Weltcup in Kontiolahti Riethmüller überrascht im ersten Massenstart der Saison
Viel los in der Loipe schon an der ersten Weltcup-Station der Biathleten: Und Danilo Riethmüller hat gleich mal einen rausgehauen und sein bestes Weltcup-Ergebnis erlaufen. Den Sieg am Sonntag (08.12.2024) sicherte sich der Franzose Eric Perrot.
Danilo Riethmüller hat das erste Weltcup-Podest seiner Karriere nur knapp verpasst. Mit dem vierten Platz holte der 25-Jährige dennoch sein bestes Karriereresultat und zugleich die Qualifikation für die Weltmeisterschaften im schweizerischen Lenzerheide Mitte Februar. Er hatte im Ziel 17,7 Sekunden Rückstand. Hinter Perrot kamen Quentin Fillon Maillet (3 Schießfehler/+9,1 Sekunden) und Sturla Holm Laegreid (2/+11,5 sek.) auf die weiteren Podestplätze, mit denen Riethmüller zuvor noch gemeinsam auf der Strecke unterwegs gewesen war.
Aus deutscher Sicht folgte hinter Riethmüller Justus Strelow als Elfter (3/+1:04,5 Minuten). Philipp Nawrath (5/+1:43,1 min.), Johannes Kühn (6/+2:25,9 min.) und Philipp Horn (6/+2:31,6 min.) landeten nach Schwächen am Schießstand auf den Positionen 17, 22 und 25.
Riethmüller hoffte auf "Erbarmen" der Kontrahenten
"Natürlich wäre es schön gewesen mit den beiden noch um das Podest zu kämpfen, aber ich habe heute von vorneherein gemerkt, dass ich nicht so gut in der Spur war, wie noch vor zwei Tagen. Mir hat der Punch gefehlt", erklärte Riethmüller am Sportschau-Mikrofon. "So habe ich versucht, es übers Schießen zu machen, aber leider ist mir der eine stehengeblieben." Dennoch sei er sehr zufrieden mit dem Tag. Am letzten Anstieg habe er gehofft, dass "die beiden Erbarmen mit mir haben und wir das auf der Zielgeraden unter uns dreien ausmachen." So sollte es aber leider nicht kommen.
Es ist eher ungewöhnlich, dass ein Massenstart so früh in der Saison ausgetragen wird. Daher hatte der Weltverband auch die Qualifikationskriterien angepasst. Statt der 25 Besten des laufenden Weltcups und der fünf Besten der jeweiligen Weltcupwoche hatten diesmal die 15 Besten des Vorwinters und dazu die 15 Besten dieser Woche, die noch nicht qualifiziert waren, das Startrecht. So hatten es fünf Aktive des Deutschen Skiverbandes (DSV) in das Rennen geschafft.
Strelow läuft zu Beginn vorne mit
Beim ersten Schießen blieben drei der DSV-Skijäger ohne Fehler, nur Nawrath und Horn mussten eine Extra-Runde drehen. Damit waren sie in guten Gesellschaft, auch die Olympiasieger Johannes Thingnes Bö und Quentin Fillon Maillet hatten sich einen Fehler geleistet. Ganz vorne lief Strelow inmitten eines norwegischen Quartetts und konnte das Tempo gut mitgehen.
Beim zweiten Liegendschießen aber leistetet er sich einen Fehler und musste die Spitze um Sturla Holm Laegreid und Endre Strömsheim zunächst einmal ziehen lassen, er reihte sich als Zehnter ein (+16,3 sek.). Auch Kühn schoss einen Fehler, Horn weitere zwei. So war der weiterhin fehlerfreie Riethmüller nun bester Deutscher, er lag mit knapp zehn Sekunden Rückstand zwischen den beiden Bö-Brüdern. Kurz dahinter folgte Nawrath, der diesmal ohne Fehlschuss blieb.
Riethmüller kämpft um Podestplatz
Auch der erste Stehendanschlag sorgte für wilde Wechsel in der Rangliste. Neuer Führender war nun der Franzose Eric Perrot, dahinter folgte Riethmüller, der wieder fünf Treffer landen konnte. Laegreid war nun Dritter. Strelow reihte sich nach einem weiteren Fehler auf Rang sieben ein (+27,6 sek.). Nawrath musste wie Johannes Thingnes Bö zweimal in die Strafrunde, Kühn sogar dreimal. Auch Horn leistete sich einen weiteren Fehler.
Danilo Riethmüller blieb dreimal fehlerfrei im Massenstart
Auf dem Weg zum letzten Schießen zog Laegreid an Riethmüller vorbei, der seinen Rückstand aber in Grenzen hielt. Perrot blieb fehlerfrei und lief damit ungefährdet Richtung Sieg, weil Laegreid und Riethmüller in die Runde mussten. Der Rückstand des Deutschen auf das Podest betrug vor der Schlussrunde knapp sieben Sekunden. Strelow musste seine Podesthoffnungen nach einem weiteren Fehler begraben. Nawrath, Kühn und Horn schossen jeweils zwei weitere Fahrkarten.
In der Schlussrunde konnte Riethmüller zunächst zu Laegreid und Fillon Maillet aufschließen. Die Entscheidung über die Podestplätze fiel am letzten Anstieg, wo der 25-Jährige aus Sachsen-Anhalt aber abreißen lassen musste.