Leichtathletik bei den Paralympics Siebte im Finale über 5000 Meter - keine Medaille für Menje
"Tut ganz schön weh": Rennrollstuhl-Athletin Merle Menje kam im Finale über 5000 Meter nicht über einen siebten Platz hinaus. Beim Sieg von Catherine Debrunner aus der Schweiz hatte die deutsche Para-Leichtathletin am Samstag (31.08.2024) keine Chance auf die ersten drei Plätze. Das Finale über 100 Meter findet ohne Nele Moos statt - dabei lief sie persönliche Bestleistung.
Das Rennen begann mit einem Unfall. Eden Rainbow-Cooper (Großbritannien) kam kurz nach dem Start bei einem Gedränge zu Fall, das Rennen wurde abgebrochen und neu gestartet - mit der Britin. Im zweiten Anlauf klappte dann der Start.
Menje verliert schnell den Anschluss
Debrunner griff gleich an und sorgte dafür, dass sich eine sechsköpfige Gruppe an die Spitze setzte, zu der Menje nicht gehörte. Im Windschatten von Shauna Bocquet (Irland) versuchte sich die 20-Jährige zurückzukämpfen, dies gelang jedoch nicht.
Bei der Para-WM in Kobe in diesem Jahr hatte Menje über 5000 Meter Silber gewonnen, doch jetzt deutete sich an, dass dieser Erfolg nicht zu wiederholen war. Auch, weil einige Spitzenathletinnen, die dort nicht dabei waren, bei den Paralympics ihre Klasse zeigten.
Debrunner siegt, Menje enttäuscht
Dazu gehörten auch die Weltrekordhalterin Susannah Scaroni und Debrunner, die gemeinsam an der Spitze um den Sieg kämpften. Das Duo überrundete Menje kurz vor Beginn der letzten Runde und sprintete um Gold. Scaroni griff an, doch die Schweizerin konterte und sicherte sich am Ende souverän den Sieg vor ihrer amerikanischen Konkurrentin.
Dritte wurde Madison de Rozario. Menje kam als Siebte mit einer Zeit von 11:49,97 Minuten und einem Rückstand von 1:06,37 Minuten auf die Siegerin sowie fast 40 Sekunden auf den Bronzerang ins Ziel. "Das tut ganz schön weh, das war definitiv nicht das, was ich wollte", sagte Menje im Sportschau-Interview. "Es hat etwas an Kraft gefehlt, dass es für ganz vorne reicht. Es tut weh, dass ich vorne gar kein Wörtchen mitreden konnte, nicht mal ein bisschen."
Die deutsche Rennstuhl-Athletin hat aber noch drei Gelegenheiten, es besser zu machen. Menje geht noch über 800 und 1500 Meter sowie im Marathon an den Start.
Moos läuft Bestleistung, aber beim Finale ist sie nicht dabei
Für Lindy Ave, Nele Moos und Friederike Brose ist der 100-Meter-Wettbewerb in der Klasse T38 bereits nach dem Vorlauf beendet - dennoch konnten alle zufrieden mit ihrer Leistung sein. Ave wurde in ihrem Lauf mit Saisonbestleistung (13,08 Sekunden) Fünfte und schaffte es nicht unter die Zeitbesten für das Finale. Sie sagte aber im Sportschau-Interview: "Die Bahn läuft sich sehr gut, das war ein guter Anfang."
Über 400 Meter rechnet sich Ave bessere Chancen aus. Bei den Paralympics in Tokio vor drei Jahren hatte sie auf der Distanz Gold geholt, bei der WM in diesem Jahr wurde sie Zweite.
Moos stellte mit 13,38 Sekunden sogar eine persönliche Bestleistung auf. "Das ist ein sehr guter Einstieg, ich habe mein Bestes gegeben", sagte die 22-Jährige, die ebenfalls noch über 400 Meter starten geht, außerdem im Weitsprung. Brose konnte mit 13,80 Sekunden keine eigene Rekordleistung aufstellen.