer ordentlichen Lauf ins Ziel rettete.
"Ich war mit meinem Lauf nicht zu 100 Prozent zufrieden, aber die Medaille nehmen wir. Es tut gut, sie gemeinsam mit 'Jacka' gewonnen zu haben", sagte Jungk nach dem Rennen. "An diese Medaille werden wir uns noch sehr lange erinnern." Für die beiden, die auch eine persönliche Freundschaft pflegen, war es eine besondere Medaille: "Unser Traum war es, hier gemeinsam an den Start zu gehen. Das hat geklappt und dazu noch eine Medaille ...", fügte Pfeiffer lachend hinzu.
Teamwettbewerb fest in deutscher Hand
Im Vergleich zum regulären Einzelwettbewerb gibt es im Mixed-Team nur einen Lauf pro Athlet und Athletin. Die Zeiten der Frau und des Mannes werden zur Gesamtzeit addiert. Zudem ist das Startprozedere ein völlig anderes. Löst der Aktive im Einzel die Schranke der Zeitmessung im Sprint aus, gibt es im Mixed-Wettbewerb einen Reaktionsstart. Eine Ampel signalisiert, wann losgelaufen werden kann. Wer sich zu früh bewegt, kassiert eine Strafe, die auf die Gesamtzeit aufgerechnet wird. Die Höhe der Strafe hängt davon ab, wie viel zu früh man sich bewegt hat.
Seit 2020 ist das Mixed Teil der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften. Die bisher drei Auflagen haben allesamt deutsche Teams gewonnen. Pfeiffer (damals noch Lölling) und Alexander Gassner gewannen die Premiere in Altenberg. Ein Jahr später, als die Titelkämpfe von Lake Placid erneut nach Altenberg verlegt wurden, setzten sich Tina Hermann und Grotheer durch. Im Vorjahr siegte Grotheer in St. Moritz gemeinsam mit Susanne Kreher.