US Open Sinner besteht Nervenprobe - auch Swiatek weiter
Topfavorit Jannik Sinner hat die erste echte Bewährungsprobe bei den US Open nervenstark bestanden und das Viertelfinale erreicht. Auch Iga Swiatek setzte sich durch.
Der Weltranglistenerste Sinner bezwang den Amerikaner Tommy Paul mit 7:6 (7:3), 7:6 (7:5), 6:1 und blieb am Montagabend (Ortszeit, 02.09.2024) auch in der hitzigen Abend-Atmosphäre von New York abgeklärt. Sinner schaffte es damit als einziger männlicher Tennisprofi bei allen vier Grand-Slam-Turnieren des Jahres mindestens unter die besten Acht und trifft nun auf den früheren US-Open-Sieger Daniil Medwedew aus Russland. Medwedew hatte zuovr dem Portugiesen Nuno Borges beim 6:0, 6:1, 6:3-Erfolg in weniger als zwei Stunden Spielzeit keinerlei Chance gelassen. "Es wird ein schweres Match. Ich hoffe, ich werde physisch und mental bereit sein", sagte Sinner.
Paul mit besserem Start, am Ende dominiert Sinner
Paul erwischte einen fulminanten Start, bei Sinner lief zu Beginn gar nichts zusammen. Der Südtiroler erlaubte sich ungewohnte Fehler. Zwischendurch gewann Paul sogar elf Punkte in Serie, lag schnell mit 4:1 vorne. Das Publikum feuerte seinen Liebling mit "USA, USA"-Rufen an. Der 23 Jahre alte Sinner blieb cool, schaffte schnell zwei Re-Breaks. Es entwickelte sich ein enges Spiel. In den Tie-Breaks der ersten zwei Sätze bewies Australian-Open-Sieger Sinner seine Extra-Klasse und dominierte schließlich den dritten Durchgang.
Nach dem Ausscheiden der beiden Mitfavoriten Carlos Alcaraz aus Spanien und Novak Djokovic aus Serbien ist Sinner vor Medwedew und Alexander Zverev der heißeste Anwärter auf den Titel. Er steht nach seinem Freispruch kurz vor dem Turnier nach zwei positiven Doping-Tests im Frühjahr unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit.
Daniil Medwedew in Aktion
Zuvor war bereits der junge Brite Jack Draper erstmals ins Viertelfinale eines Major-Turniers eingezogen. Der 22-Jährige besiegte den Tschechen Tomas Machac ungefährdet mit 6:3, 6:1, 6:2 und trifft nun auf den Australier Alex de Minaur, der seine Landsmann Jordan Thompson in vier Sätzen besiegte.
Swiatek souverän weiter
Auch bei den Damen setzte sich in Iga Swiatek die topgesetzte Spielerin durch. Die 23 Jahre alte Polin gewann im Achtelfinale mit 6:4, 6:1 gegen die Russin Ljudmila Samsonowa. Swiatek bekommt es im Viertelfinale mit der an Nummer sechs gesetzten Amerikanerin Jessica Pegula zu tun, die souverän mit 6:4, 6:2 gegen die Russin Diana Schnaider gewonnen hatte.
Swiatek zeigte sich in bester Form für ihren zweiten US-Open-Titel. Bei eigenem Aufschlag blieb sie ohne Makel, gestattete ihrer Gegnerin keinen Breakball. Beim Stand von 5:4 im ersten Satz nahm sie Samsonowa erstmals das Service ab. Nach 1:30 Stunden verwandelte Swiatek den Matchball. "Zu Beginn des Turniers war es nicht einfach, meinen Rhythmus zu finden. Aber es fühlt sich so an, dass ich von Tag zu Tag besser werde", sagte die Titelgewinnerin von 2022 nach dem Sieg.
Wozniacki verliert
Die frühere Australian-Open-Siegerin Caroline Wozniacki (34) schied hingegen nach großem Kampf aus. Die Dänin, die vor den US Open 2023 nach langer Babypause ihr Comeback gegeben hatte, unterlag der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia im Louis Armstrong Stadium mit 2:6, 6:3, 3:6.
Zudem hatte die Tschechin Karolina Muchova mit einer starken Vorstellung die French-Open- und Wimbledon-Finalstin Jasmine Paolini (Italien) ausgeschaltet. Muchova, die im Vorjahr in Flushing Meadows das Halbfinale erreicht hatte und danach zehn Monate verletzt pausieren musste, setzte sich mit 6:3, 6:3 durch.
Feueralarm in Videozentrale
Ein Feueralarm hatte kurzzeitig für eine Unterbrechung aller Tennis-Spiele gesorgt. Das Gebäude, in dem sich auch das System für die elektronische Linienüberwachung befindet, sei evakuiert worden, teilten die Organisatoren mit.
Da es sich nur um einen Alarm gehandelt habe, sei der Spielbetrieb am Nachmittag nach rund sechs Minuten wieder aufgenommen worden.Mit dem elektronischen System wird automatisch erkannt, ob ein Ball im Aus oder im Feld ist.