Zverev im Viertelfinale von Indian Wells 2024

Tennis Zverev beim Masters - klappt's endlich in Indian Wells?

Stand: 07.03.2025 16:25 Uhr

Nach starken Australian Open und einem Fiasko beim sogenannten "Golden Swing" nimmt Alexander Zverev einen neuen Anlauf in Indian Wells. Ein Turnier, bei dem es in der Vergangenheit nicht so gut lief für den deutschen Tennis-Star.

Von Alessandro Boroch

Alexander Zverev hat sich nach dem Saisonauftakt in Australien im Januar nur wenig Verschnaufpause gegönnt. Die deutsche Nummer eins in der Tennis-Welt stieg quasi nahtlos wieder ins Turniergeschehen ein - beim sogenannten "Golden Swing".

Diese Reihe südamerikanischer Sandplatzturniere, die traditionell im Februar nach dem ersten Major-Event in Australien stattfinden, sind eine frühe Vorbereitung auf die Sandplatz-Saison mit dem Highlight der French Open in Paris.

Zu schnell auf Sand gewechselt?

Bei den teils nur mäßig besetzten Turnieren aber kam der 27-Jährige nicht über das Viertelfinale hinaus und gestand hinterher, dass dieser Wechsel auf Sand wohl zu voreilig war. "Vielleicht war das nicht die richtige Entscheidung. Gerade nach dem Finaleinzug bei den Australian Open hätte ich vielleicht etwas länger auf Hartplatz bleiben sollen", sagte Zverev im Rückblick auf die vergangenen Wochen.

Selbst die Rückkehr auf Hartplatz, beim Turnier im mexikanischen Acapulco, das Zverev 2023 noch gewinnen konnte, endete enttäuschend früh: US-Talent Learner Tien schickte Zverev schon nach der zweiten Runde nach Hause. Jetzt wagt er einen neuen Anlauf beim prestigeträchtigen Masters in Indian Wells. Erster Gegner am Freitagabend (07.03.2025, Ortszeit) ist der Niederländer Tallon Griekspoor.

Zverev zeigt sich optimistisch für Indian Wells

Trotz der durchwachsenen Leistungen der vergangenen Wochen bleibt Zverev zuversichtlich: "Im Moment fühle ich mich gut. Natürlich möchte ich wieder meinen Rhythmus finden und wieder Tennismatches gewinnen." Der Saisonstart sei insgesamt positiver, als es durch die negativen Ergebnisse zuletzt, wirkt: "Ich denke immer noch, dass ich einen guten Start in die Saison hatte. Wenn man auf Australien zurückblickt, habe ich ein weiteres Grand-Slam-Finale erreicht."

Der Vorteil für das "fünfte Grand Slam des Jahres", wie Indian Wells häufig betitelt wird: eine weitere Woche Training und intensive Vorbereitung. Das Turnier in Kalifornien ist hoch dotiert - finanziell und sportlich: Der Sieger darf sich über rund 1,2 Millionen US-Dollar Preisgeld und 1.000 Weltranglisten-Punkte freuen.

Kampf um die Weltranglistenspitze

Durch die Dopingsperre des Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner, der positiv auf das verbotene Mittel Clostebol getestet wurde, rutscht Zverev an die Spitze des Turnierbaums. Bis zum Start der French Open im Mai wird Sinner gesperrt sein - eine Chance für Zverev, in dessen Abwesenheit die Spitze der Weltrangliste zu erobern. Allein in Indian Wells verliert Sinner, der im letzten Jahr dort im Halbfinale stand, 400 Punkte. Bei über 3000 Punkten Rückstand Anfang März wird das für Zverev trotzdem kein leichtes Unterfangen.

Zumal Zverevs Erinnerungen an Indian Wells nicht allzu gut sind. Noch nie kam er dort über das Viertelfinale hinaus. Im letzten Jahr war Endstation gegen Carlos Alcaraz, der auch in diesem Jahr zu den Mitfavoriten gehört. Dieses Duell der Nummer zwei und Nummer drei der Welt wäre ein mögliches Endspiel.

Novak Djokovic, der bereits fünfmal in Kalifornien gewinnen konnte, gehört nach seinem misslungenen Turnierauftritt in Doha mit deutlicher Erstrunden-Niederlage nicht zum engeren Favoritenkreis. Ohnehin scheint sich der 37-jährige Serbe noch immer nicht vollständig von seiner Beinverletzung erholt zu haben, die ihn auch zur Aufgabe im Australian-Open-Halbfinale 2025 gegen Zverev zwang.

"Neuer Boden" begünstigt Zverevs Aussichten

Ein möglicher Vorteil für Zverev könnte in einer Änderung bestehen, die es in den letzten 25 Jahren nicht mehr gegeben hat. Denn: Nicht jedes Hartplatz-Turnier wird unter den gleichen Voraussetzungen ausgetragen. Um die Bedingungen zwischen den US-Masters in Indian Wells, Miami und den US Open zu vereinheitlichen, entschieden sich die Indian-Wells-Veranstalter, in diesem Jahr den Bodenbelag-Hersteller zu wechseln - von "Plexipave" zu "Laykold".

Heißt übersetzt: Der Belag ist schneller - und kommt Zverev damit entgegen. Das zeigen auch seine Ergebnisse in Miami, wo er in den letzten Jahren bereits im Halbfinale und Finale stand. Auch sein erstes Major-Finale bestritt er 2020 auf diesem Belag bei den US Open.

Es sind Vorzeichen die dem Deutschen helfen könnten, den Viertelfinal-Fluch von Kalifornien endlich zu beenden.