
Eishockey | DEL2-Finale Dresdner Eislöwen: Noch einmal alles reinhauen in "Traumspiel 7"
"Aller guten Dinge sind drei", lautet ein bekanntes Sprichwort, und das heißt es am Dienstagabend für die Dresdner Eislöwen. Nachdem sie am Sonntag ihren zweiten Matchpuck vergeben haben, geht es nun in Ravensburg um alles oder nichts. Trotz der schlechten Tendenz ist den Eislöwen nicht bange. Das Motto ist das gleiche wie in den letzten beiden Spielen: Ein Sieg und der Traum vom Aufstieg ist perfekt.
Bloß nicht zurück, sondern mit vollem Fokus nach vorne blicken! So lautet die Devise von Eislöwen-Coach Niklas Sundblad vor dem entscheidenden siebten Spiel der Dresdner in der DEL2-Finalserie gegen die Ravensburg Towerstars. Am Dienstagabend (29. April, ab 20 Uhr im Liveticker bei SPORT IM OSTEN) werden also auf jeden Fall die Korken knallen. Die Frage ist nur, bei wem.
Schwaches Überzahlspiel ein Grund für die Niederlage
Das sollte eigentlich schon am Sonntag für die Sachsen geschehen und sie erwischten im sechsten Spiel einen Traumstart, lagen nach nicht einmal 100 Sekunden mit 1:0 in Führung. Doch mit zunehmender Spieldauer bekamen die Hausherren vor allem die erste Reihe der Gäste mit deren Topspielern nicht wirklich in den Griff. Diese waren schließlich an allen vier Treffern der Puzzlestädter beteiligt.
Ein weiteres Manko war das schwache Überzahlspiel. Obwohl Ravensburg deutlich mehr Strafen hatte, konnten die Eislöwen nur einmal Kapital daraus schlagen, während die Towerstars in zwei Powerplay-Situationen erfolgreich war. "Wir müssen da Tore machen, das haben wir leider nicht geschafft. Die Specialteams haben den Unterschied gemacht", analysierte Sundblad nach dem Spiel.
Für die Eislöwen steht mehr auf dem Spiel
Auch wenn sein Team damit den zweiten Matchpuck vergeben hat und der Trend ein wenig gegen die Eislöwen zu sprechen scheint, wird ihm nicht bange. "Jetzt kommt Spiel 7. Das ist der Traum eines jeden Sportlers. Wir haben noch eine Chance!", gab sich Sundblad kämpferisch. Jedes Spiel starte bei null und die Chancen stünden für beide Teams wieder jeweils bei 50 Prozent.
Die kurze Zeit zwischen den Spielen gibt auch kaum die Möglichkeit, sich zu viele Gedanken über die liegengelassenen Chancen zu machen. Auch wenn es für Dresden letztlich doch um mehr geht. Denn während die Eislöwen hoch in die Eliteliga wollen, hat Ravensburg bekanntlich keinen Lizenzantrag gestellt. Für sie geht es "nur" um die Meisterschaft, nicht aber darum, sich endlich in der höchsten deutschen Liga zu messen. Sollte also am Ende die Towerstars die Trophäe in den Konfettiregen recken, dürften auch in Düsseldorf zahlreiche, dem Eishockey verbundene Menschen aufatmen. Dann bliebe die DEG nämlich in der DEL - trotz des sportlichen Abstiegs.
An all das wollen die Sachsen aber keine Gedanken verschwenden, stattdessen wird regeneriert und die lange Busfahrt am Montag - von Dresden nach Ravensburg sind es etwa 575 Kilometer - genutzt, um sich ein letztes Mal taktisch auf das Finale des Finals vorzubereiten.
Déjà-vu für Sundblad
Denn wenn einer weiß, wie man mit dieser speziellen Situation umgeht, und trotzdem die Nerven behält, dann ist es der 52 Jahre alte Eislöwen-Coach. Denn vor exakt elf Jahren war er in einer beinahe identischen Situation. Damals, am 27. April 2014 - einem Sonntag - hätte der Schwede mit einem Heimsieg in Spiel sechs der DEL-Meisterschaft den Titel mit dem ERC Ingolstadt klarmachen können.
Doch es gab eine Niederlage und so mussten er und sein Team in ein siebtes Spiel gegen die Kölner Haie. Mit dem dritten Sieg auf fremdem Eis gelang schließlich doch der Triumph. Und damit geht es zurück in die Gegenwart: Auch die Eislöwen haben aktuell schon zwei Spiele in Ravensburg gewonnen. Ein dritter Erfolg und die Meisterschaft (und der Aufstieg) wären perfekt. Dann könnte man künftig in Dresden sagen: "Aller guten Dinge sind zwei!"

Dresdens Trainer Niklas Sundblad weiß, wie man eine Meisterschaft gewinnt. 2014 gelang ihm das mit derm ERC Ingolstadt.
rac