v.l.n.r. Jan Hoerl, Stefan Kraft, Daniel Tschofenig

Skispringen | WM Katzenbiss und Siegesserie - wer sind die WM-Favoriten?

Stand: 25.02.2025 14:13 Uhr

Mit zwölf Weltcupsiegen sind die Skispringer aus Österreich die großen Favoriten auf WM-Gold. Dabei wurde einer ihrer Vorflieger kurz vor der WM von einem Haustier schmerzhaft verletzt. Bei den Frauen ist Nika Prevc die Überfliegerin. Aber die Sächsin Selina Freitag kann sie ärgern.

Von Chiara Theis

Während es bei den Skispringern zumindest unter den Österreichern noch spannend werden könnte, scheint die Gold-Frage bei den Skispringerinnen für die Nordische Ski-WM schon fast geklärt.

Die Slowenin Nika Prevc hat in der laufenden Saison elf Weltcupsiege gefeiert, nur einen weniger, als die österreichischen Überflieger Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft zusammen. Die 19-Jährige führt den Gesamtweltcup mit über 400 Punkten Vorsprung überlegen an und ist die absolute Top-Favoritin auf Gold in Trondheim.

Größte Konkurrentin kommt aus Deutschland

Eine Springerin hat in den vergangenen Wochen aber gezeigt, dass sie mit der Überfliegerin aus Slownenien mithalten kann: Selina Freitag flog in den letzten Wettbewerben vor der WM sogar weiter als Prevc, setzte aber den Telemark nicht richtig und musste sich daher mit Platz zwei begnügen. Mit ein bisschen Telemark-Training könnte der Kampf um Gold in Norwegen doch nochmal spannend werden.

Skispringen der Frauen in Hinzenbach - der 2. Durchgang im Re-Live

Sportschau Wintersport, 23.02.2025 09:20 Uhr

Welcher Österreicher macht das Rennen?

Bei den Skispringern wirkt die Entscheidung um den WM-Titel im Vorhinein zumindest etwas spannender: Welcher der drei Österreicher krönt sich zum Weltmeitster? Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft dominieren den Weltcup seit Ende Dezember.

Es gab im gesamten Winter bisher nur zwei Einzelpodeste ohne österreichische Beteiligung. Insgesamt vierzig Podestplätze sammelten Skispringer aus Österreich. Der erfolgreichste von ihnen: Daniel Tschofenig. Er gewann die Gesamtwertung der Vierschanzentournee und acht Einzelspringen.

Österreicher Tschofenig gewinnt die Vierschanzentournee

Sportschau Wintersport

Kobayashi und Forfang wollen rot-weiß-rote Party crashen

Zuletzt gelang es einzelnen Springern aber immer wieder die rot-weiß-rote Dominanz zu durchbrechen. In seiner Heimat Japan konnte beispielsweise Ryoyu Kobayashi erstmals diese Saison wieder gewinnen. Er feierte bei der WM-Generalprobe in Sapporo gleich zwei Siege.

Auch der Norweger Johann Andre Forfang hat sich im Schatten der österreichischen Dominanz Stück für Stück in Top-Form gesprungen. Er reist mit sechs Podestplätzen im Gepäck zu seiner Heim-WM. Teamkollege Marius Lindvik meldete sich ebenfalls kurz vor Trondheim zurück in der Weltspitze. In Sapporo gelang ihm erstmals in dieser Saison der Sprung auf das Podest.

Hexenschuss und Katzen-Angriff bei Stefan Kraft

Vielleicht weitere Hoffnung für alle Nicht-Österreicher - die Vorbereitung von Mitfavorit Stefan Kraft lief alles andere als planmäßig: Nach der Rückkehr aus Sapporo musste der Österreicher erst einen Hexenschuss auskurieren. Dann wurde er auch noch von der Nachbarskatze angegriffen.

"Wir haben sie reingelassen zum Frühstück und ich habe nett mit ihr gespielt und sie gestreichelt. Sie hat es sehr genossen, bis es sie auf einmal nicht mehr interessiert hat", erklärte Kraft bei einem Medientermin des Österreichischen Skiverbands (ÖSV): "Dann hat sie mir die Hand zerfleischt.

Nach medizinischer Behandlung fit für die WM

Kraft wurde danach medizinisch mit Antibiotika behandelt und geimpft. "Es war sehr spannend und ich bin viel abgelenkt worden. Jetzt kann dann wieder Ruhe einkehren", erklärte der ÖSV-Adler selbst. Mit zwei Saisonsiegen und fünf Podestplätzen zählt er trotz Zwischenfall wie Jan Hörl und Daniel Tschofenig zu den größten Medaillenfavoriten.