Elena Rybakina mit ihrem Coach Stefano Vukov beim Training bei den Australian Open 2024 in Melbourne

WTA-Untersuchung gegen Vukov Rybakina stellt sich hinter suspendierten Coach

Stand: 05.01.2025 13:41 Uhr

Tennis-Star Elena Rybakina hat ihren früheren Coach Stefano Vukov nach Vorwürfen wegen möglichen Fehlverhaltens verteidigt. Die WTA hatte zuvor bestätigt, dass eine Untersuchung gegen Vukov eingeleitet wurde. Der Coach ist vorläufig suspendiert, wurde von Rybakina aber wieder ins Team geholt.

"Er hat mich niemals schlecht behandelt, das ist alles was ich sagen kann", sagte Rybakina am Samstag (04.01.2025) beim United Cup in Sydney. "Ich bin ihm dankbar für alles, was wir erreicht haben. Seit den Anfangstagen, als ich noch die Nummer 200 war", sagte Rybakina über Vukov, der auch 2022 ihr Trainer beim Triumph in Wimbledon war.

WTA-Ermittlungen - möglicher Verstoß gegen "Code of Conduct"

Wie die Dachorganisation WTA gegenüber der BBC bestätigte, ist Vukov vorläufig von der Profi-Tour suspendiert worden. Gegen den 37-jährigen Kroaten wurde "eine unabhängige Untersuchung wegen möglichen Verstoßes gegen den Verhaltenskodex" eingeleitet. Weitere Details, insbesondere welche Art von Fehlverhalten dem Coach vorgeworfen wird und auf wessen Initiative hin die Untersuchung veranlasst wurde, nannte die WTA nicht und verwies auf die laufende Ermittlung.

Tennis-Coach Vukov suspendiert - aber wieder in Rybakinas Team

Rybakina hatte die Zusammenarbeit mit dem Coach, der sie seit Teenager-Tagen begleitet hatte, im vergangenen Sommer im Vorfeld der US Open beendet. Zu Jahresbeginn hatte Rybakina jedoch angekündigt, dass Vukov wieder zu ihrem Team stoßen werde. In welcher Funktion, blieb zunächst unklar.

Aktuell wird Rybakina von Goran Ivanisevic betreut. "Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Arbeit mit Goran läuft", sagte Rybakina in Sydney. Sie wolle Vukov aber zusätzlich im Team haben, erklärte die 25-Jährige, er könne ihr auch "außerhalb des Platzes" viel geben.

Bei den anstehenden Australian Open wird Vukov infolge der Suspendierung keine Akkreditierung für den Aktiven-Bereich bekommen, wie die WTA bestätigte. Vukov wird demnach in Melbourne auch keinen Zugang zu den Plätzen und den offiziellen Trainingsbereichen erhalten.

Rybakina erklärte, sie sei "nicht glücklich über die Situation". Dabei bezog sie sich auch auf Aussagen von "Kommentatoren und anderen Trainern auf der Tour" über ihren langjährigen Coach. Dies sei ihm gegenüber "nicht fair".

WTA möchte "Klarheit in die Angelegenheit bringen"

Aufgrund der schwelenden Vorwürfe gegen Vukov in der Tennis-Szene sah sich nun auch die sonst eher zurückhaltende WTA zu einer offiziellen Stellungnahme veranlasst und bestätigte die laufende Untersuchung. Dies sei notwendig, um "Klarheit in die Angelegenheit zu bringen", so die WTA in ihrem Statement, nachdem es zuletzt Aussagen in der Öffentlichkeit gegeben habe, die "die Situation nicht richtig darstellen". Zum jetzigen Zeitpunkt werde es aber "keine weiteren Details" zu dem Fall geben, betonte die WTA, die damit wiederum auch wenig zur Klärung der Vorwürfe beitragen konnte.

Vukov bestreitet Vorwürfe: "Niemals jemanden misshandelt"

Vukov hatte sich nach Bekanntwerden der Untersuchung gegenüber dem US-Portal "The Athletic" geäußert und bekäftigt, er habe "niemals jemanden misshandelt". Kritik an Vukovs Trainingsstil und an seinem Verhalten auf dem Platz hatte es in der Vergangenheit vor allem von US-Tennislegende Pam Shriver gegeben. Shriver hatte sich nach einem BBC-Bericht schon während der Australian Open 2023 zu Wort gemeldet und Rybakina geraten, sie solle sich einen Trainer suchen, der "respektvoll mit ihr spricht und sie mit Respekt behandelt". Rybakina hatte die Vorwürfe seinerzeit zurückgewiesen.

Als nun die Nachricht kam, dass Vukov erneut zu ihrem Team stoßen werde, ließ Shrivers Antwort nicht lange auf sich warten. Dies sei sehr traurig, schrieb sie bei X. Es sei an der Zeit, dass der Tennis-Sport endlich aufsteht und etwas unternimmt, "gegen offenkundigen Missbrauch und manipulatives Verhalten gegenüber Spielerinnen".

Changemakers - Wie Sportler:innen die Welt verändern, 13.08.2024 05:05 Uhr