Biathlon in Kontiolahti Hanna Oeberg dominiert Einzel - Voigt beste DSV-Athletin
Die Schwedin Hanna Oeberg gewinnt den ersten Einzel-Wettbewerb der Saison deutlich. Das Team des deutschen Trainers Johannes Lukas zeigt sich in Kontiolahti in beeindruckender Frühform.
Manchmal entscheidet beim Biathlon ein Fehlschuss zwischen Wohl und Wehe - gerade im Einzel-Wettkampf, in dem die Läuferinnen statt Strafrunden ja Strafminuten sammeln. Diese Erfahrung musste am Mittwoch (30.11.2022) auch Denise Herrmann-Wick machen beim Weltcup-Auftakt in Kontiolahti.
Deutschlands Topläuferin, Olympiasiegerin in dieser Disziplin, stand beim letzten Schießen. Sie traf vier Mal, dann visierte sie die letzte Scheibe des Tages an. Diesen letzten Schuss mit ihrer neuen Waffe setzte sie jedoch daneben - und wurde nach zwei Fehlern Sechste. Es war diese vermaledeite eine Minute zu viel fürs Podest.
"Ich habe ein bissl zu lang gewartet beim letzten Schuss", sagte Herrmann-Wick in der Sportschau. "Aber im Großen und Ganzen war es ein gutes Rennen."
Vanessa Voigt beste Deutsche
Gewonnen hat in Finnland die Schwedin Hanna Oeberg, die sich nur einen Fehler leistete, vor der fehlerfreien Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (36,5 Sekunden zurück) und Lisa Vittozzi (Italien, + 39,7 Sekunden). Als beste Deutsche wurde die Thüringerin Vanessa Voigt Vierte (+ 1:00,5 Minuten).
Der Sportschau-Experte Erik Lesser sagte bereits vor dem ersten Rennen: "Dieses Jahr geht nichts an den beiden Oeberg-Schwestern vorbei." Zumindest bei einer behielt er Recht. Elvira Oeberg wurde mit drei Schießfehlern im Gepäck Neunte.
Schon bei den Männern triumphierte ein Schwede
Damit feiern die vom Münchner Johannes Lukas trainierten Schweden einen starken Saisonstart: Am Dienstag gewann bereits Martin Ponsiluoma bei den Männern, nun folgte der nächste blau-gelbe Coup.
Wie die DSV-Männer können auch die deutschen Frauen mit ihrem Saisonstart zufrieden sein. Neben den starken Voigt und Herrmann-Wick reihten sich auch Sophia Schneider als Elfte, Juliane Frühwirt als 23. und Anna Weidel als 26. auf erstaunlich guten Plätzen ein.
Sie wirkten allesamt zufrieden. "Es hat mir wieder extrem Spaß gemacht und war ein cooles Rennen", sagte Schneider, die zudem mit der achtbesten Laufzeit überzeugte. "Ich denke, für den Einstieg ist das ganz okay", fand Weidel am Sportschau-Mikrofon.
Preuß fehlt im deutschen Team - Eckhoff und Röiseland bei Norwegen
Eine andere Deutsche musste dagegen aussetzen: Franziska Preuß fehlte beim Weltcup-Start. "Franziska Preuß fühlt sich nicht zu 100 Prozent fit. Um ihre Gesundheit zu gewährleisten, haben wir uns entschieden, ihr noch zwei Tage zur Erholung und zum lockerem Training zu geben", sagte Teamärztin Katharina Blume. Preuß, die bei Olympia in Peking mit der Staffel Bronze gewann, hatte bereits in der vergangenen Saison immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Auch die beiden norwegischen Top-Athletinnen Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Röiseland waren in Kontiolahti nicht am Start. Sie kämpfen beide mit gesundheitlichen Problemen nach Corona-Infektionen und setzen bei den Auftaktwettbewerben in Finnland komplett aus.