Biathlon-Weltcup in Nove Mesto Deutsche Single-Mixed-Staffel wieder am Podest vorbei
Mit der Single-Mixed-Staffel können sich die Deutschen in dieser Saison einfach nicht anfreunden. Auch in Nove Mesto liefen sie am Podest vorbei. Der Sieg ging an Norwegen vor den Überraschungs-Teams aus der Schweiz und Lettland.
Die deutsche Single-Mixed-Staffel hat es auch im dritten Wettkampf in dieser Saison nichts aufs Podest geschafft. Das Duo mit Hanna Kebinger und Roman Rees wurde am Sonntag (05.03.2023) im Weltcup im tschechischen Nove Mesto Siebte. Der Sieg ging an die Norweger Marte Olsbu Roeiseland und Vestle Sjastaad Christiansen (36:40,5 Minuten / 7 Nachlader nach Schießfehlern).
Rees bei letztem Schießen in die Strafrunde
Überraschend Zweite und Dritte wurden die Teams aus der Schweiz und Lettland. Amy Beserga und Niklas Hartweg aus der Schweiz wurden mit zehn Nachladern Zweite (+ 18,3 Sekunden). Auf Rang drei liefen die Letten mit Baiba Bendika und Andrejs Rastorgujevs, die mit neun Nachladern 39,1 Sekunden Rückstand auf das Siegerduo hatten.
Die Deutschen (1 Strafrunde / 10 Nachlader) lagen bis zum letzten Schießen auf Podestkurs, dann musste Rees aber in die Strafrunde und kam mit 53,1 Sekunden Rückstand auf Norwegen als Siebter ins Ziel. Beim bisher einzigen Single-Mixed-Weltcup der Saison wurden die Deutschen 13., bei der WM in Oberhof liefen sie auf Rang sechs.
Rees: "Nicht so mega-spritzig"
Rees erklärte die Schießfehler im entscheidenden letzten Schießen mit fehlender körperlicher Fitness: "Ich hab Platz zwei und drei gesehen, das Problem war aber, dass ich mich körperlich nicht ganz gut gefühlt habe und die Ruhe nicht reinbekommen habe. Ich hab ganz schön gewackelt und so kam es zur Strafrunde am Ende. Für das Podest war die Serie insgesamt ein bisschen zu schlecht", sagte der Freiburger in der Sportschau und ergänzte: "Ich habe mich nicht so mega-spritzig gefühlt. Ich hab es dann auch nicht hinbekommen, mich zu zwingen. Das war ein bisschen schade."
Kebinger: "Schon cool"
Kebinger sagte nach ihrer Single-Mixed-Premiere in der Sportschau: "Das war eine Umstellung. Wenn man das zum ersten Mal macht, muss man sich schon reinfuchsen. Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Man muss schon All-in gehen bis zum Schießstand. Das ist schon ganz cool. Bis auf den einen Liegendfehler, den ich am Anfang produziert habe, bin ich ganz zufrieden."
Kebinger strauchelt zu Beginn
Dabei begann das Rennen für Kebinger alles anderes als optimal. Beim ersten Liegendanschlag war die Deutsche nach vier Treffern und ihrem fünften Schuss schon gedanklich wieder auf der Strecke und in der Aufsteh-Bewegung, als sie realisierte, dass der letzte Schuss daneben ging. Während sie mit zwei Nachladern die letzte Scheibe abräumte, verstrich die Zeit. Kebinger ging als 18. wieder auf die Strecke. Kurz darauf strauchelte die 25-Jährige auch noch auf der Strecke, konnte einen Sturz aber vermeiden.
Deutsches Duo bei Halbzeit Elfte
Erst mit dem Stehendanschlag war Kebinger richtig im Rennen: sie blieb fehlerfrei, verbesserte sich auf Rang elf und übergab auf dieser Position und mit 8,9 Sekunden Rückstand auf Roman Rees. Der blieb liegend fehlerfrei, brauchte Stehend aber für zwei "Fahrkarten" drei Nachlader. Die Nachlader warfen den 30-Jährigen von Rang sechs auf Platz elf zurück, der Rückstand aufs Podest wuchs auf 24 Sekunden an.
Bei Halbzeit ganz vorn waren das favorisierte schwedische Duo vor Lettland und Kanada. Die Mitfavoriten aus Norwegen, Frankreich und Österreich waren mit vielen Nachladern nur Fünfte, Siebte und Achte.
Kebinger stehend stark - Rang sechs
Bei ihrem zweiten Einsatz machte Kebinger erneut ein Schießfehler Liegend zu Schaffen. Für die Scheibe benötigte sie drei Nachlader, der Rückstand nach vorn wuchs. Stehend zeigte sie dann erneut ihre ganze Klasse, brachte das deutsche Duo mit einem fehlerfreien Schießen auf Platz sechs nach vorn. Beim Wechsel lagen die Deutschen auf Rang sechs, nur noch 19,2 Sekunden von Rang drei entfernt.
Rees stehend in die Strafrunde
Ganz vorn konnte sich Vetle Sjastaad Christiansen mit einem fehlerfreien Liegendschschießen absetzen. Auch Rees bliebt fehlerfrei und brachte das deutsche Team hinter Simon Eder, Jesper Nelin und Andrejs Rastorgujevs auf Rang fünf nach vorn. Noch 14 Sekunden war für Rees das Podest entfernt.
Das letzte Schießen brachte die Entscheidung. Christiansen brachte den Sieg mit einem fehlerfreien Schießen sicher nach Hause. Im Kampf um das Podest brauchte Rees für zwei Fehler zu viele Nachlader und musste in die Strafrunde. Auch Schwedens Nelin und Österreichs Eder mussten in die Strafrunde. Hartweg und Rastorgujevs profitierten davon und liefen aufs Podest nach vorn.