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Weltcup in Frankreich Gimmler im Langlauf-Sprint starke Vierte
Das war knapp: Laura Gimmler ist beim Langlauf-Weltcup in Frankreich hauchdünn am größten Einzel-Erfolg ihrer Karriere vorbeigelaufen. Für Victoria Carl war einen Tag nach ihrem zweiten Platz diesmal im Viertelfinale Schluss. Bei den Frauen siegte eine Norwegerin, bei den Männenr ein Schwede.
Die Oberstdorferin Gimmler wurde am Samstag (18.01.2025) knapp Vierte. Beim Sieg der Norwegerin Kristine Stavaas Skistad vor den Schwedinnen Maja Dahlqvist (+ 0,28 Sekunden) und Jonna Sundling (+ 0,66 Sekunden) fehlten Gimmler ein paar Skilängen zum größen Einzel-Erfolg ihrer Karriere (+ 2,02 Sekunden). Gimmler lief zum dritten Mal in einem Weltcup-Einzelrennen auf Rang vier.
Schlickenrieder: "Gute taktische Leistung"
"Vierter Platz von der Laura, eine gute taktische Leistung auf einem taktisch schwierigen Kurs, der auch sehr anspruchsvoll war", lobte Bundestrainer Peter Schlickenrieder die Leistung von Gimmler. "Eine gute Platzierung, ein guter Fight mit einer Top-Platzierung."
Gimmler: "Keine Schande"
Gimmler, die in Teamwettbewerben bereits dreimal aufs Podium lief, sagte: "Heute bin ich sehr zufrieden. Ich hatte nach der Tour de Ski eine kleine Erkältung und war sehr gespannt, wie meine Verfassung ist. Scheinbar hat mir die völlige Ruhe sehr, sehr gut getan." Auch über den "blechernen vierten Platz" konnte sich Gimmler nicht ärgern: "Die Runde hier kam mir sehr entgegen, da sie sehr doppelstocklastig ist. Die gesamt Weltelite im Sprint war am Start, ich habe hart gekämpft und keine Fehler gemacht. Klar ist Platz vier wieder neben dem Podium. Aber es ist keine Schande. Es macht mir Mut."
Männer: Schwede siegt vor drei Norwegern
Bei den Männern siegte ein Schwede vor drei Norwegern. In Abwesenheit von Weltcupspitzenreiter Johannes Hoesflot Klaebo feierte Edvin Anger den ersten Weltcup-Einzelsieg seiner Karriere. Der 22-Jährige setzte sich gegen gleich drei Norweger durch: Auf die Plätze kamen Ansgar Evensen (+ 0,51 Sekunden), Erik Valnes (+ 1,16 Seunden) und Even Nothug (+ 1,17 Sekunden). Der beste Deutsche, Jan Stölben, schaffte es bis ins Viertelfinale.
Gimmler couragiert im Finale
Wie bei den Männern fehlten auch bei den Frauen einige Top-Läuferinnen, unter anderem die Sprint-Weltcup-Zweite Julie Myhre aus Norwegen. Gimmler nutzte das und hatte einen tollen Tag: Im Finale lief die 31-Jährige ein couragiertes Rennen, lag nach den ersten 500 Metern an Position zwei, kämpfte sich dann von Rang vier in die Podestplätze vor.
In der letzten Abfahrt verlor sie den Kontakt nach ganz vorn und konnte die Lücke auf der Ziellinie nicht mehr schließen. Bereits in der Quali unterstrich die Sprint-Spezialistin als Zweite ihre starke Form. Im Viertelfinale qualifizierte sie sich als Zweite, ihr Halbfinale gewann sie zeitgleich mit der Schwedin Maja Dalhqvist.
Carl scheitert im Viertelfinale knapp
Für Victoria Carl, die am Freitag noch starke Zweite über 10 Kilometer Freistil geworden war, endete das Rennen bereits im Viertelfinale. Die 29-jährige Thüringerin hatte zu Beginn ihres Laufes Probleme, das harte Tempo unter anderem der beiden Schwedinnen Maja Dahlqvist und Johanna Hagstroem zu kontern. An der letzten kleinen Steigung vor dem Ziel konnte sie zur Spitze aufschließen und lag zwischenzeitlich auf Rang zwei. Im Zielsprint musste sie sich dann aber knapp gegen die beiden Schwedinnen geschlagen geben und schied als Viertelfinal-Dritte ihres Laufes aus.
Rydzek bis ins Halbfinale
Ebenfalls im Viertelfinale war für Verena Veit und Sofie Krehl Endstation. Bis ins Halbfinale schaffte es Coletta Rydzek. Während Gimmler im selben Halbfinale zeitgleich mit der Schwedin Dahlqvist siegte, schied Rydzek als Fünfte aus. Im Tagesklassement wurde Rydzek Zehnte, Carl 14., Veit 19. und Krehl 25.
Stölben einziger Deutscher in den Viertelfinals
Bei den Männern überstand nur Jan Stölben die Qualifikation am Vormittag. In seinem Viertelfinale lief er lange gut mit, hatte auf der Ziellinie aber keine Chance auf ein Weiterkommen. Mit 8,04 Sekunden Rückstand auf den Norweger Erik Valnes, der das Viertelfinale gewann, schied er aus.
Schlickenrieder: "Wäre mehr drin gewesen"
Bundestrainer Schlickenrieder lobte den 23-Jährigen aus der Vulkaneifel dennoch: "Jan Stölben hat einen guten Prolog gemacht, und auch ein gutes Viertelfinale. Bis zu letzten Kurve. Taktisch gut, gut technisch gelaufen, die Abfahrten gut bewältigt. Nur in der letzten aber entscheidenden Kurve vor der langen Ziel geraden hat es gar nicht gepasst. Da hat er seine gute Position zwei verloren und damit keine Chance mehr gehabt. Er wird 28., das ist gut, eine Top-30-Platzierung. Aber heute wäre mehr drin gewesen."
Bereits in der Quali schied Janosch Brugger als 49. aus.