Langlauf-Weltcup Trotz Anreise-Panne: Norwegische Langläufer räumen in Oberhof ab
Die Langläufer aus Norwegen haben das erste Distanzrennen nach der Tour de Ski dominiert und beim Weltcup in Oberhof im Massenstart über 20 km in der klassischen Technik einen Vierfachsieg gefeiert. Bester Deutscher war erneut Friedrich Moch.
Von wegen die Tour de Ski hat Spuren hinterlassen. Langlauf-Ass Friedrich Moch lieferte am Samstag (20.01.2024) im ersten Distanzrennen nach seinem zweiten Platz bei der prestigeträchtigen Tour wieder stark ab. Der 23 Jahre alte Allgäuer lief bei traumhaften Bedingungen im Thüringer Winterwunderland zwar nur auf den 16. Platz - Sieger Erik Valnes war aber nur 9,5 Sekunden schneller. Der Norweger gewann das enge Rennen vor seinen Teamkollegen Martin Löwström Nyenget (+0,9 Sekunden), Paal Golberg (+1,6) und Mattis Stenshagen (+ 1,7).
"Ich habe mich im Wettkampf ganz gut gefühlt. Hier in Oberhof waren mit die besten Bedingungen, die wir im Weltcup in dieser Saison hatten, störend war nur der Wind", sagte Moch, der von viel Medientrubel, der ihn "geplättet" habe, sprach. In der Staffel am Sonntag wolle Moch mit dem Team "vorn mitmischen".
Feld lange zusammen
Nach der strapaziösen Tour de Ski hatte Moch zunächst auf intensive Einheiten verzichtet. Bundestrainer Peter Schlickenrieder wollte die Erwartungen der Fans im Heimrennen etwas bremsen, sprach im Vorfeld davon, nicht zu viel zu erwarten. Doch Mochs Akkus waren wieder gelanden, die Renn-Taktik lange großartig.
So hielt sich der beste deutsche Langläufer fein in der Spitzengruppe, lief kraftvoll und technisch perfekt über die gefrorene Loipe. Weil das Tempo nicht allzuhoch war, gehörten 24 Läufer zu einer großen Gruppe - neben Moch auch Florian Notz und Lucas Bögl dazu.
Moch im entscheidenden Moment "eingeklemmt"
Vier Kilometer vor dem Ziel riss das Feld mehr auseinander und Moch hatte am Ende der Gruppe nicht die beste Ausgangslage. Er musste sich nach vorn wühlen und die Lücken finden. Während der Tour-Zweite Platz um Platz gut machte, mussten Notz und Bögl dem Tempo Tribut zollen und fielen zurück.
Ganz nach vorn ging es für Moch nicht mehr, weil an der Spitze die üblich Verdächtigen Iivo Niskanen, Erik Valnes und Frederico Pellegrino das Tempo verschärften und Moch ein wenig gefangen war. In einer großen Spitzengruppe hatte Sprintsieger Valnes die meisten Reserven und feierte seinen zweiten Sieg in Oberhof bei die Athleten im 20 Kilometer Rennen sechs Mal den berühmt-berüchtigten Birxsteig mit einer Länge von 270 Metern nach oben klettern mussten.
Norwegisches Team kam verspätet an
Das gelang den Norwegern am besten. Sie ließen sich auch von einer turbulenten Anreise nicht aus dem Konzept bringen. Wegen des Wintereinbruchs steckte das Team Norge am Flughafen in Oslo fest, kam verspätet, aber noch rechtzeitig in Oberhof an und drückte dem Rennen direkt den Stempel auf.
Größtes deutsches Weltcup-Team aller Zeiten
In den Genuss der einzigartigen Atmosphäre beim Heim-Weltcup kommen gleich 21 deutsche Langläufer. Mehr hat der DSV zuvor noch nie in einem Weltcup an den Start geschickt. Im Massenstart starteten neben Moch auch Florian Notz (22./Böhringen Römerstein), Lucas Bögl (25./SC Gaißach), Friedrich Doerks (26./SWV Goldlauter), Janusch Brugger (31./WSG Schluchsee) und Elias Keck (34./TSV Buchenberg).