Das Jenaer Basketball-Team schwört sich vor einem Spiel ein.

Basketball | Pro A-Playoffs Science City Jena will zurück ins Rampenlicht

Stand: 29.04.2025 12:30 Uhr

Die Jenaer Basketballer träumen von der Bundesliga. Als Hauptrunden-Erster haben sie ihre Ambitionen bereits deutlich gemacht, jetzt aber werden die Karten neu gemischt.

Die Korbjäger von Science City Jena sind recht souverän durch die Hauptrunde in der zweitklassigen Pro A marschiert. Sie waren so stark, dass auch zwei Niederlagen in den letzten drei Spielen nichts mehr am Topseed für die Playoffs änderten. Dort geht es ab Mittwoch (30. April 2025) um die Meisterschaft und den Aufstieg in die BBL.

Jena-Coach Harmsen: "Jetzt zählt es"

Vor Spiel 1 der Viertelfinalserie gegen den VfL SparkassenStars Bochum ist man in Thüringen trotz einer relativ kurzen Vorbereitungszeit von nur zweieinhalb Tagen und dem damit verbundenen Stress im Trainerteam positiv gespannt auf die K.o.-Duelle. "Jetzt zählt es. Die Hauptrunde ist abgehakt, wir haben die Voraussetzungen geschaffen und hätten bis ins Finale Heimvorteil", blickt Jena-Coach Björn Harmsen voraus. Er glaubt, dass das Publikum im Rücken ein entscheidender Faktor für die eigene Leistung sein könne.

Auch bei den Spielern um Point Guard Raphael Falkenthal geht das Kribbeln nun los: "Wir sind hungrig auf die Playoffs und haben Bock. Wir können kaum abwarten, bis es losgeht." Aufgrund des tieferen Kaders müssen er und seine Kollegen in jedem Spiel über 40 Minuten höchste Intensität geben, um den Gegner so vor Probleme zu stellen. Dabei gelte es, das eigene Spiel durchzudrücken und sich nicht zu sehr von Bochum beeinflussen zu lassen, erklärt der Aufbauspieler.

Science-City-Spieler Raphael Falkenthal: "Bisschen Druck ist schon da"

Keine Überheblichkeit gegen Bochum

Auch wenn Bochum als Hauptrundenachter auf dem Papier der Außenseiter zu sein scheint, warnt Harmsen vor Überheblichkeit: "Sie sind diese Saison sehr stark. Wir haben dort das Spiel verloren." Vor allem die taktische Variabilität des Ruhrpottteams, das in der Vorsaison noch sportlich abgestiegen war und dennoch am Trainer und einem Großteil des Teams festgehalten hat, stelle die Gegner immer wieder vor Probleme.

Mehr zu verlieren gibt es ganz klar für Science City. Denn wie schon in den Vorjahren hat der Klub gesagt, dass er unbedingt aufsteigen will. "Natürlich ist der Druck auf unserer Seite höher. Aber wir haben auch die Qualität und Quantität im Kader, unsere Ziele zu erreichen", so Harmsen.

Gelingt die BBL-Rückkehr nach sechs Jahren Abstinenz?

Letztmals erstklassig waren die Jenaer in der Saison 2018/19, die sie aber mit nur fünf Siegen aus 34 Spielen als Tabellenletzter abschlossen. Damit endete das dreijährige BBL-Abenteuer für die Thüringer. Nach einem Jahr des Wiederaufbaus arbeitete man bei Science City seit 2020 an der Rückkehr ins Oberhaus. Im Finalturnier 2021 wurde man Zweiter hinter Bayer Leverkusen, verzichtete aber auf eine mögliche Wildcard.

Medientraining Science City Jena -Trainer Björn Harmsen  spricht zur Mannschaft

Björn Harmsen weiß, wie man Science City in die BBL führt, er hat es 2007 und 2016 bereits zweimal bewiesen.

In der Folgesaison scheiterte Jena im Halbfinale am späteren Meister Rostock Seawolves. Eine kleine Katastrophe war die Spielzeit 2022/23, die auf dem 15. Tabellenplatz beendet wurde. Zur anschließenden Saison wurde Harmsen zurück an die Kernberge geholt, der damit nach 2006 bis 2008 und 2013 bis 2019 seine dritte Amtszeit bei Science City antrat. Mit ihm ging es in der Vorsaison erneut bis ins Halbfinale, dort war dann gegen die Fraport Skyliners Frankfurt Endstation.

Nun also der nächste Anlauf. Die Voraussetzungen sind geschaffen und wie schon bei den ersten beiden BBL-Aufstiegen 2007 und 2016 steht erneut Harmsen an der Seitenlinie. Jetzt gilt es, die Nerven zu behalten und auf die eigene Stärke zu vertrauen. Dann könnte es Science City nach Jahren des Wartens endlich wieder auf die ganz große Bühne schaffen.

rac/sdo