100-Meter-Finale der Klasse T64 Paralympics-Blockbuster mit deutschen Hauptdarstellern
Das 100-Meter-Rennen der Klasse T64 ist eines der ganz großen Highlights der Paralympics. Und mit Johannes Floors und Felix Streng haben gleich zwei Deutsche gute Siegchancen.
Wenn es besonders schnell wird, sind das Interesse und die Faszination im Sport besonders groß - das gilt auch bei den Paralympics. Und so schnell wie bei den Männern über 100 Meter in der Klasse T64 wird es in der Para-Leichtathletik in keinem Rennen. Schon die Vorläufe am Sonntagabend laufen zur Primetime (ab 21.29 Uhr). Daran haben insbesondere auch zwei deutsche Athleten ihren Anteil.
Floors der Schnellste der Geschichte, Streng der Schnellste des Jahres
Johannes Floors ist mit 10,54 Sekunden der Weltrekordhalter, bei der Para-WM 2019 in Dubai hat er diese Bestmarke aufgestellt. Und Felix Streng ist sowohl der Goldmedaillengewinner auf dieser Strecke vor drei Jahren bei den Paralympics in Tokio als auch der schnellste 100-Meter-Läufer in diesem Jahr.
Im Juli hat Streng beim Heimspiel in Leverkusen die Bestleistung in 2024 auf 10,70 Sekunden geschraubt. Doch dieses Rennen war nicht nur wegen der Siegerzeit herausragend, sondern auch, weil es keine zwei Monate vor den Paralympics ein Kräftemessen der beiden deutschen Ausnahmesprinter darstellte. Denn Zweiter wurde Floors mit einer ebenfalls starken Zeit von 10,77 Sekunden.
Floors will 400-Meter-Gold, aber schielt auch auf 100-Meter-Medaille
Im Kampf um die Medaillen wollen - und werden aller Voraussicht nach auch - die beiden Deutschen eine ganz gewichtige Rolle spielen. Floors legt sein Hauptaugenmerk bei aller Klasse auf der Kurzstrecke allerdings auf seinen zweiten Start über die Stadionrunde. "Über 400 Meter will ich Gold holen, das ist ganz klar gesetzt. Über 100 Meter fühle ich mich in diesem Jahr auch super gut, aber ich weiß, dass wir hier ein sehr enges Feld haben werden", sagte der sogenannte "schnellste Mann ohne Beine".
Wie in Leverkusen wurde Floors auch vor drei Jahren in Tokio geschlagen - und wenn das Finale am Montag (02.09.2024, 19.46 Uhr, im Livestream auf sportschau.de) auch nur annähernd so spannend wird wie das damalige, steht den Zuschauern in Paris ein Paralympics-Spektakel bevor. Mit 10,76 Sekunden sprintete Streng damals zu Gold, Floors blieb "nur" Bronze (er teilte sich sogar den dritten Platz mit dem Briten Jonnie Peacock), und das obwohl er nur 0,03 Sekunden langsamer als sein Teamkollege war.
Herzschlagfinale mit vielen Favoriten deutet sich an
Nur drei Hundertstel Sekunden trennten damals die besten vier Sprinter - ein Ergebnis, das auch in Paris in ähnlicher Form möglich ist. Floors trifft in seinem Vorlauf am Sonntag mit Maxcel Manu (Italien) auf einen der schnellsten Sprinter der Geschichte und in diesem Jahr, mit Hunter Woodhall (USA) tritt in diesem Rennen ein weiterer favorisierter Läufer an.
Streng muss sich in der Qualifikation mit Peacock und Sherman Guity Guity (Costa Rica) ebenfalls gegen mindestens zwei Hochkaräter behaupten. "Die 100 Meter in unserer Kategorie sind eines der Hauptevents der Paralympics und eines der umkämpftesten Events", sagte der 29-Jährige. Er hat sich zum Ziel gesetzt, erneut Gold zu holen. Aber das gilt auch für einige andere beim Paralympics-Blockbuster mit zwei deutschen Hauptdarstellern.