FC Bayern: Max Eberl und Thomas Müller (Collage)

Im Doppelpass Eberl erklärt Müller-Aus: Kein Platz in der FC-Bayern-Zukunft

Stand: 06.04.2025 12:38 Uhr

Das Ende der Spielerkarriere von Thomas Müller beim FC Bayern behält seinen schalen Nachgeschmack. Sportvorstand Max Eberl erklärt die Entscheidung mit der "Zukunft des FC Bayern". Es habe weder finanzielle noch sportliche Gründe gegeben.

Von Bernd R. Eberwein

Ein Erklärungsversuch, der am Ende mehr Fragenzeichen als Antworten bringt: FC-Bayern-Sportvorstand Max Eberl hat sich in der Fernsehsendung "Doppelpass" ausführlich zum Aus von Vereinsikone Thomas Müller geäußert. Die Klub-Verantwortlichen hätten eine Entscheidung getroffen, "was die Zukunft des FC Bayern betrifft. Das ist das, was über uns steht. Das ist das, was wir zu entscheiden haben."

Müller-Aus ohne Applaus

"Es hat nichts Finanzielles zu tun, das muss man ganz ehrlich sagen. Und auch sportlich ist es nicht das alles Entscheidende", so Eberl. Allerdings äußerte er sich auch nicht, wie genau denn die Zukunftsplanung des Vereins aussehen soll: "Ich kann noch nicht alles sagen, was wir im Sommer vorhaben. Wenn man das Gesamtbild hat, sind wir zu der Entscheidung gekommen, wo ich weiß, dass wir dafür keinen Applaus ernten."

Eberl: "einhellige" FC-Bayern-Entscheidung

Bei der Entscheidung seien von Vorstand bis Aufsichtsrat alle relevante Gremien eingebunden gewesen. "Wir haben das mit dem Vorstand abgestimmt, haben zusammen diskutiert - weil Thomas Müller ja kein gewöhnlicher Spieler ist", so Eberl: "Wir haben natürlich dann mit dem Aufsichtsrat gesprochen, mit Herrn Hainer (FCB-Präsident Herbert Hainer, Anm.d.Red.) gesprochen, mit Karl-Heinz Rummenigge gesporchen, mit Uli Hoeneß gesprochen und haben es denen mitgeteilt."

Am Ende "herrschte Einhelligkeit und es herrscht Einhelligkeit in dieser Personalie. Wir waren uns sehr einig", ergänzte Eberl: "Und als dann diese Entscheidung gefallen war, haben wir uns mit Thomas hingesetzt." Man habe sich entschieden, Müller mit der harten Entscheidung zu "konfrontieren".

"Nicht schön, aber unsere Herangehensweise"

"Ich wollte ihn nicht fragen, was möchtest du machen und er sagt mir dann: 'Ich mache weiter.' Und ich sage ihm dann: 'Aber sorry.' Deswegen haben wir eine Entscheidung mitgeteilt. Das ist auch nicht schön, aber das war unsere Herangehensweise", sagte Eberl über die entscheidenden Gespräche .

Eberl und sein vermeintliches Treuebekenntnis zu Müller

Einräumen musste Eberl, dass er und der Verein in den vergangenen Monaten und Wochen nicht immer glücklich agiert hatten. Speziell einige Zitate aus vom Anfang des Jahres waren Eberl an den vergangenen Tagen um die Ohren geflogen.

"Thomas, das wird wahrscheinlich das kürzeste Gespräch werden Wir haben mit ihm schon gesprochen und haben uns auf die Zukunft vertagt und da wird es ein In-die-Augen-Schauen sein, hast Du noch Bock, willst Du? Welche Rolle haben wir - und dann geht's weiter", hatte Eberl unter anderem auf einer Pressekonferenz am 10. Januar gesagt.

"Dann hab ich im Januar diese Äußerung getätigt und um die baut sich ja sehr viel auf, auch berechtigt", erklärte Eberl nun: "Da muss ich sagen: Da war ich vielleicht nicht so schlau, das zu sagen. In dem Moment war ich auch nicht schlau, weil ich emotional war. Weil ich mir eine Bundesliga ohne Thomas Müller zu dem Zeitpunkt nicht vorstellen konnte."

Wann hat der FC Bayern seine Entscheidung getroffen?

Ursprünglich habe man im November 2024 mit Müllers Berater Ludiwg Kögl vereinbart, sich im März oder April zusammenzusetzen und über eine mögliche Vertragsverlängerung zu sprechen. "Und dann ist das passiert, was im Sport leider passiert", sagte Eberl: "Wir haben Einsatzzeiten von Thomas gehabt, die in der Hinrunde noch umfangreich waren, die dann aber seit Januar rapide abgegangen sind ins Negative. Kaum mehr Einsätze, weniger Einsätze."

Wann sich der Verein dann genau entschieden hat, Thomas Müller kein Angebot zu unterbreiten, ließ Eberl offen. Man habe sich "in der sportliche Leitung Gedanken gemacht, mit Christoph Freund zusammen, mit Vincent Kompany, wie soll der Kader für die Zukunft aussehen, wie gehen wir mit Spielern um, wo wir Verträge verlängern wollen."

Eberls schlaflose Nächte

"Irgendwann" habe man dann die Entscheidung gefällt, "dass wir gesagt haben, wir würden den Vertrag nicht verlängern wollen." Der Rest ist bekannt: "Am langen Ende kann man sagen, ich habe einen Fehler gemacht im Januar, dass ich so euphorisch zu dem Zeitpunkt gedacht habe."

Mitte März sei Müller dann die Klub-Entscheidung mitgeteilt worden. Vor dem Gespräch habe Eberl "drei Tage echt beschissen geschlafen". Die Entscheidung sei "kompliziert" gewesen und ihm "emotional extrem nah gegangen": "Bei so einer Legende, das tut schon weh, auch mir persönlich als Max Eberl."

Im Video: Das Müller-Aus in der Analyse

Thomas Müller

Quelle: Blickpunkt Sport
06.04.2025 - 21:45 Uhr