Langlauf in Cogne Brugger überrascht über 10 Kilometer - Hennig ohne Chance
Langläufer Janosch Brugger hat in Abwesenheit von Distanzspezialist Friedrich Moch für einen tollen Erfolg beim Freistil-Rennen über 10 Kilometer in Cogne (Italien) gesorgt. Katharina Hennig konnte derweil kein Selbstvertrauen tanken.
Brugger schaffte es am Sonntag (02.02.2025) im Kampf gegen die Uhr als Siebter erstmals in dieser Saison in die Top 10 und präsentierte sich drei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in ausgezeichneter Verfassung.
Amundsen führt norwegischen Dreifachsieg an
Auf Tagessieger Harald Östberg Amundsen (21:45,1 Minuten) fehlten dem 27-Jährigen im Ziel zwar 27,2 Sekunden, dennoch konnte er sein mit Abstand bestes Weltcup-Ergebnis seit mehr als zwei Jahren feiern. Letztmals auf Rang sieben war Brugger im Dezember 2022 ebenfalls über zehn Kilometer gelaufen, damals im klassischen Stil. Amundsen wiederum führte den nächsten norwegischen Dreifachsieg vor Iver Tildheim Andersen (+ 11,7 Sekunden) und Martin Löwström Nyenget (+ 15,7) an.
Brugger lief ein sehr couragiertes Rennen und hatte im Ziel zwischenzeitlich sogar die Führung inne. Die Topläufer starteten aber erst später und setzten noch einmal ganz andere Richtmarken - allen voran Amundsen, der seinen zehnten Weltcupsieg holte. Nyenget hatte über diese Distanz in Lillehammer gewonnen, Andersen feierte in Les Rousses den Sieg. Dominator Johannes Hösflot Kläbo (Norwegen) verzichtete auf die Rennen in Cogne.
Auch Stölben gut drauf
Auch Jan Stölben wusste zu überzeugen und beendete das Rennen auf einem starken 19. Platz. Florian Notz und Lucas Bögl landeten auf den Rängen 25 und 34 und verpassten damit die Möglichkeit, noch eine Qualifikation oder Teil-Qualifikation für die WM einzufahren. Anian Sossau wurde 38.. Alexander Brandner, der sich über einen Sieg beim Deutschlandpokal für den Weltcup qualifiziert hatte, kam zwar nur auf Rang 50, konnte aber wertvolle Erfahrung im "Konzert der Großen" sammeln.
Moch, der bei Tour de Ski auf der letzten Etappe aufs Podest gelaufen war, ließ den Weltcup in Cogne aus und legt stattdessen einen Trainingsblock zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften ein. In Trondheim (26. Februar bis 9. März) geht der 24-Jährige vor allem über die Distanzstrecken als Mitfavorit an den Start.
Hennig verpasst Top 20
Bei den deutschen Frauen ruhten die Hoffnungen vor allem auf Katharina Hennig. Doch schon früh zeichnete sich ab, dass die Teamsprint-Olympiasiegerin an diesem Tag nicht um die Top 10 mitlaufen würde. Hennig, deren Stärken eher in der klassischen Technik liegen, hatte bereits nach der ersten Zwischenzeit mehr als 15 Sekunden Rückstand, nach der ersten von drei Runden lag sie schon eine halbe Minute im Hintertreffen.
Letztlich reichte es für die 28-Jährige nur zu Platz 22, wobei der Rückstand im Ziel auf Tagessiegerin Jessie Diggins (USA) angesichts von 1:42,7 Minuten enorm war. Zweitbeste Deutsche wurde Lisa Lohmann auf Rang 28, Sofie Krehl und Anna-Maria Dietze landeten auf den Plätzen 31 und 32. Auch Lena Keck sammelte als 47. noch Weltcuppunkte.
Katharina Hennig in Cogne
Diggins hält Slind in Schach
Im Kampf um den Sieg lieferten sich Diggins und Astrid Öyre Slind ein packendes Duell. Die US-Amerikanerin, die auch im Gesamtweltcup vor der Norwegerin führt, stiefelte bei jeder Zwischenzeit vorneweg. Slind war etwas früher gestartet und zündete auf den letzten Kilometern den Turbo. Diggins stand ihrer Konkurrentin allerdings in nichts nach und konnte ihren Vorsprung bis ins Ziel halten.
Hinter Slind, die sich um 5,1 Sekunden geschlagen geben musste, schaffte es auch Kerttu Niskanen aus Finnland auf das Podest (+ 15,4 Sekunden). Diggins, die ihren dritten Sieg im Gesamtweltcup anpeilt, überstrahlte an diesem Tag aber alles. "Es hat so viel Spaß gemacht. Die Zuschauer haben mich toll angefeuert. Das war ein perfekter Tag", sagte die 33-Jährige, die in Abwesenheit von Norwegens Topstar Therese Johaug ihre Führung im Gesamtweltcup ausbaute.
Gimmler und Rydzek nicht am Start
Laura Gimmler, die am Vortag zum ersten Mal in ihrer Karriere im Einzel aufs Podest gesprintet war, ließ das Freistil-Rennen wie Teamkollegin Coletta Rydzek aus. Das Duo hatte bereits zum Auftakt der Wettbewerbe in Cogne Platz drei im Teamsprint geholt.
Victoria Carl war gar nicht erst mit ins Aostatal gereist, um sich auf die nahende WM vorzubereiten. Die 29-Jährige war vor zwei Wochen in Les Rousses über die 10 Kilometer in der freien Technik Zweite geworden. Carl liegt derzeit im Gesamtweltcup auf Platz drei und kämpft um die beste Platzierung einer deutschen Langläuferin seit Einführung des Weltcups.