Biathlon am Holmenkollen Tandrevold hat wieder bessere Nerven und gewinnt in Oslo
Beim Einzelrennen in Oslo hat Ingrid Landmark Tandrevold ein fast perfektes Rennen abgeliefert und auf ihrer Heimstrecke am Holmenkollen den Sieg gefeiert. Die kleine Kristallkugel für den Disziplinen-Weltcup sicherte sich Weltmeisterin Lisa Vitozzi. Vanessa Voigt wurde Sechste und verpasste den Gewinn der kleinen Kugel nur knapp.
"Natürlich ärgere ich mich ein bisschen", sagte Voigt am Freitag (01.03.2024) im ZDF zum einzigen Fehlschuss und der damit wohl verpassten Chance auf den Gesamtsieg im Einzel-Weltcup. "Aber das ist Biathlon". Die Gesamtwertung sicherte sich Vitozzi, die sich "glücklich mit dem Rennen" zeigte. Als Vierte war auch sie nicht auf dem Podium, hatte aber insgesamt nach Punkten am Ende die Nase vorn.
Drei Biathletinnen mit Chancen auf die Kristallkugel
Nach der Absage am Donnerstag mussten sich die Biathletinnen auch am Freitag zunächst in Geduld üben. Auf der perfekt präparierten Strecke ging Lena Häcki-Groß im roten Trikot der Weltcupführenden mit einer halben Stunde Nebel-Verspätung als erste ins Rennen. Weltmeisterin Lisa Vitozzi (-2 Pkt.) und Vanessa Voigt (-7 Pkt.) hatten nur wenig Rückstand. Doch die Konkurrenz um die begehrte Kristallkugel war groß.
Im Einzel-Wettbewerb lag der Fokus auf der Schießleistung, denn jeder Fehler kostete eine Strafminute. Lokalmatadorin Ingrid Landmark Tandrevold, die bei der WM mit ihrer Schießleistung noch haderte, zeigte sich am heimischen Holmenkollen wieder bis auf eine Scheibe treffsicher. Mit 44:13.1 Minuten übernahm die Norwegerin die Führung. Nur 28.8 Sekunden langsamer war die Schwedin Elvira Öberg unterwegs. Das gute norwegischer Ergebnis rundete Ida Lien (+32s) als Dritte ab.
Voigt verpasst Disziplinen-Weltcup knapp
Vanessa Voigt, die im Einzel in der aktuellen Saison noch nicht daneben geschossen hatte, verpasste eine Scheibe und hielt die Chance auf den Sieg im Disziplinen-Weltcup offen. Nachdem Lena Häcki-Groß mit vier Fehlern und einem Sturz schlechter unterwegs war, konnte nur noch Vittozi der 26-Jährigen die Kugel streitig machen. 1:19,5 Minuten lag Voigt im Ziel hinter Tandrevold. Vitozzi ließ sich die Chance nicht nehmen und platzierte sich mit einem Rückstand von 51,2 Sekunden klar vor Voigt.
Ein starkes Rennen zeigte auch Johanna Puff, die als zweitbeste DSV-Starterin mit nur einem Fehler unbeeindruckt von der Biathlon-Elite locker auf Rang 18 lief. "Bin richtig happy", so Puff. "Hab einfach versucht, das Beste zu schaffen."
Hettich-Walz: "Mit vier Strafminuten einfach bedient"
Teamkollegin Selina Grotian schoss zwar nur zwei Mal daneben, reihte sich damit aber am Ende der Top 20 ein. Nicht ihr bestes Rennen lieferten Sophia Schneider (39.) und Janina Hettich-Walz (46.), die jeweils vier Strafminuten mitnahmen. "Im Einzel ist man mit vier Strafminuten einfach bedient", sagte Hettich-Walz danach sichtlich enttäuscht.