
Massenstart auf der Pokljuka Biathlon - Vorsprung von Franziska Preuß schmilzt
Franziska Preuß' Vorsprung im Gesamtweltcup ist wieder etwas geschmolzen. Beim Massenstart der Frauen in Pokljuka büßte die Deutsche wichtige Punkte auf Top-Kontrahentin Lou Jeanmonnot ein. Dennoch schaffte sie es in die Top 5
Die Französin Jeanmonnot gewann das 12,5-Kilometer-Rennen auf der Pokljuka mit einem Schießfehler mit deutlichem Vorsprung auf die Konkurrenz. Preuß kam mit zwei Strafrunden als Fünfte ins Ziel (+54,6 Sekunden). Ihr Vorsprung im Gesamtweltcup auf Jeanmonnot beträgt vor dem Saisonfinale in Oslo nun noch 20 Punkte. In der Massenstart-Disziplin-Wertung liegt Preuß ebenfalls vorn, mit 41 Zählern vor der Schwedin Elvira Öberg.
Preuß: "Noch habe ich einen kleinen Vorteil"
"Noch habe ich den kleinen Vorteil, ich geb mein Bestes, mehr kann ich ohnehin nicht machen", sagte Preuß nach dem Rennen im ZDF und zum Zweikampf um den Gesamtsieg: "Wir laufen beide eine super Saison. Egal, wie es ausgeht, können wir beide stolz darauf sein."
Während Jeanmonnot das Rennen von Beginn an dominierte, lag Preuß zwischenzeitlich auf Rang 20. Eine mögliche Podestplatzierung vergab die Weltcupspitzenreiterin aus Deutschland beim letzten Stehendanschlag. "Mit zwei Fehlern und Platz fünf kann ich zufrieden sein. Mich ärgert beim letzten Schießen der Fehler", sagte die Verfolgungs-Weltmeisterin im ZDF. Preuß hatte die siebtbeste Laufzeit der Konkurrenz und kommentierte die äußeren Verhältnisse mit Neuschnee so: "Es war richtig langsam auf der Runde. Klar, es ist für alle gleich. Aber es gibt ja doch ein paar Materialunterschiede. Unterm Strich war es ein zähes Rennen."
Die zweite Deutsche im Rennen, Selina Grotian, wurde mit drei Schießfehlern Zehnte (+ 1:08,5 Minuten). Auch die laufstarke Mittenwalderin büßte auf der Strecke einiges ein, sie hatte nur die sechsbeste Laufzeit im Feld der 30 Athletinnen.
Überraschungspodest: Todorova vor Lampic
Hinter Jeanmonnot, die überlegen gewann, liefen die Bulgarin Milena Todorova (0 Schießfehler/+ 16,4 Sekunden) und Anamarija Lampic (1 Schiefehler/+ 2,8 Sekunden) aus Slowenien überraschend auf die weiteren Podestplätze.
Die 27-jährige Todorova lief zum zweiten Mal in ihrer Karriere aufs Podest und wurde erstmals Zweite. Die 29-jährige frühere Langläuferin Lampic feierte vor heimischem Publikum die zweite Podestplatzierung ihrer Karriere.
1. Schießen: Preuß nur 20.
Im Zweikampf um den Weltcup-Gesamtsieg zwischen Preuß und Jeanmonnot war die Französin gleich nach dem ersten Schießen im Vorteil. Die Französin blieb fehlerfrei, bei Preuß blieb dagegen der letzte Schuss hängen. Nach einer Strafrunde ging die Deutsche als 20. und mit 31,9 Sekunden Rückstand wieder auf die Strecke.
2. Schießen: Jeanmonnot baut Führung aus
Bei Schneefall baute Jeanmonnot ihren Vorsprung auf der zweiten Runde weiter aus. Preuß konnte bis zum zweiten Liegendanschlag, nur einen Platz gutmachen, büßte auf der Strecke aber rund zehn Sekunden auf Jeanmonnot und Julia Simon an der Spitze ein. Auch beim zweiten Schießen blieben die beiden führenden Französinnen fehlerfrei. Und auch Preuß räumte diesmal alles ab, als 16. und mit 43,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze ging sie wieder auf die Strecke.
Durch schnelleres Schießen hatte sich ganz vorn Jeanmonnot schon 12,9 Sekunden von Simon abgesetzt. Dritte zu diesem Zeitpunkt war mit Jeanne Richard eine weitere Französin (+15,9 Sekunden). Für Preuß war das Podest also rund 20 Sekunden entfernt.
3. Schießen: Jeanmonnot in die Strafrunde - Preuß 5.
Nach dem ersten Stehendschießen war Preuß dann wieder voll drin im Kampf um die Podestplätze. Die Deutsche blieb fehlerfrei und reihte sich als Fünfte wieder auf der Strecke ein. Elf Sekunden lag die 31-Jährige nun noch hinter dem Podest. Ganz vorn konnte sich die laufstarke Jeanmonnot sogar eine Strafrunde leisten, sie ging 4,1 Sekunden vor Teamkollegin Richard und 8,8 Sekunden vor der sensationell auf Rang drei liegenden Slowenin Anamarija Lampic wieder auf die Strecke. Simon fiel mit zwei Strafrunden dagegen auf Rang 13 zurück.
4. Schießen: Jeanmonnot fehlerfrei - Preuß patzt
Bis zum finalen letzten Stehendschießen fiel Preuß auf Rang sieben zurück, der Rückstand auf das Podest wuchs auf rund 20 Sekunden an. Preuß brauchte jetzt Fehler der Konkurrenz und ein eigenes fehlerfreies Schießen. Jeanmonot tat der Deutschen den Gefallen nicht, dafür musste Preuß einmal in die Strafrunde. Als Siebte ging die Deutsche wieder auf die Strecke und konnte sich auf den letzten 2,5 Kilometern noch um zwei Plätze nach vorn schieben.
Grotian von 27 auf zehn
Selina Grotian war dagegen gleich nach dem ersten Schießen auf Schadensbegrenzung aus. Mit zwei Fehlern fiel die laufstarke Deutsche auf Rang 27 zurück. Beim zweiten Schießen kam noch ein Fehler dazu. Von Rang 26 konnte sich die 20-Jährige mit zwei weiteren fehlerfreien Schießen noch bis auf Platz zehn nach vorn arbeiten.