
Basketball-Bundesliga Ulm schießt Chemnitz aus der Halle
Souveräner Heimsieg des Tabellenzweiten: Ratiopharm Ulm schießt die Chemnitz Niners mit 117:87 förmlich aus der Halle und zeigt sich bereit für das Gipfeltreffen mit dem FC Bayern.
Die 5.800 Zuschauer in der Neu-Ulmer Arena kamen am Sonntagnachmittag aus dem Staunen nicht mehr heraus während des ersten Viertels. Der Tabellenzweite gegen den Dritten - das sollte eigentlich ein spannendes Duell auf Augenhöhe erwarten lassen. Aber die Ulmer zündeten ein Offensivfeuerwerk und entschieden das erste Viertel mit 34:8 für sich. Da war schon der Grundstein für den souveränen Sieg gegen die Sachsen gelegt. Mit der beeindruckenden Leistung zeigen sich die Ulmer bereit für das große Gipfeltreffen schon am Dienstag, wenn der FC Bayern Basketball als Tabellenführer an die Donau kommt.
Niners Chemnitz fast zehn Minuten ohne Treffer aus dem Feld
Was für ein fulminanter Anfang! Die Ulmer sind hellwach, gehen durch schnelles und raffiniertes Zusammenspiel gleich 8:0 in Führung. Alfonso Plummer trifft im ersten Abschnitt für Ulm drei Dreier. Die Chemnitzer werfen erst daneben. Danach häufen sich bei den Gästen auch noch die Ballverluste. Als Philipp Herkenhoff zum Zwischenstand von 30:4 erhöht, haben die Ulmer alle acht ihrer Feldwurfversuche getroffen. Bei den Niners landen alle elf Wurfversuche aus dem Feld nur am Ring oder neben dem Korb. Erst acht Sekunden vor Ende des ersten Viertels erzielt Jacob Gilyard für Chemitz den ersten Treffer aus dem Feld. Zuvor sind die Gäste nur zu fünf Freiwurfpunkten gekommen. 34:8 führt der Tabellenzweite gegen den Dritten.
Ratiopharm Ulm kassiert 13 Punkte in Folge
Im zweiten Viertel finden endlich auch die Niners ins Spiel und agieren nun mit deutlich mehr Tempo. Trotzdem kann Alfonso Plummer mit seinem nächsten Treffer aus der Distanz den Ulmer Vorsprung auf Plus 31 stellen (54:23). Es folgt die einzige Schwächephase der ratiopharm-Truppe. Ungenaue Pässe, Nachlässigkeiten in der Verteidigung und starke Würfe der Gäste führen zu einem 13:0-Lauf der Chemnitz Niners. Zur Halbzeit steht es 56:36.
Chemnitzer Coach muss Halle verlassen
Nach der Pause treten die Gäste energischer auf, wollen sich mit einer Niederlage noch nicht abgeben. Sie bekommen von den Ulmer nun auch etwas mehr Platz. Doch in die andere Richtung rollt der Offensivzug der Schwaben ungebremst weiter, zum Beispiel als sich Ben Saraf durch die gegnerische Zone kämpft und trotz Fouls den Ball in den Korb befördert. Gegen Ende des dritten Abschnitts verliert der Chemnitzer Coach Rodrigo Pastore die Fassung. Er regt sich über einen Foulpfiff gegen sein Team auf und beschimpft die Schiedsrichter derart, dass er dafür mit gleich zwei technischen Fouls bestraft wird und die Halle verlassen muss.

Das Ulmer Maskottchen "Spass" weist dem Chemnitzer Trainer Rodrigo den Weg aus der Halle. Der Gäste-Coach muss nach zwei technischen Fouls wegen Meckerns die Arena gegen Ende des dritten Viertels verlassen.
Beim Stand von 82:60 geht es in das Schlussviertel. Die Ulmer haben weiterhin den Fuß auf dem Gaspedal, auch wenn sie jetzt nicht mehr so intensiv verteidigen. Die Fans feiern längst den Sieg, während der erst frisch nachverpflichtete US-Amerikaner Nate Hinton zunehmend in den Fokus gerät. Hinton hat bis dahin in seinem allerersten Einsatz für Ulm ordentlich gespielt, aber eben noch keine Punkte erzielt. Dann kommt er tatsächlich zwei Mal allein vor den gegnerischen Korb und vergibt beide Chancen. Extrem unglücklich - die Fans leiden mit ihm. Doch dann explodiert auch Nate Hinton noch, macht innerhalb von drei Minuten zehn Zähler und wird zum neuen Publikumsliebling. Ratiopharm Ulm trifft fröhlich weiter bis um 117:87-Endstand. Die Truppe scheint bereit für den FC Bayern, der am Dienstag in die Neu-Ulmer Arena kommt.
Sendung am Mo., 7.4.2025 6:30 Uhr, SWR4 BW Studio Ulm