Weltcup Nordische Kombination Geiger und Schmid sprinten aufs Ruka-Podium
Deutschlands Nordische Kombinierer feiern einen Traumauftakt und das erste Doppelpodium seit März 2023. Hinter dem Dominator Jarl Magnus Riiber jubeln Vinzenz Geiger und Julian Schmid.
Gerade einmal über 7,5 Kilometer messen sich die Nordischen Kombinierer im Individual Compact. Es ist also ein schnelleres, sprintorientiertes, im besten Falle spannenderes Rennen als der Gundersen über 10 Kilometer. Und ein solches Rennen entwickelte sich auch am Freitagnachmittag (29.11.2024) beim Weltcup im finnischen Ruka.
An dessen Ende setzte sich in einem furiosen Sprint-Finale der norwegische Dominator Jarl Magnus Riiber nur knapp vor den beiden Deutschen Vinzenz Geiger und Julian Schmid durch.
Zufriedenes deutsches Team in Ruka
Erst am letzten Berg setzte sich Riiber entscheidend ab und feierte den 62. Weltcupsieg seiner Karriere. Beide DSV-Starter waren in der gesamten vergangenen Saison ohne jeden Podestplatz geblieben. Manuel Faißt wurde knapp dahinter Siebter.
"Letzte Woche war ich noch krank, jetzt war es ein perfekter Start. Platz zwei - und mit meinem Sprung bin ich auch sehr zufrieden", sagte Geiger. Ähnlich klang Schmid: "Ich bin wirklich glücklich, dass es noch zum Podest gereicht hat. Vor mir waren richtig starke Jungs, aber ich habe sie noch gekriegt."
Springen am Morgen wegen zu starker Winde abgesagt
Am Morgen konnte das Springen wegen zu starker Winde nicht stattfinden - und so hatte der stärkste Läufer des Feldes, Vinzenz Geiger aus Oberstdorf, eine prächtige Ausgangsposition. Denn in solchen Fällen wird der PCR-Sprung vom Vortag gewertet. Und der war bei Geiger gut: Als Fünfter, gerade einmal 22 Sekunden hinter Riiber (der das Springen gewann), startete der Allgäuer ins Rennen. Und holte mit Schub um Schub Hundertstelsekunde um Hundertstelsekunde auf.
Wohl auch, weil Riiber nicht ganz fit war: Er hatte vor dem Wettkampf erklärt, der Saisonstart käme für ihn nach Problemen mit dem Knie und einem Magen-Darm-Virus "noch zu früh". Nach der ersten Runde hatte Geiger seinen Rückstand bereits halbiert, zur Mitte des Rennens überholte er gemeinsam mit Johannes Lamparter Riiber dann - ein fast schon ungewohntes Bild im Weltcup der Nordischen Kombination.
Riiber langsamer als Geiger auf den ersten Kilometern
Riiber hängte sich im Anschluss daran an die beiden dran - und auch Geigers Mannschaftskollege vom SC Oberstdorf, Julian Schmid, kam immer näher und schloss im Laufe des Rennens an die Gruppe auf. So war klar, dass es dieses Mal auf ein spannendes Sprint-Finale hinauslaufen wird, in dem die Deutschen prächtig mithielten und letztlich Ilkka Herola und Johannes Lamparter auf die Plätze verwiesen.
Schon jetzt hat das Team von Cheftrainer Eric Frenzel fast so viele Podestplätze auf dem Konto wie im gesamten vergangenen Winter (3), in dem die DSV-Mannschaft erstmals seit 25 Jahren ohne Sieg geblieben war.
Gute Ausgangsposition für deutsche Top-Athleten
Im Individual-Compact-Format starten die Athleten im Langlauf mit einem festgeschriebenen Zeitabstand. Dabei beginnt der zweite Athlet mit einem Rückstand von sechs Sekunden, der Dritte mit einem Abstand von 12 Sekunden und so weiter.
Vinzenz Geiger hatte eben deshalb nur 22 Sekunden Rückstand auf Riiber. Auch der zweitbeste Deutsche Julian Schmid (Achter nach Springen) hatte nur 33 Sekunden Rückstand nach vorne. Manuel Faißt lag 38 Sekunden zurück.
Rydzeks Sprung verhindert besseres Ergebnis
Einen nicht so guten Sprung erwischten am Donnerstag Terence Weber als Zwölfter, David Mach (21.) und Johannes Rydzek (22.). Rydzek wurde am Ende Zehnter, direkt vor David Mach. Terence Weber landete auf Rang 14. Zufrieden konnte das deutsche Team mit diesem Ergebnis also durchaus sein - keine Mannschaft präsentierte sich zum Auftakt in der Breite so stark.