
Biathlon-Finale in Oslo Letzte Sprint-Gala von Bö - Strelow schafft es in die Top 10
Im letzten Sprintrennen seiner Karriere hat Johannes Thingnes Bö noch mal eindrucksvoll seine Klasse gezeigt. Auch für Justus Strelow lief es am Freitag (21.03.2025) in Oslo richtig gut.
Um 13.59 Uhr schickten die Fans am Holmenkollen ihren Dominator der vergangenen Jahre ein letztes Mal auf die zehn Kilometer. Bö, der vor einigen Wochen sein Karriereende angekündigt hatte, startete im Roten Trikot des Saisonbesten in dieser Disziplin - und er ließ überhaupt keine Zweifel zu, dass er mit diesem Trikot auch in den Ruhestand gehen wird.
Laegreid kommt auf der letzten Runde nicht mehr ran
Bö, dessen Bruder Tarjei ebenfalls aufhören wird, lief gewohnt stark, blieb im ersten Schießen fehlerfrei und hatte im zweiten Anschlag Glück, als er in Windeseile mit Abständen von 1,3 und 1,4 Sekunden seine Schüsse abfeuerte und die Scheiben in zwei Fällen gerade so noch umkippten. Und seit Jahren ist bei einem solchen Ablauf praktisch klar, dass Bö gewinnen wird.
Der einzige, der ihm diesen Erfolg noch streitig machte, war sein Teamkollege Sturla Holm Laegreid, der ebenfalls fehlerfrei blieb und mit einem Rückstand von 11,5 Sekunden auf die Schlussrunde ging. Doch gegen Bö hatte der 28-Jährige keine Chance - ihm blieb am Ende "nur" Rang zwei, der Rückstand auf den Mann des Tages betrug am Ende 25,7 Sekunden. Hinter ihm sorgten Johannes Dale-Skjevdal (+36,7 Sekunden), Isak Frey (+46,6) und Vebjoern Soerum (+59,8) für einen Fünffachsieg der Norweger.

Strelow schafft es unter die besten zehn
Die Gastgeber dominierten auf der Heimatstrecke - währenddessen lief der Sprint-Abschluss für das deutsche Team überhaupt nicht gut. Dass es nicht komplett bitter wurde, lag allein an Justus Strelow, der sich mit zwei fehlerfreien Schnellfeuer-Einlagen einen Platz unter den Top 10 sichern konnte. Als Achter hatte der 28-Jährige einen Rückstand von 1:14,4 Minuten auf Bö, weil er kurz vor dem Ziel noch stürzte.
"Das ist ärgerlich, aber trotzdem ein gutes Ergebnis. Wir hatten heute richtig starkes Material, das hat echt Spaß gemacht. Ich hoffe, dass ich in der Verfolgung noch zwei Norweger einkassiere, vielleicht können wir deren Party ja ein wenig stören", sagte Strelow im Sportschau-Interview.
Zu viele Patzer im Stehendschießen
Ansonsten schaffte es kein DSV-Athlet ins vordere Feld - was vor allem an den desolaten Leistungen im Stehendschießen lag. Roman Rees und Philipp Horn beschränkten ihren Schaden mit einem Fehler noch, Philipp Nawrath, David Zobel und Johannes Kühn versauten sich mit zwei bzw. drei Patzern nach fehlerfreien Liegendanschlägen. Und Danilo Riethmüller war nach drei Fehlern stehend (insgesamt vier) erst recht abgeschlagen, auch Simon Kaiser schoss insgesamt dreimal vorbei, davon zweimal im Stehen.
In Plätzen ausgedrückt bedeutete das: Rees wurde 14. (+1:32,4 Minuten), Nawrath 16. (+1:36,5), Horn 18. (+1:41,1), Kühn 25. (+1:51,9), Zobel 30. (+1:58,2), Kaiser 47. (+2:20,7) und Riethmüller 62. (+2:42,5).
"Justus in den Top 10 ist immer gut, da wollen wir auch immer dabei sein. Stehend haben wir bessere Platzierungen vergeben", sagte Cheftrainer Tobias Reiter im Sportschau-Interview. "Darüber haben wir in den vergangenen Wochen viel gesprochen und wir haben einen Plan für die nächste Saison. Die Jungs schießen alle gut, wenn die Intensität nicht so hoch ist - wenn sie hoch ist, haben die Jungs ihre Probleme."