Nordische Ski-WM DSV gibt Aufgebot für Planica bekannt

Am Dienstag (21.02.2023) beginnen in Planica die Weltmeisterschaften für die Skispringer, Langläufer und Nordischen Kombinierer. Dafür hat der DSV nun alle Plätze vergeben.

Der Deutsche Ski-Verband (DSV) reist mit einem 34-köpfigen Aufgebot ins slowenische Planica, wo vom 21. Februar bis 5. März die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften stattfinden. Im Skispringen ruhen die Medaillen-Hoffnungen unter anderem auf der Oberstdorferin Katharina Althaus und dem Ruhpoldinger Andreas Wellinger.

Skispringen: Letzter Platz wurde in Rasnov ausgesprungen

Insgesamt sind fünf Springerinnen und fünf Springer nominiert, bei den Männern hat Bundestrainer Stefan Horngacher den letzten Platz nach den beiden Weltcups im rumänischen Rasnov vergeben. Das letzte Ticket schnappte sich Constantin Schmid. Zudem sind Wellinger, Markus Eisenbichler, Karl Geiger und Philipp Raimund bei der WM dabei. Die finale Entscheidung für Schmid und gegen Leyhe begründete Horngacher mit den Leistungen beim letzten Vor-WM-Weltcup.

"Das Ziel bei dieser Weltmeisterschaft ist es, Medaillen zu gewinnen. Wir sind diesmal nicht in der Favoritenrolle, aber wir haben eine deutliche Aufwärtstendenz und sind deutlich näher an die Weltspitze herangekommen", erklärte Horngacher. Sein aktueller Topspringer Andreas Wellinger ist auch schon heiß auf die WM: "Die Slowenen sind ein sehr skisprungbegeistertes Volk. Deshalb freue ich mich auf die WM. Das wird sicher eine coole Kulisse in dem Bergpanorama."

Frauen-Cheftrainer Maximilian Mechler rechnet sich nach den Leistungen zuletzt ebenfalls vordere Platzierungen aus: "Selina Freitag hat ihren ersten Podestplatz erreicht und Katharina Althaus schon fünf Siege. Im Moment sind alle im Soll, und wir freuen uns darauf, bei der WM um die Medaillen kämpfen zu können. Katharina Althaus ist in einer sehr guten Verfassung. Wenn sie einen guten Tag hat, kann sie gewinnen." Althaus hatte sich mit einem Sieg in Rasnov noch einmal Selbstbewusstsein geholt.

NoKo: Geiger will wieder um Medaillen kämpfen

In der Nordischen Kombination führen Nathalie Armbruster und Julian Schmid das zehnköpfige Aufgebot an. Auch Olympiasieger Vinzenz Geiger will wieder ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitreden: "Ich bin fast wieder bei einhundert Prozent Gesundheit. Ich kann schon wieder gut trainieren und bin zuversichtlich, dass ich bei der WM bei einhundert Prozent bin. Wenn ich fit bin, kann ich in Planica um die Medaillen kämpfen. Deswegen ist mein erstes Ziel, dass ich in Topform am Start bin."

Svenja Würth, die erst vor drei Jahren von den Spezialspringerinnen zur Kombination gewechselt war, sieht sich ebenfalls gut vorbereitet: "Ich habe es vom ersten bis zum letzten Wettkampf geschafft, mein bestes Weltcup-Ergebnis immer zu steigern. Ich habe mit Platz 15 angefangen und bin jetzt in den Top Ten gewesen. Damit bin ich sehr zufrieden. Die Tendenz geht in die richtige Richtung." Auch mit den Anlagen in Planica habe sich das Team im Vorfeld bestens vertraut gemacht. "Die Schanze und Strecke in Planica kenne ich ziemlich gut. Wir waren da schon öfters zum Training und haben im Winter Testwettkämpfe auf der Strecke gemacht. Es kommt nichts Unerwartetes auf uns zu", so Würth weiter.

Langlauf: Carl und Hennig nun die Gejagten?

Die größte Gruppe innerhalb des DSV stellt das Langlauf-Team, das mit 14 Athletinnen und Athleten in Planica vertreten sein wird. Besonders den Frauen wird nach Gold und Silber bei den Olympischen Spielen in Peking trotz der gewohnten skandinavischen Dominanz einiges zugetraut. In den Klassikrennen gehört Katharina Hennig nach ihrem ersten Weltcup-Sieg nun zur Weltspitze und in den Teamwettbewerben gibt es auch gute Chancen. "Wir haben gezeigt, dass wir speziell im Damenbereich einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht haben: Es ist uns gelungen, Podiumsplatzierungen zu erlaufen", erklärte Langlauf-Sportdirektor Andreas Schlütter.

Nach den Strapazen zur Tour de Ski und einer etwas längeren Erholungsphase im Anschluss ist Hennig nun wieder hochmotiviert: "Die aktuelle Saison ist definitiv meine bisher beste Saison - aber auch die verrückteste. Trotz Corona bin ich so gut in den Winter gestartet wie noch nie. Mit bisher drei Einzel-Podestplätzen bin ich superglücklich. Dieses positive Gefühl möchte ich als Motivation mit zur WM nehmen und sie genießen."

Bundestrainer Peter Schlickenrieder bremst trotz guter Voraussetzungen die Erwartungen ein bisschen: "Mit insgesamt neun Damen, den sieben qualifizierten Athletinnen aus dem Weltcup und den beiden U-23-Läuferinnen, haben wir ein richtig großes und starkes Damen-Team am Start. Das ist die beste Ausgangskonstellation, die man haben kann. Wir sind froh, dass Katharina jetzt wieder gesund ist. Aber nach ihren krankheitsbedingten Ausfällen sollen wir jetzt auch keine Wunderdinge von ihr erwarten." Bei den Männern sieht er Friedrich Moch als aktuell stärksten DSV-Läufer: "Der Umbruch im Herrenbereich braucht einfach noch eine gewisse Zeit, bis wir dann hoffentlich in einiger Zeit in ähnlichen Bereichen sind wie bei den Damen."