Langlauf-Weltcup in Lahti Deutsche Langläuferinnen verpassen nächste Top-Platzierung
Einen Tag nach dem dritten Platz im Teamsprint haben die deutschen Langläuferinnen eine weitere Überraschung verpasst. Den einen fehlte die Kraft, den anderen das Glück. Die Siege im letzten Sprint der Saison gingen einmal mehr nach Skandinavien.
Erstmals seit sieben Jahren waren die deutschen Frauen am Freitag bei einem Teamsprint-Weltcup wieder auf das Podest gelaufen und hatten durch Laura Gimmler und Coletta Rydzek den dritten Rang geholt. Einen Tag später war im klassischen Sprint allerdings im Halbfinale Schluss.
Dorthin hatte es von den fünf deutschen Starterinnen lediglich Gimmler geschafft, die in ihrem Viertelfinale zwar nur Dritte geworden war, es aber über die Zeit in die Vorschlussrunde schaffte. Dort war sie aber gegen die schwedische Weltmeisterin und Olympiasiegerin Jonna Sundling und Norwegens Kristine Stavaas Skistad chancenlos. "Die Kraft schwindet stark und auch vom Mentalen her ist es zum Ende der Saison ein hartes Stück. Aber ich bin überglücklich mit meiner Saison, ich habe einen großen Schritt nach vorne gemacht", lautete das Fazit von Gimmler.
Den Sieg sicherte sich schließlich Skistad, die ihren fünften Erfolg in Serie feiern konnte. Sie setzte sich im Zielsprint gegen Sundling durch. Dritte wurde die Skistads Landsfrau Tiril Udnes Weng. Der Sieg im Disziplin-Weltcup ging an Maja Dahlqvist aus Schweden, die die Schweizerin Nadine Fähndrich noch abfing.
Hennig verpasst Weiterkommen durch Sturz
Katharina Hennig lag in ihrem Viertelfinale bis kurz vor Schluss gut im Rennen, verhakte sich aber mit den Skiern bei Maja Dahlqvist und kam so zu Fall. Somit waren ihren Chancen dahin. "Es war einfach sehr eng in der Kurve - zu viele Ski und zu viele Stöcke, da war kein Raum. Ich kam mit ziemlich viel Schwung von hinten und hatte gehofft, irgendwie durchzukommen. Dann habe ich mich aber verhakt und konnte es nicht mehr retten", erklärte Hennig im ZDF, die sich nun auf das abschließende 20-Kilometer-Rennen am Sonntag freut: "Da ist dann nicht so ein Stress drin!"
Auch Rydzek, Fink und Krehl scheiden aus
Rydzek konnte einen Tag nach ihrem starken Zielsprint, der letztlich den dritten Rang sicherte, mit der starken skandinavischen Konkurrenz in ihrem Viertelfinallauf nicht mithalten und schied als Fünfte aus (+4,6 Sekunden). Pia Fink hielt in ihrem Viertelfinale lange mit und war in der Schlusskurve noch an den Führenden dran, auf der Zielgeraden fehlte ihr dann aber der nötige Punch. So wurde sie schließlich Vierte mit knapp dreieinhalb Zehntel Rückstand auf Rang zwei.
Sofie Krehl hatte sich als 30. des Prologs als Letzte für die Finalrunden qualifiziert, bekam aber auf der anspruchsvollen Strecke mit der langgezogenen Steigung zu Beginn früh Probleme und kam entkräftet mit knapp 22 Sekunden Rückstand ins Ziel. Bundestrainer Peter Schlickenrieder war dennoch zufrieden mit dem Abschneiden und begründete die Ergebnisse auf die nicht mehr ganz so frischen Beine nach dem "einzigartigen" Rennen vom Vortag.
Deutsche Männer verpassen die Viertelfinale
Ohne deutsche Beteiligung ging die Entscheidung bei den Männern vonstatten, die DSV-Langläufer enttäuschten beim letzten Sprint der Saison. Aber auch hier "verzieh" Schlickenrieder seinen Athleten nach den Leistungen im Teamsprint den etwas schwächeren Tag.
Keiner der drei deutschen Starter im Prolog schaffte es in die Nähe der besten 30. Jan Stölben hatte als 48. zehn Sekunden Rückstand auf den Qualifikationsbesten, die Teilnahme am Viertelfinale verpasste er um etwas mehr als drei Sekunden. Auch Anian Sossau (66./+15,96 Sekunden) und Albert Kuchler (72./+23,10 Sek.) liefen nur hinterher.
Den Sieg sicherte sich einmal mehr Norwegens Sprintkönig Johannes Hösflot Kläbo, der im 13. Sprint-Wettkampf des Winters zum zehnten Mal der Schnellste des Feldes war. Rang zwei holte Calle Halfvarsson (Schweden) vor Erik Valnes (Norwegen).