Der KSC bejubelt seinen Sieg gegen Magdeburg.

Fußball | 2. Bundesliga "Mit Galligkeit und Giftigkeit" - KSC gelingt Befreiungsschlag gegen Magdeburg

Stand: 22.02.2025 16:51 Uhr

Nach nur einem Punktgewinn aus den letzten fünf Spielen gelang dem Karlsruher SC gegen den 1. FC Magdeburg der Befreiungsschlag. Die Badener drehten die Partie gegen das beste Auswärtsteam der 2. Bundesliga und feierten mit dem 3:1-Erfolg den ersten Sieg im Jahr 2025.

Am Ende wurde es noch einmal hitzig: Nachdem Magdeburgs Baris Atik nach einem leichten Ellenbogen-Schlag gegen Sebastian Jung mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, kochten die Emotionen im Karlsruher Wildparkstadion hoch (90.+5). "Da geht's mal ordentlich zur Sache", sagte Karlsruhes Nicolai Rapp nach der Partie im Interview mit SWR Sport. "Wir wollten unbedingt die drei Punkte behalten, Magdeburg wollte nochmal zurückkommen. Dass es dann ein bisschen härter zugeht in der zweiten Liga, ist völlig normal", ordnete der Defensivmann die Situation beim Stand von 3:1 in der Nachspielzeit ein.

Kurz danach war Schluss und der KSC bejubelte seinen ersten Sieg im Jahr 2025. "Die drei Punkte heute waren enorm wichtig", sagte Rapp, "die letzten Wochen sind nicht so gut gelaufen für uns, aber wir sind ein eingeschworener Haufen und wissen, dass wir jeden Gegner schlagen können".

Eichner: Neue Impulse mit neuem System

Erleichtert zeigte sich auch KSC-Trainer Christian Eichner, der seine Elf mit einem neuen System aufs Feld geschickt hatte: Im Spiel mit dem Ball agierten die Badener in einer Dreierkette, im Spiel gegen den Ball spielten die Karlsruher mit fünf Akteuren in der Abwehrreihe. "Die Mannschaft hat in den letzten 48 Stunden Großartiges gemacht", sagte der Coach, "sie hat von uns einen Schnellkurs in Dreierkette – Fünferkette bekommen und stand von Anfang an voll dahinter". Mit dem neuen System habe man neue Impulse setzen und dadurch mehr Frische in die Köpfe bekommen wollen.

Rapp leitet nach Rückstand die Wende ein

Mit Erfolg - auch wenn sich der Tabellenzehnte KSC zu Beginn noch schwer tat. "Da hat man gemerkt, dass das ein oder andere nicht gepasst hat", analysierte Rapp, "wir hatten auch viele Ballverluste, weil wir falsch angelaufen sind". Wenig Ballbesitz, viele Ballverluste und der Rückstand nach einer halben Stunde waren die Folge: Atik traf aus etwa zehn Metern halblinker Position unhaltbar in die rechte Ecke zur Magdeburger Führung.

In der Folge stand die Eichner-Elf etwas höher und kam noch vor der Halbzeitpause durch Nicolai Rapp per Kopfball nach einer Ecke von Wanitzek zum 1:1-Ausgleich (45.+3). "Toreschießen ist nicht gerade meine Kernkompetenz", sagte der defensive Mittelfeldmann, der zuletzt im Oktober 2021 traf, "aber wenn ich mal eins mache, dann freue ich mich umso mehr. Vor allem, weil ich der Mannschaft damit helfen konnte".

Kobald und Wanitzek drehen die Partie zugunsten der Karlsruher

Für den KSC leitete Rapps Ausgleichstreffer die Wende ein. Denn direkt nach dem Seitenwechsel legte Christoph Kobald mit dem 2:1 für die Karlsruher nach (48.), ehe Wanitzek in der 69. Minute mit einem präzisen Schuss aus gut 20 Metern für den 3:1-Endstand sorgte.

"Aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg", fand Rapp, der den Blick nach dem ersten Sieg seit Mitte Dezember direkt nach vorne richtete. "Wir wissen, dass wir jeden Gegner schlagen können - auch Köln nächste Woche". Dafür benötige es wieder ein Topspiel wie gegen die viertplatzierten Magdeburger, aber "zuhause ist alles möglich". Den nötigen Emotionen auf und neben dem Platz können sich die Karlsruher jedenfalls sicher sein.

Sendung am Sa., 22.2.2025 14:00 Uhr, Stadion, SWR1 Baden-Württemberg