Fußball | Regionalliga "Dafür ist hier kein Platz" – RWE-Spieler Awoudja in Luckenwalde rassistisch beleidigt
Maxime Awoudja, 1:1-Torschütze beim 2:1-Sieg des FC Rot-Weiß Erfurt in Luckenwalde, hatte am Sonntagnachmittag nicht nur Grund zur Freude. Während des Spiels beklagte er, rassistisch beleidigt worden zu sein. Zuschauer und der FSV-Stadionsprecher reagierten schnell.
Der 2:1-Auswärtssieg von Rot-Weiß Erfurt beim FSV Luckenwalde ist von einer mutmaßlich rassistischen Beleidigung eines Luckenwalder Zuschauers gegen RWE-Akteur Maxime Awoudja überschattet worden.
Auf den Bildern des Streaminganbieters Ostsport.TV war zu sehen, wie Awoudja in der 51. Spielminute eine verbale Auseinandersetzung mit einem Zuschauer am Spielfeldrand hatte und daraufhin von Referee Jens Klemm die Gelbe Karte sah. Nach dem Spiel antwortete der 26-Jährige auf die Frage des Ostsport-Reporters, ob er rassistisch beleidigt worden sei: "Ja, ganz klar", und erklärte: "Wenn man etwas Unschönes hört, sieht man einfach Rot."
Stadionsprecher und Zuschauer reagieren
Im Anschluss reagierte der Stadionsprecher im Werner-Seelenbinder-Stadion via Mikrofon: "Das Luckenwalder Stadion ist Tradition. Und dazu gehört natürlich auch, einen Spieler nicht wegen seiner Spielweise oder gar wegen der Hautfarbe zu beleidigen. Dafür ist hier kein Platz."
Awoudja bedankte sich nach dem Spiel.
Awoudja: "Dankeschön an alle"
Andere Zuschauer meldeten den Vorfall derweil der Polizei, weshalb der Beschuldigte von den Beamten vernommen werden konnte. Awoudja unterstrich: "Letztendlich haben alle mitgeholfen. Dankeschön an alle. Es ist wichtig, dass man ein Zeichen setzt." Darüber hinaus äußerte er sich auch zu seiner Verwarnung: "Der Schiedsrichter hat mir erklärt, dass ich Gelb bekommen habe, weil es vorher ein, zwei Schubsereien gab."
Gebürtiger Münchner Awoudja trifft
Trotz der unschönen Begleiterscheinungen endete der Nachmittag für den Erfurter Abwehrspieler noch versöhnlich: Der gebürtige Münchner traf mit seinem ersten Saisontor erst zum 1:1 (62.) und konnte später mit RWE sogar einen 2:1-Auswärtssieg feiern. Erfurt kletterte damit in der Regionalliga auf Rang drei, vorbei am Thüringer Rivalen Carl Zeiss Jena.
Dirk Hofmeister