Nordische Ski-WM Deutsche Langläuferinnen chancenlos im Sprint
Drei Medaillen für Schweden bei der ersten Langlauf-Entscheidung der WM in Planica - Jonna Sundling ist die neue Weltmeisterin im klassischen Sprint. Beste Deutsche wird Laura Gimmler, die im Halbfinale scheiterte.
Drei deutsche Langläuferinnen hatten sich für die WM-Viertelfinals im klassischen Sprint qualifiziert: Victoria Carl, Coletta Rydzek und Laura Gimmler. Im Tal der Schanzen ging Carl als Erste an den Start. Typisch für sie war der Rennbeginn eher langsam, aber sie blieb an den Schnellsten ihrer Gruppe dran.
Im Anstieg war die DSV-Athletin dann aber im Pech: Die Konkurrentin aus Polen, Izabela Marcisz, trat ihr den Stock weg - und die 27-Jährige kam zum Sturz. Ihre Chance, die Spitze noch anzugreifen, war damit verflogen. Am Ende kam die Olympiasiegerin im Teamsprint mit 12 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Mit Tränen in den Augen sagte sie nach dem Rennen im ZDF-Interview: "Ich bin sehr sauer, weil ich mich richtig gut gefühlt habe und dann keine Chance mehr hatte."
Rydzek kurzzeitig im Halbfinale
Die nächste Deutsche am Start war Coletta Rydzek, sie kam sehr gut ins Rennen. Als zwischenzeitlich Dritte blieb sie immer in der Top-Gruppe. Auch im ersten Anstieg ließ sie nicht abreißen, doch nach einem Sturz auf dem Weg zur zweiten Anhöhe konnten sich die Schwedin Jonna Sundling und die Norwegerin Tiril Udnes Weng absetzen.
Rydzek kämpfte nun auf der Zielgeraden um Platz drei, im Duell mit der Finnin Jasmi Jönsuu. Die 25-Jährige entschied den Schlusssprint für sich und war zunächst auch unter den "Lucky Losern". Die zwei schnellsten jedes Laufs und die zwei besten "Lucky Loser" erreichen das Halbfinale der besten Zwölf.
Doch die Norwegerin Anna Sevendsen verdrängte Rydzeck im nächsten Lauf von der "Lucky Loser"-Position - ganz bitter, denn die beiden trennte nur eine Zehntel.
Gimmler setzt sich gegen starke Konkurrenz durch
Laura Gimmler, die in dieser Disziplin stärkste Deutsche, ging im letzten Viertelfinale an den Start. In ihrer Gruppe musste sie sich gegen starke Gegnerinnen wie Jessi Diggins und Lotta Utnes Weng durchsetzen. Das gelang Gimmler, sie behielt die Nerven, blieb in den Anstiegen und Abfahrten technisch sauber und löste damit als einzige Deutsche das Ticket ins Halbfinale.
Skandinavische Festspiele im Halbfinale
Im Halbfinale ging Gimmler in der zweiten Gruppe an den Start und musste sich gegen die dominanten Schwedinnen durchsetzten. Am Start war sie die Schnellste, tat sich dann aber sehr schnell im tiefen Schnee auf der Loipe. Die 29-Jährige wurde letztendlich durchgereicht, kam als Sechste ins Ziel und verpasste damit den Einzug ins Finale deutlich.
Fünf der zwölf Athletinnen im Sprint-Halbfinale kamen aus Schweden, das Team zeigte eine enorme Dominanz, ähnlich wie im Weltcup. In den zwei Läufen um die Finaltickets setzten sich letztendlich vier Schwedinnen, Emma Ribon, Linn Svahn, Jonna Sundling und Maja Dahlqvist, sowie zwei Norwegerinnen, Kristine Stavaas Skistad und Tiril Udnes Weng durch.
Schweden in eigener Liga
Das Finale startete verhalten, die skandinavischen Finalistinnen blieben zunächst lange eng beieinander, keine Läuferin eilte davon. Doch nach der ersten Anhöhe verloren die zwei Norwegerinnen den Anschluss, sie konnten nicht mehr mit den nun schneller auflaufenden Schwedinnen mithalten. Am Ende machte Team Schweden die Medaillen unter sich aus: Gold ging an Jonna Sundling, Silber an Emma Ribom und Bronze an Maja Dahlqvist.