Weltcup in Annecy Bö schlägt zurück - Riethmüller mit famoser Aufholjagd
Das Imperium schlägt zurück! Norwegens Überflieger Johannes Thingnes Bö hat die Verhältnisse nach seiner "Niederlage" im Sprint wieder geradegerückt und das Verfolgungsrennen in Annecy-Le Grand Bornand eindrucksvoll gewonnen.
Für Gänsehaut-Momente sorgten am Samstag (21.12.2024) nicht nur Bö, sondern auch die französischen Zuschauer, die die Podestplätze von Eric Perrot (0 Fehler/+27,6 Sekunden) und Emilien Jacquelin (2/+ 47,5 Sekunden) frenetisch feierten und für einen Höllenlärm sorgten. Die Kulisse beflügelte aber vor allem Bö, der fast schwerelos zu seinem 88. Weltcupsieg schwebte.
Als Zweiter nach dem Sprint gestartet, lief Bö nach drei fehlerfreien Schießen einsam an der Spitze. Auch der eine Fehlschuss beim letzten Anschlag änderte nichts mehr am überlegenen Sieg. Dahinter tobte der Kampf um den zweiten Platz. Weil Jacquelin beim letzten Stehendschießen einmal patzte und Perrot ein blitzsauberes Schießen ablieferte, sicherte sich am Ende Perrot den zweiten Platz.
Riethmüller macht 22 Plätze gut
Aus deutscher Sicht setzte Danilo Riethmüller ein dickes Ausrufezeichen. Mit nur einem Fehler lief er vom 29. auf den siebten Platz nach vorn. Er war damit der schnellste Läufer im Feld. "Ich bin froh, dass ich meine Trainingsleistungen heute im Wettbewerb zeigen konnte", sagte Riethmüller im Sportschau-Interview. "Wow", sagte er zur Unterstützung der Fans an der Strecke, die er so noch nicht erlebt habe. Im abschließenden Massenstart am Sonntag wolle er sich wieder von den Zuschauern an der Strecke treiben lassen und versuchen, am Schießstand bei sich zu bleiben und sein Ding zu machen.
Horn überzeugt als Achter
Philipp Horn, Vierter im Sprint, kam als Achter knapp hinter Riethmüller ins Ziel. Der Thüringer verspielte eine bessere Platzierung mit zwei Strafrunden. "Es hat Spaß gemacht und war richtig cool, die ganze Zeit mit den Topleuten vorn zu laufen", sagte Horn, dem es auf der Strecke etwas schwerer fiel als im Sprint. Mit dem achten Platz könne er absolut leben. Das sei das, wo er hin möchte, erklärte Horn.
Filbrich: "Ein runder Tag"
Auch Justus Strelow verbesserte sich. Für ihn ging es von 17 auf 13 nach vorn. Philipp Nawrath musste dagegen vier Mal in die Strafrunde und büßte viel Zeit ein. Der Routinier verlor elf Plätze und wurde 16.. Johannes Kühn (3 Fehler) landete auf Platz 23. Simon Kaiser musste sechs Extra-Runden drehen. Er kam 3:41,2 Minuten nach Sieger Bö ins Ziel.
"Ein runder Tag", schätzte Disziplin-Trainer Jens Filbrich ein und sagte weiter: "Die Jungs haben gut gearbeitet, auch am Schießstand. Beim letzten Schießen, wo es um alles ging, hat vielleicht jeder einen zu viel verschossen."