Weltcup-Sieg nach Nicht-Nominierung Vor Skeleton-WM: Hermann zeigt es ihren Kritikern
Erstmals seit acht Jahren wird Tina Hermann bei der Skeleton-WM nicht nominiert. Die 31-Jährige zeigte mit ihrem Weltcup-Sieg am Wochenende aber, dass mit ihr noch immer zu rechnen ist.
Klarer hätte eine Antwort auf eine Nicht-Nominierung wohl kaum ausfallen können. Tina Hermann holte sich beim Skeleton-Weltcup in Altenberg am vergangenen Freitag den Sieg. Und das, obwohl die Athletin des WSV Königssee erst wenige Tage zuvor einen herben Rückschlag erlitten hatte. Denn bei der Heim-WM am kommenden Wochenende wird die Rekord-Weltmeisterin nicht im deutschen Aufgebot stehen.
Erstmals seit acht Jahren qualifizierte sich die 31-Jährige nicht für die Titelkämpfe. Stattdessen werden Olympiasiegerin Hannah Neise, Titelverteidigerin Susanne Krehl und Jacqueline Pfeifer an den Start gehen. Kreher und Neise waren nach dem Weltcup in Sigulda für die WM gesetzt. Der letzte verbleibende Platz wurde in einem internen Stechen ausgefahren. Und hier lief es für Hermann gar nicht. Die gebürtige Hessin hatte das Nachsehen.
Hermann lief Form hinterher
"Es ist extrem enttäuschend für mich, nicht für Deutschland um die Medaillen mitzufahren", sagte sie im Interview mit "Mittelhessen". Unterm Strich lief die Saison für Hermann nicht wie geplant. Nach ihrem Sieg beim Saisonauftakt in China verpasste sie mehrfach eine Top-10-Platzierung. Es folgten die Plätze neun, elf und fünf sowie 14 und 15.
Trotzdem ist sie in der Weltcup-Gesamtwertung beste Deutsche. Aktuell liegt sie auf Rang drei - nur 16 Zähler hinter der zweitplatzierten Kim Meylemans aus Belgien. Führende ist die Niederländerin Kimberley Bos.
Zukunft ungewiss
Vor dem Sieg machten sich auch bei Hermann Zweifel breit - vor allem, wie es mit ihrer Karriere weitergehen soll: "Es gehen mir gerade viele Dinge durch den Kopf", erzählte sie gegenüber "Mittelhessen". "Die Weltcup-Ergebnisse haben mich noch mehr ins Grübeln gebracht. Jetzt versuche ich, das alles erstmal abzuschütteln, und fahre diese Saison definitiv zu Ende. Dann werde ich mich mit vielen Menschen austauschen, wie es weitergeht und meine Gedanken sammeln. Zehnte bei einer WM oder im Weltcup zu werden, ist aber nicht mein Anspruch."
Die Zweifel dürften nach dem starken Auftritt in Altenberg nun aber wohl vergessen sein. Nachnominiert werden kann Hermann allerdings nicht. Doch mit ihrem unerwarteten Weltcup-Sieg hat sie ihre Form unterstrichen und klargemacht, dass mit ihr noch immer zu rechnen ist.
Grotheer, Jungk und Keisinger bei den Männern am Start
Auch bei den Männern gab es ein Stechen. Hier gehen Olympiasieger Christopher Grotheer, Axel Jungk und Felix Keisinger bei der Weltmeisterschaft an den Start. Top-Favorit auf Gold ist der Gesamtweltcup-Führende Grotheer.