Katharina Schmid beim Mixed-Springen in Lillehammer

Skispringen in Lillehammer Deutsches Mixed-Team fliegt allen davon

Stand: 22.11.2024 17:55 Uhr

Das deutsche Skisprung-Team hat einen erfolgreichen Start in den Weltcup-Winter hingelegt. Die Mannschaft um Selina Freitag, Andreas Wellinger, Katharina Schmid und Pius Paschke gewann am Ende überraschend ungefährdet vor Norwegen und Österreich. Zwischenzeitlich gab es kurzzeitig Probleme mit der Weitenmessung, diese fielen am Ende aber nicht ins Gewicht.

Der Deutsche Skiverband (DSV) setzte auf die vier Athleten, die schon den Sommer-Grand-Prix von Klingenthal gewinnen konnten. Selina Freitag, die im Sommer die Ski gewechselt hatte, eröffnete für Deutschland und zeigte mit 128,5 Metern Weite einen mehr als ordentlichen Versuch auf dem Lysgårdsbakken. Der neue Bundestrainer Heinz Kuttin konnte zufrieden sein, zumal das DSV-Team damit zwischenzeitlich die Führung übernahm.

Freitag, Schmid und Paschke stark

Der beste Deutsche des vergangenen Winters, Andreas Wellinger, konnte anschließend nicht überzeugen und landete nur bei 122,5 Metern - und das bei deutlich besseren Bedingungen. "Ich tue mich hier öfter schwer", gab Wellinger im ARD-Interview zu. "Es war besser als im Training, aber so ganz bringe ich die Energie noch nicht auf die Kante." So rutschte Deutschland nach zwei Springern auf Rang drei ab hinter Österreich und Norwegen.

Also musste Katharina Schmid auf ihrer Lieblingsschanze die deutschen Kohlen aus dem Feuer holen und tat das. Die Oberstdorferin flog auf 129,5 Meter Weite und tat es Freitag gleich. "Es hat richtig Spaß gemacht. Ich freue mich, dass der Sprung so gut lief", strahlte die 28-Jährige. Schmid profitierte als technisch saubere Springerin von der neuen Regeländerung, die die Landung stärker in die Bewertung miteinbezieht.

Norwegens Protest nach erstem Durchgang erfolgreich

Weil auch Pius Paschke (136,5 Meter) lieferte, ging die deutsche Mannschaft zunächst als Führende in den zweiten Durchgang vor Norwegen und Österreich. Doch die Skandinavier legten Protest aufgrund einer falschen Videoweitenmessung bei Anna Odine Stroem ein und bekamen Recht.

Stroems Weite wurde nachträglich um drei Meter aufgewertet auf 123,5 Meter. Somit schob sich Norwegen vor Deutschland und Österreich. Die ÖSV-Adler verzichteten aus Leistungsgründen auf Stefan Kraft, der im vergangenen Winter dominiert und den Gesamtweltcup gewonnen hatte.

Wellinger steigert sich deutlich

Im zweiten Durchgang knüpfte Selina Freitag (120 Meter) an ihre Leistung aus dem ersten an und brachte Deutschland wieder in Führung. Auch Andreas Wellinger, der im ersten Durchgang etwas geschwächelt hatte, überzeugte diesmal. Mit 125 Metern steigerte er sich deutlich und hielt Deutschland auf der eins. "Besser" feixte er im Zielraum in die Kamera.

Katharina Schmids Flug auf 129 Meter brachte die deutsche Mannschaft endgültig auf die Siegerstraße. Pius Paschke brachte den deutschen Saison-Auftakt nach Maß ins Ziel. Am Ende gewannen die DSV-Adler überraschend ungefährdet (1097,4 Punkte) vor Norwegen (1075,1) und Österreich (1065,9).

"Grandiose Leistung": Horngacher mit Sonderlob für Pius Paschke

"Der Sieg ist natürlich hervorragend", freute sich Bundestrainer Stephan Horngacher nach dem Wettkampf im ARD-Interview und sprach ein Sonderlob an Pius Paschke aus. "Es war eine grandiose Leistung vom Pius Paschke heute. Der hat eine Rakete gezündet, mit dem Pius sind wir sehr, sehr zufrieden."

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Wintersport | 22.11.2024 | 16:15 Uhr