Niederlage gegen Fritz Alexander Zverev verpasst Halbfinale der US Open
Alexander Zverev ist in einem umkämpften Spiel im Viertelfinale der US Open an Taylor Fritz gescheitert. Die deutsche Nummer eins verlor am Dienstag (03.09.2024) nach dreieinhalb Stunden Spielzeit in vier Sätzen mit 6:7 (2:7), 6:3, 4:6 und 6:7 (3:7). Das Doppel Krawietz/Pütz schaffte dagegen den Sprung in die Vorschlussrunde.
In der Neuauflage des Achtelfinales von Wimbledon, das Zverev nach 2:0-Satzführung in fünf Sätzen dramatisch gegen Fritz verloren hatte, tat sich Zverev gegen den Weltranglistenzwölften von Beginn an schwer.
"Ich habe keine Antwort", sagte Zverev hinterher selbstkritisch gegenüber der Sportschau, "es war einfach nur bodenlos von mir heute. Ich hatte kein Gefühl im Schläger. Ich weiß nicht, ob ich in meiner Karriere jemals so ein Gefühl in meiner Rückhand hatte. Gegen einen Taylor in so einer Form wirst du so nie gewinnen."
Zverev passiv
In vielen Ballwechseln spielte der Hamburger bei seinem ersten Auftritt im riesigen Arthur-Ashe-Stadion zu passiv. Schwächephasen seines Kontrahenten konnte er nie entscheidend nutzen.
Bei den vier Grand Slams hatte Zverev bisher nur zweimal das Finale erreicht. 2020 verlor er das Endspiel der US Open gegen seinen Freund Dominic Thiem aus Österreich - damals war er nur noch zwei Punkte von seinem ersten Titel entfernt. Bei den French Open in diesem Jahr unterlag er dem Spanier Carlos Alcaraz in fünf Sätzen.
Krawietz/Pütz souverän im Halbfinale
Kevin Krawietz und Tim Pütz hatten zuvor das Halbfinale erreicht. Das deutsche Doppel besiegte die Argentinier Maximo Gonzalez und Andres Molteni nach einem spannenden ersten Satz am Ende souverän 6:7 (11:13), 6:4, 6:1.
Der Einzug in die Runde der letzten vier ist der größte gemeinsame Erfolg von Krawietz und Pütz bei einem Grand Slam neben der Halbfinal-Teilnahme in Wimbledon 2023. "Es war ein langer, intensiver, knapper erster Satz", sagte Krawietz, "aber danach haben wir sehr gut retourniert. Wir sind happy."
Der Coburger, der mit seinem ehemaligen Partner Andreas Mies die French Open 2019 und 2020 gewonnen hatte, steht bei einem Grand Slam zum fünften Mal in der Vorschlussrunde. Für Pütz, der 2023 bei den French Open gemeinsam mit der Japanerin Miyu Kato den Titel in der Mixed-Konkurrenz holte, ist es das dritte Halbfinale bei einem der Majors.
Fritz jetzt gegen Landsmann Tiafoe
Ins Halbfinale der Männer zog in der Nightsession auch Frances Tiafoe ein und fordert dort Zverev-Bezwinger Fritz. Damit steht bereits fest, dass erstmals seit 18 Jahren ein US-Amerikaner das Finale des Grand-Slam-Turniers in New York bestreiten wird. Damals, 2006, hatte Andy Roddick im Finale gespielt, das er in vier Sätzen gegen den Schweizer Roger Federer verlor.
Tiafoe, der 2022 erstmals in New York in die Top 4 einzog, setzte sich in seinem Viertelfinale gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow durch. Der 26-Jährige profitierte beim 6:3, 6:7 (5:7), 6:3, 4:1 von einer verletzungsbedingten Aufgabe seines sieben Jahre älteren Konkurrenten. Gegen Fritz hat Tiafoe eine schlechte Bilanz. Sechs der bisherigen sieben Duelle verlor er - sein einziger Sieg in diesem Vergleich ist bereits acht Jahre her. Zum zweiten Mal werden sich die beiden in einem Grand-Slam-Match gegenüber stehen.
"Das wird spannend und elektrisierend"
"So wollte ich nicht gewinnen, aber ich bin froh, gewonnen zu haben", sagte Tiafoe über den Sieg durch Aufgabe und freute sich auf das anstehende US-Duell. "Das wird das größte Spiel des Lebens für mich und Taylor. Wir spielen gegeneinander, seitdem wir 14 Jahre sind."
Auch Fritz fieberte nach dem Vier-Satz-Erfolg über Zverev bereits dem zu erwartenden Stimmungshöhepunkt am Freitag (Ortszeit) entgegen. "Das bringt jede Menge Spaß und es wird elektrisierend", sagte der 26-Jährige voller Vorfreude. "Es wird großartig für die Fans. Und es garantiert, dass einer von uns im Finale sein wird."
US-Amerikanerin Navarro im Halbfinale
Lokalmatadorin Emma Navarro hat am Dienstag ebenfalls das Halbfinale erreicht. Die Weltranglistenzwölfte besiegte die in New York geborene Spanierin Paula Badosa 6:2, 7:5.
Im zweiten Satz gelangen Navarro nach einem 1:5-Rückstand sechs Spielgewinne nacheinander. Nach 72 Minuten profitierte sie beim ersten Matchball von einem Vorhandfehler ihrer an Nummer 29 im WTA-Ranking geführten Gegnerin.
Navarro steht erstmals im Halbfinale eines Grand Slams. Dort trifft sie auf die an Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka, die Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China klar in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:2 besiegte.