
Fußball | Bundesliga Zwischen Traum und Realität - Freiburg auf dem Weg in die Champions-League
Drei Spieltage vor Saisonende steht der SC Freiburg auf Platz vier. Doch Trainer Julian Schuster will von Champions-League-Träumen noch nichts wissen.
Champions-League-Nächte mit dem SC Freiburg - daran will SC-Trainer Julian Schuster nicht mal im Traum denken "Da habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht und werde mir auch keine Gedanken machen", sagte Schuster im Sportschau-Interview.
Es sei aber schön, dass seine Mannschaft in der Lage sei, solche Leistungen abzurufen. "Und das werden wir auch in den kommenden Spielen tun und was dann dabei rauskommt, das weiß ich nicht. Aber unsere Fans dürfen träumen und sich freuen und wir werden weiterarbeiten."
Während der Coach die Euphorie also ein bisschen bremst, nehmen die Europapokal-Fantasien im Breisgau immer mehr Gestalt an. Nach dem 1:0 (0:0) beim VfL Wolfsburg haben die Freiburger nun 51 Punkten auf dem Tabellenkonto und haben es selbst in der Hand, den Traum in die Realität umsetzen. Mit dem Blick auf die Tabellenspitze sagte Siegtorschütze Max Rosenfelder, "es ist so knapp vorne - da bringt es nichts, groß rumzureden". Konkret sprach Rosenfelder aus, was sein Coach nicht sagen will: "Wenn man drei Spieltage vor Schluss oben steht, will man es auch durchziehen."
Freiburgs Restprogramm: Kiel, Leverkusen, Frankfurt
Das Restprogramm des Sport-Clubs hat es dabei in sich. Neben Holstein Kiel (10. Mai), das im Abstiegskampf derzeit seine Chance wittert, warten auf dem Weg Richtung Europa noch Double-Gewinner Bayer Leverkusen (4. Mai) und die Überflieger von Eintracht Frankfurt (17. Mai). Doch in Freiburg blickt man ohnehin, zumindest öffentlich, entspannt auf die derzeitige Lage. "Wenn wir bis zum Schluss da oben mitspielen können, ist das überragend für uns", sagte Sportvorstand Jochen Saier: "Die Saison ist bislang top - was kommt, nehmen wir mit. Wenn es etwas Europäisches ist: umso schöner."
Freiburg kennt sich aus in Europa
Wie sich Auftritte auf der internationalen Bühne anfühlen, wissen die Breisgauer. Unter Trainer Christian Streich war Freiburg in der vergangenen Saison erneut in der Europa League angetreten, hatte einen historischen Viertelfinal-Einzug gegen West Ham United aber verpasst. Nun könnte der Höhenflug unter Schuster sogar bis in die Königsklasse führen. "Natürlich träumt man als Kind davon, in der Champions League zu spielen", sagte Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein: "Wir wollen aber nicht zu viel auf andere schauen, sondern uns auf uns selbst konzentrieren. Das hat in den letzten Spielen gut geklappt - so machen wir weiter."
Rosenfelder schießt Freiburg auf Platz vier
Auch in Wolfsburg hatte sich Schusters Team nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nach der Roten Karte für VfL-Kapitän Maximilian Arnold wegen eines harten Einsteigens gegen SC-Stürmer Junior Adamu waren die Freiburger trotz Überzahl ab der 26. Minute beim Spielstand von 0:0 geduldig geblieben, ehe Rosenfelder die Gäste mit seinem ersten Bundesliga-Tor erlöste und auf Platz vier schoss.
Seine Spieler seien "sehr klar" und "sehr diszipliniert" geblieben, lobte Schuster, der "einfach dankbar" für seine Aufgabe, seine Mannschaft und sein Trainerteam ist: "Das ist etwas Besonderes." Alles andere freue ihn für die Fans, sagte Schuster: "Die dürfen träumen - wir arbeiten weiter."
Sendung am So., 27.4.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR