
Fußball | Bundesliga Baumann nach Kopfverletzung: "Ich habe teilweise doppelt gesehen"
Bei einer umstrittene Szene im Spiel gegen Dortmund zieht sich Oliver Baumann eine Kopfverletzung zu. Der TSG-Torhüter hat für die Schiedsrichter-Entscheidung "kein Verständnis".
Oliver Baumann ist sichtlich angegriffen, als er am Samstagabend zum Interview mit SWR Sport kommt. An seiner Stirn sieht man deutlich eine Wunde und eine Beule. Eine Kopfverletzung. In der fünften Minute der Nachspielzeit trifft BVB-Spieler Carney Chukwuemeka mit dem Knie den Kopf von Baumann, der zunächst benommen liegenbleibt. Weil das Spiel weiterläuft und Dortmund den Angriff weiterspielt, rappelt sich Baumann auf, sackt dann aber zusammen. Dortmund trifft zum 3:2. Trotz der Verletzung wurde das Spiel nicht unterbrochen, die Szene wurde nicht noch einmal überprüft.
"In der Situation nicht zu pfeifen, da habe ich kein Verständnis dafür", sagte Baumann am SWR-Mikrofon. "Es ist kein Foul von mir weil ich am Ball bin. Danach läuft er (Chukwuemeka) mit seiem Knie über meinen Schädel, ich bin komplett benommen, versuche aufzustehen, fliege wieder hin, ich hab teilweise doppelt gesehen."
Baumann: "Er muss uns in der Situation schützen"
Verägert ist Baumann vor allem über den Umgang mit einer Kopfverletzung: "Wir und der Verein bekommen in jeder Situation gesagt bei Kopfverletzungen vorsichtig zu sein, die Schiedsrichter sind angehalten bei Kopfverletzungen sofort zu unterbrechen, auf die Sicherheit der Spieler aufzupassen."
Baumann sieht deshalb Schiedsrichter Benjamin Brand in der Pflicht: "Er muss uns Spieler schützen, auch für die Zukunft, bei jeder Situation in der etwas mit dem Kopf passiert sind sie angehalten zu pfeifen." Auch dass Brand sich die Situation im Nachhinein nicht per Video angeschaut hat, ist für Baumann unverständlich.
Baumann geht es um seine Gesundheit
Nach dem Spiel habe Baumann mit Schiedsrichter Benjamin Brand gesprochen. "Er sagt: 'Wenn der Spieler mir mit den Stollen über die Hände läuft ist es Foul.' Und wenn er mir mit dem Knie über den Kopf rollt nicht? Ich verstehe die Argumentation nicht." Baumann gehe es vor allem um seine Gesundheit aber auch um die künftiger Spieler.
DFB verteidigt Schiedsrichter
Der Deutsche Fußball-Bund verteidigte den Unparteiischen Brand. "Aus unserer Sicht lag hier kein Foulspiel von Chukwuemeka vor, sondern ein Zusammenprall", sagte Alex Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Christian Ilzer ägert sich vor allem darüber, dass Schiedsrichter Brand die Szene im Nachhinein nicht noch einmal angeschaut hat: "Wenn ein Spieler k.o. geht, ohne dass der Ball berührt wird, und du ihn ins leere Tor schießt - dann ist es klar, dass man sich das anzusehen hat."
Sendung am So., 27.4.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR