Biathlon-Weltcup in Kontiolahti Simon siegt in der Verfolgung - Voigt wird Achte
Vanessa Voigt hat den deutschen Biathlon-Frauen beim Weltcup in Kontiolahti das nächste Top-Ten-Ergebnis beschert.
Julia Simon hat das abschließende Rennen beim Weltcup der Biathletinnen im finnischen Kontiolahti gewonnen. Die Französin blieb am Sonntag (04.12.2022) in der Verfolgung über zehn Kilometer fehlerfrei und feierte vor der Italienerin Dorothea Wierer (0 Fehler/+11,9 Sekunden) und Elvira Öberg aus Schweden (1/+21,7) ihren ersten Weltcup-Erfolg in dieser Saison.
Voigt erneut in den Top Ten
Aus deutscher Sicht sorgte erneut Vanessa Voigt für das beste Resultat. Die 25-jährige Thüringerin schoss nur einmal daneben und holte mit Rang acht (+1:04,6 Minute) das nächste Top-Ten-Ergebnis für den Deutschen Skiverband (DSV). "Ich habe mich gut auf der Strecke bewegt", freute sich Voigt im Anschluss im Sportschau-Interview: "Das nehme ich als Schwung mit". Schon im Einzel am Mittwoch mit Platz vier hatte sie geglänzt.
Zweitbeste Deutsche wurde Denise Herrmann-Wick auf Rang 16 (4 Fehler/+1:53,5 Minute), direkt dahinter lief Anna Weidel nach drei Schießfehlern ins Ziel. Sophia Schneider wurde 23., Juliane Frühwirth überquerte als letzte der 60 Starterinnen die Ziellinie. Franziska Preuß war wegen anhaltender gesundheitlicher Probleme vorzeitg aus Finnland abgereist.
Herrmann-Wick patzt früh am Schießstand
Nach dem starken Mannschaftsergebnis im Sprint am Samstag waren mit Voigt, Herrmann-Wick, Weidel und Schneider gleich vier DSV-Athletinnen mit vielversprechenden Chancen auf einen Podestplatz gestartet.
Wenig überraschend machte die gewohnt laufstarke Herrmann-Wick zu Beginn direkte einige Sekunden gut. Am Schießstand leistete sich aber zwei Fehler und musste 300 Extra-Meter absolvieren. Auch Weidel und Schneider mussten nach je einem Fehlschuss Federn lassen, während Voigt dank einer fehlerfreien Einlage einige Plätze gutmachte.
Enges Rennen an der Spitze
Voigt behielt auch im zweiten Liegendanschlag die Nerven und verteidigte ihren Top-Ten-Platz. Auch Weidel und Schneider trafen fünfmal ins Schwarze, während Herrmann-Wick den nächsten Fehler schoss. An der Spitze hatte derweil die Italienerin Lisa Vittozzi die Führung übernommen.
Allerdings blieb das Feld dicht beieinander – erst recht, nachdem Vittozzi ebenso wie Landsfrau Wierer und die Französin Simon im dritten Schießen fehlerfrei blieben. Die deutschen Skijägerinnen hatten zu diesem Zeitpunkt kaum noch Chancen auf das Podest, weil sich auch Voigt im stehenden Anschlag ihren ersten Fehler leistete und bereits eine knappe Minute hinterher lief.
Beim finalen Schießen hatten Wierer und Simon die besten Nerven. Alle fünf Scheiben fielen. Vittozzi musste dagegen in die Strafrunde. Auf der Schlussrunde hatte Simon die größten Reserven und hielt Wierer auf Distanz. Voigt verteidigte dank eines fehlerfreien letzten Schießens ihren Platz unter den besten Zehn.
Gelungener Weltcup-Auftakt
Auch wenn die deutschen Biathletinnen damit weiter auf ihr erstes Einzel-Podest in dieser Saison warten müssen, können sich die Ergebnisse zum Auftakt sehen lassen. Insgesamt sprangen in Kontiolahti sechs Plätze unter den Top Ten raus, hinzu kommt der zweite Platz in der Staffel.
Das freute auch Sportschau-Experte Erik Lesser. "Die deutsche Mannschaft zeigt sich extrem stark", sagte der Weltmeister von 2015: "Läuferisch passt's, das Material passt, die Einstellung am Schießstand passt. Das lässt hoffen."
Sportdirektor Bitterling: "Den Schwung wollen wir mitnehmen"
Auch Felix Bitterling, Sportdirektor im deutschen Biathlon-Team, zog für die Frauen und auch die Männer ein "sehr positives" Fazit: "Wir haben viele tolle Resultate gesehen. Was für uns sehr erfreulich ist, dass viele der Athletinnen, die in den letzten Jahren noch nicht durch Top-Positionen auf sich aufmerksam machen konnten, den Anschluss an die Weltspitze hergestellt haben. Den Schwung wollen wir mit in die nächsten Events nehmen."
In der kommenden Woche macht der Biathlon-Tross dann Station in Österreich. Beim Weltcup in Hochfilzen geht es im Sprint, der dazugehörigen Verfolgung sowie in der Staffel wieder in die Loipe und an den Schießstand.