BBL Schlechte Würfe und viele Ballverluste: Alba Berlin kassiert herbe Niederlage in Weißenfels
Die sportliche Talfahrt von Alba Berlin geht weiter. In Weißenfels präsentierten sich die Berliner gerade im letzten Viertel völlig neben der Spur, trafen kaum Würfe und hatten defensiv keine Antworten auf die starken Wurfquoten des MBC.
Alba Berlin hat in der Basketball-Bundesliga (BBL) die nächste Niederlage kassiert. Der elffache deutsche Meister verlor am Samstagabend beim MBC in Weißenfels deutlich mit 76:94 (50:43). Bester Berliner Werfer waren Matteo Spagnolo mit 16 und Yanni Wetzell mit 15 Punkten.
Für die Berliner war es in der Liga bereits die siebte Niederlage der Saison. Damit liegen sie in der Tabelle derzeit auf Rang 14 und bleiben weit hinter den Erwartungen zurück.
Probleme aus der Distanz
In der Stadthalle Weißenfels bot sich den Zuschauern ein temporeicher Beginn. Beide Teams versuchten das Spiel dynamisch zu gestalten und immer wieder schnell den Weg zum Korb zu suchen, waren dabei allerdings oft zu hektisch. Es häuften sich die Ballverluste und Fehlwürfe.
Gerade aus der Distanz hatten die Albatrosse, die kurzfristig auf die erkrankten Matt Thomas und Ziga Samar sowie den verletzten Louis Olinde verzichten mussten, im ersten Viertel Probleme und vergaben alle fünf Dreierversuche. Dafür fanden David McCormack und Yanni Wetzell unter dem Korb immer besser ins Spiel und erarbeiteten mit einfachen Punkten zwischenzeitlich einen kleinen Vorsprung der Berliner (21:16). Auf der anderen Seite war jedoch der zweifache BBL-MVP John Bryant zur Stelle und brachte den MBC zum Ende des ersten Durchgangs in Führung.
Alba führt erstmals zweistellig
Nach der Viertelpause versenkte Tim Schneider Albas ersten Dreier der Partie und läutete somit einen kleinen 7:0-Lauf ein. Die Gäste verteidigten nun viel konzentrierter und münzten immer wieder Turnover der Weißenfelser in einfache Fast-Break-Punkte um. Zudem konnte Matteo Spagnolo immer wieder Fouls ziehen und erzielte einfache Punkte von der Linie. Ein freier Korbleger von McCormack brachte die Albatrosse Mitte des Durchgangs erstmals zweistellig in Führung (35:25).
Als Coach Israel Gonzalez seinen Topscorern dann jedoch eine Verschnaufpause gönnte, gab es erneut Probleme. Die Angriffssysteme liefen nicht mehr ganz so rund und auch in der Defense ging ein wenig von der Aggressivität verloren. Der MBC nutzte diese Schwächephase und kämpfte sich wieder ran. Zur Pause schrumpfte der zwischenzeitliche 13-Punkte-Vorsprung der Berliner auf nur noch sieben Zähler.
MBC trifft fünf Dreier in Folge
Zurück aus den Kabinen setzten sich Albas Probleme fort. Der zuvor starke McCormack schenkte in der Offensive mehrmals hintereinander den Ball her, was der MBC auf der anderen Seite eiskalt bestrafte. Bei den Hausherren schien plötzlich alles zu funktionieren und sie starteten mit fünf Dreiern in Folge in die zweite Hälfte, was sie mit 58:52 in Führung brachte.
Auch eine Auszeit von Coach Gonzalez half Alba nicht dabei, zurück in die Spur zu finden. Minutenlang blieben die Berliner ohne Punkt und kassierten einen Ballverlust nach dem anderen. Eine Erlösung gab es erst, als Spagnolo sich mit einer cleveren Bewegung bei einem Dreipunktewurf foulen ließ und von der Freiwurflinie souverän verwandelte. Danach kam die Offensive wieder in Gang und Alba kämpfte sich zum Schlussabschnitt wieder auf zwei Punkte ran (62:64).
Berliner treffen kaum noch
Es gelang den Albatrossen jedoch nicht, dieses Momentum mit ins letzte Viertel zu nehmen. Stattdessen gehörten die ersten Minuten den Gastgebern und vor allem dem 37-jährigen Routinier John Bryant, der kurz hintereinander zwei Dreier versenkte und einen Lauf seiner Mannschaft startete. Hinzu kamen erneut viele unnötige Ballverluste der Berliner, die sich zudem kaum noch freie Würfe erspielen konnten und teilweise völlig neben der Spur wirkten.
Fünf Minuten vor dem Ende lag der MBC so deutlich mit 79:64 in Führung. Zwar gab sich Alba nicht geschlagen, allerdings gingen weiterhin viel zu viele Würfe daneben. Während die Gäste im gesamten Spiel nur drei ihrer 16 Dreierversuche trafen, lag die Wurfquote von Weißenfels weit über 50 Prozent. So war ein Comeback ausgeschlossen. Spätestens als Charles Callison eineinhalb Minuten vor Schluss den nächsten Dreier zum 88:73 traf, war das Spiel gelaufen und die siebte Saisonniederlage der Berliner besiegelt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 28.12.2024, 21:15 Uhr