Biathlon-Verfolgung in Pokljuka Bö triumphiert auch im Jagdrennen - Starke Kühn-Aufholjagd
Gegen Johannes Thingnes Bö ist in diesen Tagen kein Kraut gewachsen. Er gewann auch die Biathlon-Verfolgung. Die deutschen Podesthoffnungen zerflogen am Schießstand. Überzeugen konnte nur Johannes Kühn.
Seriensieger Johannes Thingnes Bö hat sein nächstes Rennen gewonnen: Der Biathlon-Triumphator feierte am Samstag (07.01.2023) in der 12,5-Kilometer-Verfolgung von Pokljuka einen überlegenen Start-Ziel-Sieg. Beste Deutsche waren Benedikt Doll und Johannes Kühn auf den Rängen elf und zwölf.
59. Weltcup-Sieg für Bö
Tagessieger Bö konnte sich auch zwei Strafrunden leisten - und siegte dennoch mit mehr als einer Minute Vorsprung auf die Konkurrenz. Den letzten Stehend-Anschlag verließ der norwegische Weltcup-Spitzenreiter bereits mit einer Jubel-Faust und lief per Ehrenrunde zu seinem 59. Weltcup-Sieg.
Fillon Maillet von neun auf zwei
Knapper ging es im Kampf um die weiteren Podestplätze zu. Nach dem finalen Schießen hatten noch drei Läufer Chancen auf die Plätze zwei und drei. Durchsetzten konnte sich letztlich der Franzose Quentin Fillon Maillet (+ 1:04,9 Minuten), der den älteren Bö-Bruder Tarjei (+ 1:06,6 Minuten) im Finish besiegte und Zweiter wurde.
Drei Norweger in den Top 4
Der Norweger Sturla Holm Laegreid musste schon zeitiger abreißen lassen, unterstrich als Vierter (+ 1:17,8 Minuten) aber das starke norwegische Auftreten. Zu seiner besten Weltcup-Platzierung kam der Italiener Tommaso Giacomel als Fünfter (+ 1:31,0 Minuten). Eine Top-drei-Platzierung vergab der 22-Jährige allerdings mit zwei Fehlern beim letzten Schießen.
Doll von vier auf elf - "Dumme Leichtsinnsfehler"
Bester Deutscher wurde Benedikt Doll, der eine Podestplatzierung aber gleich beim ersten Schießen vergab. Nach Rang vier im Sprint von Freitag setzte der laufstarke Schwarzwälder die ersten beiden Schüsse daneben - und fiel auf Rang 16 zurück. Bis zum dritten Schießen kämpfte sich Doll in die Top 10 nach vorn, vergab durch einen Fehler im letzten Schießen aber letztlich eine bessere Platzierung.
"Das war sehr ärgerlich. Das waren dumme Leichtsinnsfehler", ärgerte sich der 32-Jährige nach dem Rennen und erklärte: "Da bin ich zu früh auf den Abzug gekommen, da war ich noch nicht im Ziel." Zu seiner 16.-besten Laufzeit sagte Doll: "Läuferisch war es heute auch nicht optimal. Ich bin den Ski von gestern gelaufen, aber dafür war es heute schon wieder zu kalt. Es hat nicht so viel Spaß gemacht."
Kühn von 44 auf zwölf und zur WM-Norm
Ein richtig starkes Rennen machte dagegen Johannes Kühn, der nach Rang 44 im Sprint noch auf Rang zwölf nach vorn lief. Der 31-Jährige kam bei allen vier Schießen fehlerfrei durch und hatte die siebtbeste Laufzeit: Damit war er bester Athlet der Verfolgung. Mit seiner zweiten Top-15-Platzierung des Winters knackte er zudem die Norm für die Heim-WM in Oberhof.
"Gefühl, es geht wie von alleine"
"Ich wollte es besser machen als gestern, obwohl das nicht schwer war. Ich habe mir auch vorgenommen, das rüberzubringen, was ich im Wettkampf eigentlich kann", sagte Kühn nach dem Rennen und analysierte: "Vielleicht war es einfach Glück. Ich habe mich auch in den letzten Rennen nicht schlecht gefühlt und habe trotzdem nicht getroffen. Heute sind auch die Schüsse, die eigentlich schlecht waren, gefallen. Ich habe heute das Gefühl gehabt, es geht wie von alleine."
Rees fällt auf Rang 15 zurück
Roman Rees, der Achte vom Sprint, war lange bester Deutscher im Rennen. Zwei Schießfehler im letzten Anschlag verhinderten aber eine Top-10-Platzierung, letztlich wurde er 15..
Strelow und Horn abgeschlagen
Richtig ärgern dürften sich Justus Strelow und Philipp Horn, die weit nach hinten fielen. Strelow wurde mit fünf Strafrunden letztlich nur 51.. Horn, der von Rang 29 ins Rennen ging, schoss sogar siebenmal daneben und wurde nur 54..