
Langlauf-Weltcup Sturz kostet Carl weitere Top-3-Platzierung
Victoria Carl hat beim Massenstart in Falun lange um den Sieg mitgekämpft, ein Missgeschick in der letzten Runde kostetet sie aber schließlich einen möglichen Podestplatz. Dennoch war das Wochenende in Falun ein ordentlicher letzter Test. Bei den Männern präsentierten sich die Norweger in bestechender Form. Nur ein US-Amerikaner konnte mithalten. Die Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) hatten dagegen einmal mehr nichts mit den vorderen Platzierungen zu tun.
Victoria Carl hat beim letzten Rennen vor den Weltmeisterschaften ein weiteres Podium auf ärgerliche Weise verpasst. Im 20 Kilometer Massenstart wurde sie am Sonntag (16.02.2025) Fünfte, dabei war sie 16 Kilometer lang Teil der Spitzengruppe, lag dann nach einem eigenen Fehler aber plötzlich bäuchlings im Schnee und verlor so die entscheiden Meter auf die Konkurrenz.
Auch Pia Fink stark
Den letzten Weltcupsieg vor der WM in Trondheim sicherte sich die US-Amerikanerin Jessie Diggins, die sich im Zielsprint gegen Heidi Weng (Norwegen/+0,9 Sekunden) und Ebba Andersson (Schweden/+0,8 sek.) durchsetzte.
Pia Fink landete auf einem starken siebten Rang (+45,7 sek.). Katherine Sauerbrey, Helen Hoffmann und Sofie Krehl beendeten das Rennen auf den Positionen 13, 18 sowie 19. Anna-Maria Dietze war nach einer von fünf Runden ausgestiegen. Gar nicht erst am Start war Katharina Hennig, die wegen leichter Probleme im Iliosakralgelenk vorsichtshalber auf einen Start verzichtete.
Carl sichert sich Platz in der Spitzengruppe
Vom Start weg hielt sich Carl an der Spitze des Feldes auf, um nicht von Attacken überrascht und abgehängt zu werden. Auch Pia Fink und Katharine Sauerbrey konnten in den ersten beiden Runden den Anschluss halten, während Helen Hoffmann nach acht Kilometern immer mehr abreißen lassen musste. Sofie Krehl war da schon ein Stück weit abgehängt.
In der dritten Runde zog die Schwedin Ebba Andersson ein weiteres Mal das Tempo an, nur Carl und drei weitere Mitstreiterinnen konnten folgen. Diese fünf liefen nun mit etwas mehr als zehn Sekunden Vorsprung am Kopf des Feldes, während Fink dahinter versuchte, mit der ersten Verfolgergruppe wieder Anschluss zu finden.
Beim vorletzten Durchlauf des Stadions passierte Carl das Missgeschick. Sie trat auf ihren Stock und kam zu Fall. Bis sie aufgestanden war und einen neuen Stock hatte, verlor sie die entscheidenden Meter, die sie alleine nicht mehr aufholen konnte.
Bögl: "Körperlich und vom Kopf her leer"
Bei den Männern hatte nach 20 Kilometern der Norweger Pal Goldberg die meisten Reserven und setzte sich knapp gegen Gus Schumacher aus den USA durch, der seinen zweiten Weltcupsieg nur um 0,3 Sekunden verpasste. Harald Östberg Amundsen wurde Dritter (+0,9 Sekunden). Auch die Plätze vier (Andreas Fjorden Ree) und fünf (Simen Hegstad Krüger) gingen an Norweger.
Die deutschen Starter Lucas Bögl und Albert Kuchler kamen auf den Rängen 40 und 41 mit knapp zweieinhalb Minuten Rückstand ins Ziel. Robin Fischer wurde 60. (+4:40,7 Minuten). Bögl verpasste somit auch die Chance, sich noch auf sportlichem Weg für die WM zu qualifizieren und war im Anschluss entsprechend geknickt. "Ich bin körperlich und vom Kopf her einfach leer, weil ich mich jede Woche aufs Neue beweisen musste und der Quali hinterhergelaufen bin. 'Qualifikation' hat ja das Wort schon in sich: Es war mehr eine Qual als alles andere für mich in diesem Jahr. Leider hat es nicht für mehr gereicht, das ist extrem schade für mich", sagte er im ZDF.
Bögl muss in der dritten Runde abreißen lassen
Nach einem gemäßigten Start zog der Österreicher Mika Vermeulen in der zweiten Runde das Tempo an und sorgte dafür, dass sich das Feld weit auseinanderzog und kurz darauf in größere Gruppen zerfiel. Von den drei DSV-Startern konnte lediglich Bögl die erste Tempoverschärfung mitgehen. Kuchler und Fischer waren nicht unter den ersten 50 und hatten nach acht Kilometern schon 50 Sekunden Rückstand.
Aber auch Bögl musste beim nächsten Antritt der Spitze abreißen lassen. Die Norweger, bei denen Johannes Hoesflot Klaebo am Sonntag auf einen Start verzichtete, sorgten dafür, dass die Spitzengruppe von 38 auf 24 Läufer zusammenschmolz. Und es wurden immer weniger. Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel waren nur sechs Mann vorne, die schließlich den Sieg unter sich ausmachten.